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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.
und durch seine Diener: Euer Hertz erschrecke
nicht/freuet euch im HErrn allewege. Singet
GOtt/lobsinget seinem Namen/und freuet euch
vor ihm. Die gottlose und unbußfertige Hertzen
müssen erschrecken für das Angesicht deß Köni-
ges. Die Gottesfürchtige und gläubige Hert-
zen können mit frölichem Muth ihm entgegen
gehen. Freuet euch für ihm/ für seinem An-
gesicht/das ist/inwendig im Grunde der Seelen/
dahin GOtt siehet. Die Gläubigen freuen sich
über ihrem Könige von Hertzen-Grunde/ und
singen ihm nicht allein mit äusserlicher Stim-
me/sondern auch mit innerlicher Lust und An-
dacht. Solche Freude bricht auch auß/ daß sie
den Namen ihres Gottes preisen mit singen und
musiciren/ mit dem äusserlichen Wandel und
auff alle Art/ wie sie nur können. Das ist der
Lohn deß Königes für seine Arbeit. Wie hoch
hat Er sich an uns verdienet? Was können wir
ihm anders wieder vergelten/ als daß wir sei-
nem Namen lobsingen? Das gefält ihm/ und
hilfft uns auch dazu/ denn wenn Er einziehet
und das Hertz einnimmt/erweckt sein freudiger
Geist unsere Seele und Gemüth/ einen inner-
lichen Lobgesang zu singen seinem Namen. Die
gläubige Seel setzt ihr in innerlicher Andacht
für Augen ihres lieben Heylandes Liebe und

Treue/

Die andere Betrachtung.
und durch ſeine Diener: Euer Hertz erſchrecke
nicht/freuet euch im HErrn allewege. Singet
GOtt/lobſinget ſeinem Namen/und freuet euch
vor ihm. Die gottloſe und unbußfertige Hertzen
müſſen erſchrecken für das Angeſicht deß Köni-
ges. Die Gottesfürchtige und gläubige Hert-
zen können mit frölichem Muth ihm entgegen
gehen. Freuet euch für ihm/ für ſeinem An-
geſicht/das iſt/inwendig im Grunde der Seelen/
dahin GOtt ſiehet. Die Gläubigen freuen ſich
über ihrem Könige von Hertzen-Grunde/ und
ſingen ihm nicht allein mit äuſſerlicher Stim-
me/ſondern auch mit innerlicher Luſt und An-
dacht. Solche Freude bricht auch auß/ daß ſie
den Namen ihres Gottes preiſen mit ſingen und
muſiciren/ mit dem äuſſerlichen Wandel und
auff alle Art/ wie ſie nur können. Das iſt der
Lohn deß Königes für ſeine Arbeit. Wie hoch
hat Er ſich an uns verdienet? Was können wir
ihm anders wieder vergelten/ als daß wir ſei-
nem Namen lobſingen? Das gefält ihm/ und
hilfft uns auch dazu/ denn wenn Er einziehet
und das Hertz einnimmt/erweckt ſein freudiger
Geiſt unſere Seele und Gemüth/ einen inner-
lichen Lobgeſang zu ſingen ſeinem Namen. Die
gläubige Seel ſetzt ihr in innerlicher Andacht
für Augen ihres lieben Heylandes Liebe und

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[287/0310] Die andere Betrachtung. und durch ſeine Diener: Euer Hertz erſchrecke nicht/freuet euch im HErrn allewege. Singet GOtt/lobſinget ſeinem Namen/und freuet euch vor ihm. Die gottloſe und unbußfertige Hertzen müſſen erſchrecken für das Angeſicht deß Köni- ges. Die Gottesfürchtige und gläubige Hert- zen können mit frölichem Muth ihm entgegen gehen. Freuet euch für ihm/ für ſeinem An- geſicht/das iſt/inwendig im Grunde der Seelen/ dahin GOtt ſiehet. Die Gläubigen freuen ſich über ihrem Könige von Hertzen-Grunde/ und ſingen ihm nicht allein mit äuſſerlicher Stim- me/ſondern auch mit innerlicher Luſt und An- dacht. Solche Freude bricht auch auß/ daß ſie den Namen ihres Gottes preiſen mit ſingen und muſiciren/ mit dem äuſſerlichen Wandel und auff alle Art/ wie ſie nur können. Das iſt der Lohn deß Königes für ſeine Arbeit. Wie hoch hat Er ſich an uns verdienet? Was können wir ihm anders wieder vergelten/ als daß wir ſei- nem Namen lobſingen? Das gefält ihm/ und hilfft uns auch dazu/ denn wenn Er einziehet und das Hertz einnimmt/erweckt ſein freudiger Geiſt unſere Seele und Gemüth/ einen inner- lichen Lobgeſang zu ſingen ſeinem Namen. Die gläubige Seel ſetzt ihr in innerlicher Andacht für Augen ihres lieben Heylandes Liebe und Treue/

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/310>, abgerufen am 24.11.2024.