Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 68. Psalm det/ |sich färben in dem Blut seiner Feinde. Vor-hin haben wir schon gehöret/ daß der Geist sa- get/ Gott wird den Kopff seiner Feinde zer- schmeissen/ zutreten und zuqvetschen; Jetzt wird gesaget/ daß die Zunge soll zutreten und ge- quetschet werden/ nemlich also soll deß Teuf- fels Kopff zutreten werden/ daß die Zunge an der Erden kleben bleibe. Er wird nicht mehr wider- bellen können. Das vermag auch die erste Evan- gelische Verheissung von dem Weibes-Saa- men/ der der Schlangen den Kopff zutreten soll. Wenn nun das Haupt der Feinde zuqvetschet wird/ so werdens nicht besser haben die seine Werckzeuge seyn. Christus muß den Sieg er- halten/ und einen blutigen Sieg/ den hat Er er- halten wieder das Reich der Sünden am Creutz; Den hat Er erhalten wider die feindselige Jü- den durch das Römische Schwerdt; Den hat Er erhalten wider die Tyrannen durch die Gedult der Märtyrer/ und blutigen Untergang der Feinde. Die Verfolger suchen Blut der Chri- sten/ so müssen sie auch im Blut umkommen. Um Christi willen werden wir erwürget täg- lich/ wie Paulus redet/ und werden geachtet wie die Schlachtschafe/ dennoch überwinden wir weit/ und seynd allen Feinden weit überlegen um deß willen/ der uns geliebet hat/ Rom. 8, 36. Spricht
über den 68. Pſalm det/ |ſich färben in dem Blut ſeiner Feinde. Vor-hin haben wir ſchon gehöret/ daß der Geiſt ſa- get/ Gott wird den Kopff ſeiner Feinde zer- ſchmeiſſen/ zutreten und zuqvetſchen; Jetzt wird geſaget/ daß die Zunge ſoll zutreten und ge- quetſchet werden/ nemlich alſo ſoll deß Teuf- fels Kopff zutreten werden/ daß die Zunge an der Erden kleben bleibe. Er wird nicht mehr wider- bellen können. Das vermag auch die erſte Evan- geliſche Verheiſſung von dem Weibes-Saa- men/ der der Schlangen den Kopff zutreten ſoll. Wenn nun das Haupt der Feinde zuqvetſchet wird/ ſo werdens nicht beſſer haben die ſeine Werckzeuge ſeyn. Chriſtus muß den Sieg er- halten/ und einen blutigen Sieg/ den hat Er er- halten wieder das Reich der Sünden am Creutz; Den hat Er erhalten wider die feindſelige Jü- den durch das Römiſche Schwerdt; Den hat Er erhalten wider die Tyrannen durch die Gedult der Märtyrer/ und blutigen Untergang der Feinde. Die Verfolger ſuchen Blut der Chri- ſten/ ſo müſſen ſie auch im Blut umkommen. Um Chriſti willen werden wir erwürget täg- lich/ wie Paulus redet/ und werden geachtet wie die Schlachtſchafe/ dennoch überwinden wir weit/ und ſeynd allen Feinden weit überlegen um deß willen/ der uns geliebet hat/ Rom. 8, 36. Spricht
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über den 68. Pſalm
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hin haben wir ſchon gehöret/ daß der Geiſt ſa-
get/ Gott wird den Kopff ſeiner Feinde zer-
ſchmeiſſen/ zutreten und zuqvetſchen; Jetzt
wird geſaget/ daß die Zunge ſoll zutreten und ge-
quetſchet werden/ nemlich alſo ſoll deß Teuf-
fels Kopff zutreten werden/ daß die Zunge an der
Erden kleben bleibe. Er wird nicht mehr wider-
bellen können. Das vermag auch die erſte Evan-
geliſche Verheiſſung von dem Weibes-Saa-
men/ der der Schlangen den Kopff zutreten ſoll.
Wenn nun das Haupt der Feinde zuqvetſchet
wird/ ſo werdens nicht beſſer haben die ſeine
Werckzeuge ſeyn. Chriſtus muß den Sieg er-
halten/ und einen blutigen Sieg/ den hat Er er-
halten wieder das Reich der Sünden am Creutz;
Den hat Er erhalten wider die feindſelige Jü-
den durch das Römiſche Schwerdt; Den hat Er
erhalten wider die Tyrannen durch die Gedult
der Märtyrer/ und blutigen Untergang der
Feinde. Die Verfolger ſuchen Blut der Chri-
ſten/ ſo müſſen ſie auch im Blut umkommen.
Um Chriſti willen werden wir erwürget täg-
lich/ wie Paulus redet/ und werden geachtet wie
die Schlachtſchafe/ dennoch überwinden wir
weit/ und ſeynd allen Feinden weit überlegen um
deß willen/ der uns geliebet hat/ Rom. 8, 36.
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