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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die erste Betrachtung.
sein Nestlein/ die Wohnungen/ darinnen er Ru-
he und Lust findet: Wie lieblich sind deine
Wohnungen/ HErr Zebaoth. Meine Seele
verlanget und sehnet sich nach den Vorhö-
fen deß HErrn/ mein Leib und Seele freuen
sich in dem lebendigen GOtt. Denn der
Vogel hat ein Haus funden/ und die
Schwalbe ihr Nest/ da sie Jungen hecken/
nemlich deine Altar/ HErr Zebaoth/ mein
König und mein GOtt
/ v. 2. 3. 4. Wollauff
meine Seele/ erwege wie die Wohnung GOt-
tes deine Ruhe ist und dein Nest.

Wir haben für uns nicht eines geringen
HErrn Wohnung/ er heist HErr Zebaoth/
ein HErr aller Heerschaaren/ unter dem alle
Creaturen so wohl im Himmel als auff Erden
sichtbar und unsichtbar gleichsam zu Felde liegen/
ihm zu dienen und seinen Willen außzurichten.
Darauß folget/ daß es ein groß und herrlich
Pallast seyn muß. Wenn der weise König Sa-
lomon diesem HErrn ein Haus bauen wolte/ nur
von Holtz und Stein/ schreibet er von solchem
seinen Vorhaben zum Könige zu Tyro also:
Das Haus/ das ich bauen wil/ soll groß
seyn/ denn unser GOtt ist grösser denn alle
Götter
/ 2. Chr. 2. v. 5. Er setzet aber hinzu;
Wer vermags/ daß er ihm ein Haus baue?

Denn
E e

Die erſte Betrachtung.
ſein Neſtlein/ die Wohnungen/ darinnen er Ru-
he und Luſt findet: Wie lieblich ſind deine
Wohnungẽ/ HErr Zebaoth. Meine Seele
verlanget und ſehnet ſich nach den Vorhö-
fen deß HErrn/ mein Leib und Seele freuen
ſich in dem lebendigen GOtt. Denn der
Vogel hat ein Haus funden/ und die
Schwalbe ihr Neſt/ da ſie Jungen hecken/
nemlich deine Altar/ HErr Zebaoth/ mein
König und mein GOtt
/ v. 2. 3. 4. Wollauff
meine Seele/ erwege wie die Wohnung GOt-
tes deine Ruhe iſt und dein Neſt.

Wir haben für uns nicht eines geringen
HErrn Wohnung/ er heiſt HErr Zebaoth/
ein HErr aller Heerſchaaren/ unter dem alle
Creaturen ſo wohl im Himmel als auff Erden
ſichtbar und unſichtbar gleichſam zu Felde liegen/
ihm zu dienen und ſeinen Willen außzurichten.
Darauß folget/ daß es ein groß und herrlich
Pallaſt ſeyn muß. Wenn der weiſe König Sa-
lomon dieſem HErrn ein Haus bauen wolte/ nur
von Holtz und Stein/ ſchreibet er von ſolchem
ſeinen Vorhaben zum Könige zu Tyro alſo:
Das Haus/ das ich bauen wil/ ſoll groß
ſeyn/ denn unſer GOtt iſt gröſſer denn alle
Götter
/ 2. Chr. 2. v. 5. Er ſetzet aber hinzu;
Wer vermags/ daß er ihm ein Haus baue?

Denn
E e
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[433/0456] Die erſte Betrachtung. ſein Neſtlein/ die Wohnungen/ darinnen er Ru- he und Luſt findet: Wie lieblich ſind deine Wohnungẽ/ HErr Zebaoth. Meine Seele verlanget und ſehnet ſich nach den Vorhö- fen deß HErrn/ mein Leib und Seele freuen ſich in dem lebendigen GOtt. Denn der Vogel hat ein Haus funden/ und die Schwalbe ihr Neſt/ da ſie Jungen hecken/ nemlich deine Altar/ HErr Zebaoth/ mein König und mein GOtt/ v. 2. 3. 4. Wollauff meine Seele/ erwege wie die Wohnung GOt- tes deine Ruhe iſt und dein Neſt. Wir haben für uns nicht eines geringen HErrn Wohnung/ er heiſt HErr Zebaoth/ ein HErr aller Heerſchaaren/ unter dem alle Creaturen ſo wohl im Himmel als auff Erden ſichtbar und unſichtbar gleichſam zu Felde liegen/ ihm zu dienen und ſeinen Willen außzurichten. Darauß folget/ daß es ein groß und herrlich Pallaſt ſeyn muß. Wenn der weiſe König Sa- lomon dieſem HErrn ein Haus bauen wolte/ nur von Holtz und Stein/ ſchreibet er von ſolchem ſeinen Vorhaben zum Könige zu Tyro alſo: Das Haus/ das ich bauen wil/ ſoll groß ſeyn/ denn unſer GOtt iſt gröſſer denn alle Götter/ 2. Chr. 2. v. 5. Er ſetzet aber hinzu; Wer vermags/ daß er ihm ein Haus baue? Denn E e

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/456>, abgerufen am 22.11.2024.