Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 68. Psalm Gehorsam deß Glaubens nicht bleiben/ so wirddamit Christi Kirche nicht fallen. CHristus muß sein Reich auff Erden behalten/ so lange die Erde stehet/ das hat GOtt befohlen. Das wird kein Mensch hindern/ und keine Gewalt dämpffen. König und Fürsten in der Welt seynd auch eine Ordnung GOttes/ aber daß ihr Kö- nigreich immer bleiben soll/ ist nicht gesaget/ daher werden die Regimenter verändert/ und fallen von einem Volck auffs ander/ allermeist um der Ungerechtigkeit willen. Aber unsers Königes Christi Reich muß ewig bleiben. Chri- stus bauet seine Kirch auff einen Felsen/ und die Pforten der Höllen müssen sie nicht überwäl- tigen/ Matth. 16. v. 18. Wohlan/ spricht der HErr beym Propheten Jeremia am 31. c. v. 4: Ich wil dich wiederum auff bauen/ daß du solt gebauet heissen/ du Jungfrau Israel/ du solt noch frölich paucken/ und herauß ge- hen an den Tantz. Sitzet sie schon eine zeit- lang in der Asche/ so soll sie doch wieder erfreuet werden. Einmal es bleibt dabey/ der HErr hats geboten/ Christus muß starck seyn; Dar- über wird Er auch halten. Wenn der HErr das nun thut/ was soll in
über den 68. Pſalm Gehorſam deß Glaubens nicht bleiben/ ſo wirddamit Chriſti Kirche nicht fallen. CHriſtus muß ſein Reich auff Erden behalten/ ſo lange die Erde ſtehet/ das hat GOtt befohlen. Das wird kein Menſch hindern/ und keine Gewalt dämpffen. König und Fürſten in der Welt ſeynd auch eine Ordnung GOttes/ aber daß ihr Kö- nigreich immer bleiben ſoll/ iſt nicht geſaget/ daher werden die Regimenter verändert/ und fallen von einem Volck auffs ander/ allermeiſt um der Ungerechtigkeit willen. Aber unſers Königes Chriſti Reich muß ewig bleiben. Chri- ſtus bauet ſeine Kirch auff einen Felſen/ und die Pforten der Höllen müſſen ſie nicht überwäl- tigen/ Matth. 16. v. 18. Wohlan/ ſpricht der HErr beym Propheten Jeremia am 31. c. v. 4: Ich wil dich wiederum auff bauen/ daß du ſolt gebauet heiſſen/ du Jungfrau Iſrael/ du ſolt noch frölich paucken/ und herauß ge- hen an den Tantz. Sitzet ſie ſchon eine zeit- lang in der Aſche/ ſo ſoll ſie doch wieder erfreuet werden. Einmal es bleibt dabey/ der HErr hats geboten/ Chriſtus muß ſtarck ſeyn; Dar- über wird Er auch halten. Wenn der HErr das nun thut/ was ſoll in
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über den 68. Pſalm
Gehorſam deß Glaubens nicht bleiben/ ſo wird
damit Chriſti Kirche nicht fallen. CHriſtus
muß ſein Reich auff Erden behalten/ ſo lange
die Erde ſtehet/ das hat GOtt befohlen. Das
wird kein Menſch hindern/ und keine Gewalt
dämpffen. König und Fürſten in der Welt ſeynd
auch eine Ordnung GOttes/ aber daß ihr Kö-
nigreich immer bleiben ſoll/ iſt nicht geſaget/
daher werden die Regimenter verändert/ und
fallen von einem Volck auffs ander/ allermeiſt
um der Ungerechtigkeit willen. Aber unſers
Königes Chriſti Reich muß ewig bleiben. Chri-
ſtus bauet ſeine Kirch auff einen Felſen/ und die
Pforten der Höllen müſſen ſie nicht überwäl-
tigen/ Matth. 16. v. 18. Wohlan/ ſpricht der
HErr beym Propheten Jeremia am 31. c. v. 4:
Ich wil dich wiederum auff bauen/ daß du
ſolt gebauet heiſſen/ du Jungfrau Iſrael/
du ſolt noch frölich paucken/ und herauß ge-
hen an den Tantz. Sitzet ſie ſchon eine zeit-
lang in der Aſche/ ſo ſoll ſie doch wieder erfreuet
werden. Einmal es bleibt dabey/ der HErr
hats geboten/ Chriſtus muß ſtarck ſeyn; Dar-
über wird Er auch halten.
Wenn der HErr das nun thut/ was ſoll
Er zu Lohn haben? Das iſt das vierdte und letz-
te/ das wir hie zu bedencken haben/ deñ der Geiſt
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