Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 68. Psalm wil/ lässt er auch ruffen: Hie Schwerdt deßHErrn und Christus; Mit solchem Geschrey ziehet er durch die Welt/ und treibt die Fein- de in die Flucht. Denn der Sieg Christi bestehet in der Predigt deß Evangelii/ was ist aber das Evangelium anders als eine Stimme vom Sieg wider Sünd und Teuffel durch Chri- stum? Als David den ungeheuren Goliath er- leget hatte/ empfähet ihn mit grossem Frolocken ein Chor vieler Weiber auß allen Städten/ mit Gesang und Reigen/ mit Paucken/ Pfeiffen und Geigen/ die ruffen auß und preisen Davids Sieg/ 1. Sam. 18. v. 6. Wenn Christus den Teuf- fel überwunden/ versammlet sich das Chor der Apostel und Evangelisten/ und machen ein Ju- bel-Geschrey/ und tragen Christi Sieg durch die gantze Welt. Mit solchem Gepräng zie- het der König einher und offenbahret sich; Das haben die Gläubigen von ferne gesehen/ da sie sa- hen den Einzug der Bundes-Lade/ wie dieselbe auff dem Berg Zion getragen ward. Denn ihr Gemüth sahe weiter als die leibliche Augen/ es sahe auff den/ der durch die Bundes-Lade fürge- bildet ward/ und desselben geistlichen Einzug. Daran haben sie ihre Lust gehabt/ und sich über den Heylad erfreuet/ den sie von ferne gesehen/ und von ihm gesungen mit verblümten Worten/ und geist- reichen
über den 68. Pſalm wil/ läſſt er auch ruffen: Hie Schwerdt deßHErrn und Chriſtus; Mit ſolchem Geſchrey ziehet er durch die Welt/ und treibt die Fein- de in die Flucht. Denn der Sieg Chriſti beſtehet in der Predigt deß Evangelii/ was iſt aber das Evangelium anders als eine Stimme vom Sieg wider Sünd und Teuffel durch Chri- ſtum? Als David den ungeheuren Goliath er- leget hatte/ empfähet ihn mit groſſem Frolocken ein Chor vieler Weiber auß allen Städten/ mit Geſang und Reigen/ mit Paucken/ Pfeiffen und Geigen/ die ruffen auß und preiſen Davids Sieg/ 1. Sam. 18. v. 6. Wenn Chriſtus den Teuf- fel überwunden/ verſammlet ſich das Chor der Apoſtel und Evangeliſten/ und machen ein Ju- bel-Geſchrey/ und tragen Chriſti Sieg durch die gantze Welt. Mit ſolchem Gepräng zie- het der König einher und offenbahret ſich; Das haben die Gläubigen von ferne geſehen/ da ſie ſa- hen den Einzug der Bundes-Lade/ wie dieſelbe auff dem Berg Zion getragen ward. Denn ihr Gemüth ſahe weiter als die leibliche Augen/ es ſahe auff den/ der durch die Bundes-Lade fürge- bildet ward/ und deſſelben geiſtlichen Einzug. Daran haben ſie ihre Luſt gehabt/ uñ ſich über den Heylãd erfreuet/ den ſie von ferne geſehẽ/ uñ von ihm geſungẽ mit verblümten Worten/ und geiſt- reichen
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über den 68. Pſalm
wil/ läſſt er auch ruffen: Hie Schwerdt deß
HErrn und Chriſtus; Mit ſolchem Geſchrey
ziehet er durch die Welt/ und treibt die Fein-
de in die Flucht. Denn der Sieg Chriſti
beſtehet in der Predigt deß Evangelii/ was iſt
aber das Evangelium anders als eine Stimme
vom Sieg wider Sünd und Teuffel durch Chri-
ſtum? Als David den ungeheuren Goliath er-
leget hatte/ empfähet ihn mit groſſem Frolocken
ein Chor vieler Weiber auß allen Städten/ mit
Geſang und Reigen/ mit Paucken/ Pfeiffen und
Geigen/ die ruffen auß und preiſen Davids
Sieg/ 1. Sam. 18. v. 6. Wenn Chriſtus den Teuf-
fel überwunden/ verſammlet ſich das Chor der
Apoſtel und Evangeliſten/ und machen ein Ju-
bel-Geſchrey/ und tragen Chriſti Sieg durch
die gantze Welt. Mit ſolchem Gepräng zie-
het der König einher und offenbahret ſich; Das
haben die Gläubigen von ferne geſehen/ da ſie ſa-
hen den Einzug der Bundes-Lade/ wie dieſelbe
auff dem Berg Zion getragen ward. Denn ihr
Gemüth ſahe weiter als die leibliche Augen/ es
ſahe auff den/ der durch die Bundes-Lade fürge-
bildet ward/ und deſſelben geiſtlichen Einzug.
Daran haben ſie ihre Luſt gehabt/ uñ ſich über den
Heylãd erfreuet/ den ſie von ferne geſehẽ/ uñ von
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