Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die sechste Betrachtung. des-Angst einen Weg/ dadurch sie zu uns ein-dringt/ weiß unser Gott tausend Wege/ dadurch sie wieder muß außgehen. Drückt mich die To- des-Angst/ so komm ich mit derselben zu Gott/ da ist dem Tode der Weg all gewiesen. Was noch mehr ist/ Tod und Noth findet keinen Zu- tritt zu mir/ Gott erlaub es denn. Wie nun Gott in seinen Händen hat den Eingang deß Todes: Also hat er auch in seinen Händen deß Todes Außgang/ und weiß auß dem Tode ins Leben zu führen. Dazu weiß Er viele Wege/ auch wenn wir keinen Weg wissen. Diß beken- net Hanna/ die Mutter Samuels/ wenn sie singet: Der Herr tödtet und macht lebendig/ er führet in die Hölle/ und wieder herauß/ 1. Sam. 2. v. 6. Daß wir desselben versichert seyn/ ist er selbsten der grosse GOtt in den Tod gesprungen/ und lebendig und herrlich wieder herfür kommen/ zu beweisen/ daß er wisse die Auß gänge deß Todes. Wie es Christo Jesu er- gangen ist/ so muß es gehen allen/ die Christo Jesu anhangen. Kan nun der Tod selbst mir nichts abgewinnen/ was wil denn alles Unglück thun? Weiß GOtt im Tode einen Außgang zu finden/ so weiß ers auch in allen andern Nöthen. Sihest du wohl/ wie unser GOtt Heyl in seiner Rechten hat! Sie- Z v
Die ſechſte Betrachtung. des-Angſt einen Weg/ dadurch ſie zu uns ein-dringt/ weiß unſer Gott tauſend Wege/ dadurch ſie wieder muß außgehen. Drückt mich die To- des-Angſt/ ſo komm ich mit derſelben zu Gott/ da iſt dem Tode der Weg all gewieſen. Was noch mehr iſt/ Tod und Noth findet keinen Zu- tritt zu mir/ Gott erlaub es denn. Wie nun Gott in ſeinen Händen hat den Eingang deß Todes: Alſo hat er auch in ſeinen Händen deß Todes Außgang/ und weiß auß dem Tode ins Leben zu führen. Dazu weiß Er viele Wege/ auch wenn wir keinen Weg wiſſen. Diß beken- net Hanna/ die Mutter Samuels/ wenn ſie ſinget: Der Herr tödtet und macht lebendig/ er führet in die Hölle/ und wieder herauß/ 1. Sam. 2. v. 6. Daß wir deſſelben verſichert ſeyn/ iſt er ſelbſten der groſſe GOtt in den Tod geſprungen/ und lebendig und herrlich wieder herfür kommen/ zu beweiſen/ daß er wiſſe die Auß gänge deß Todes. Wie es Chriſto Jeſu er- gangen iſt/ ſo muß es gehen allen/ die Chriſto Jeſu anhangen. Kan nun der Tod ſelbſt mir nichts abgewinnen/ was wil denn alles Unglück thun? Weiß GOtt im Tode einen Außgang zu finden/ ſo weiß ers auch in allen andern Nöthen. Siheſt du wohl/ wie unſer GOtt Heyl in ſeiner Rechten hat! Sie- Z v
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Die ſechſte Betrachtung.
des-Angſt einen Weg/ dadurch ſie zu uns ein-
dringt/ weiß unſer Gott tauſend Wege/ dadurch
ſie wieder muß außgehen. Drückt mich die To-
des-Angſt/ ſo komm ich mit derſelben zu Gott/
da iſt dem Tode der Weg all gewieſen. Was
noch mehr iſt/ Tod und Noth findet keinen Zu-
tritt zu mir/ Gott erlaub es denn. Wie nun
Gott in ſeinen Händen hat den Eingang deß
Todes: Alſo hat er auch in ſeinen Händen deß
Todes Außgang/ und weiß auß dem Tode ins
Leben zu führen. Dazu weiß Er viele Wege/
auch wenn wir keinen Weg wiſſen. Diß beken-
net Hanna/ die Mutter Samuels/ wenn ſie
ſinget: Der Herr tödtet und macht lebendig/
er führet in die Hölle/ und wieder herauß/
1. Sam. 2. v. 6. Daß wir deſſelben verſichert
ſeyn/ iſt er ſelbſten der groſſe GOtt in den Tod
geſprungen/ und lebendig und herrlich wieder
herfür kommen/ zu beweiſen/ daß er wiſſe die
Auß gänge deß Todes. Wie es Chriſto Jeſu er-
gangen iſt/ ſo muß es gehen allen/ die Chriſto
Jeſu anhangen. Kan nun der Tod ſelbſt mir
nichts abgewinnen/ was wil denn alles Unglück
thun? Weiß GOtt im Tode einen Außgang zu
finden/ ſo weiß ers auch in allen andern Nöthen.
Siheſt du wohl/ wie unſer GOtt Heyl in ſeiner
Rechten hat!
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