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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 84. Psalm
Denn der Himmel/ und aller Himmel Him-
mel mögen ihn nicht versorgen/ wer solt
ich denn seyn/ daß ich ihm ein Haus baue-
te? Sondern daß man vor ihm räuche-
re.
Bezeuget damit/ daß dieses noch nicht
das rechte Haus deß HERRN sey/ sondern
nur vielmehr ein Fürbilde. Das allerheilig-
ste Haus GOttes ist die menschliche Natur
JEsu Christi. Es ist aber keine Creatur im
Himmel noch auff Erden/ mit welcher die ewi-
ge Gottheit sich näher und fester verbunden hat/
als mit dem Leibe und mit der Seelen JEsu
Christi/ denn darinnen wohnet die gantze Fülle
der Gottheit leibhafftig als in ihrem eigenen
Tempel/ Col. 2. v. 9. Von diesem JEsu hat
GOtt zuvor gesaget: Der soll meinem Na-
men ein Haus bauen/ und ich wil den Stuel
seines Königreiches bestätigen ewiglich. Ich
wil sein Vater seyn und er soll mein Sohn
seyn
/ 2. Sam. 7. v. 31. Wenn nun JEsus Chri-
stus durch den Glauben in meinem Hertzen woh-
net/ so hat er auch mein Hertz zum Tempel und
Wohnung GOttes bereitet/ wie der HErr selb-
sten spricht: Wir wollen zu ihm kommen/ und
Wohnung bey ihm machen
/ Joh. 14. v. 23.
Und abermahl: Ich der Hohe und Erhabe-
ne/ der ewiglich wohnet/ deß Namen heilig

ist/

über den 84. Pſalm
Denn der Himmel/ und aller Himmel Him-
mel mögen ihn nicht verſorgen/ wer ſolt
ich denn ſeyn/ daß ich ihm ein Haus baue-
te? Sondern daß man vor ihm räuche-
re.
Bezeuget damit/ daß dieſes noch nicht
das rechte Haus deß HERRN ſey/ ſondern
nur vielmehr ein Fürbilde. Das allerheilig-
ſte Haus GOttes iſt die menſchliche Natur
JEſu Chriſti. Es iſt aber keine Creatur im
Himmel noch auff Erden/ mit welcher die ewi-
ge Gottheit ſich näher und feſter verbunden hat/
als mit dem Leibe und mit der Seelen JEſu
Chriſti/ denn darinnen wohnet die gantze Fülle
der Gottheit leibhafftig als in ihrem eigenen
Tempel/ Col. 2. v. 9. Von dieſem JEſu hat
GOtt zuvor geſaget: Der ſoll meinem Na-
men ein Haus bauen/ und ich wil den Stuel
ſeines Königreiches beſtätigen ewiglich. Ich
wil ſein Vater ſeyn und er ſoll mein Sohn
ſeyn
/ 2. Sam. 7. v. 31. Wenn nun JEſus Chri-
ſtus durch den Glauben in meinem Hertzen woh-
net/ ſo hat er auch mein Hertz zum Tempel und
Wohnung GOttes bereitet/ wie der HErr ſelb-
ſten ſpricht: Wir wollen zu ihm kom̃en/ und
Wohnung bey ihm machen
/ Joh. 14. v. 23.
Und abermahl: Ich der Hohe und Erhabe-
ne/ der ewiglich wohnet/ deß Namen heilig

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[434/0457] über den 84. Pſalm Denn der Himmel/ und aller Himmel Him- mel mögen ihn nicht verſorgen/ wer ſolt ich denn ſeyn/ daß ich ihm ein Haus baue- te? Sondern daß man vor ihm räuche- re. Bezeuget damit/ daß dieſes noch nicht das rechte Haus deß HERRN ſey/ ſondern nur vielmehr ein Fürbilde. Das allerheilig- ſte Haus GOttes iſt die menſchliche Natur JEſu Chriſti. Es iſt aber keine Creatur im Himmel noch auff Erden/ mit welcher die ewi- ge Gottheit ſich näher und feſter verbunden hat/ als mit dem Leibe und mit der Seelen JEſu Chriſti/ denn darinnen wohnet die gantze Fülle der Gottheit leibhafftig als in ihrem eigenen Tempel/ Col. 2. v. 9. Von dieſem JEſu hat GOtt zuvor geſaget: Der ſoll meinem Na- men ein Haus bauen/ und ich wil den Stuel ſeines Königreiches beſtätigen ewiglich. Ich wil ſein Vater ſeyn und er ſoll mein Sohn ſeyn/ 2. Sam. 7. v. 31. Wenn nun JEſus Chri- ſtus durch den Glauben in meinem Hertzen woh- net/ ſo hat er auch mein Hertz zum Tempel und Wohnung GOttes bereitet/ wie der HErr ſelb- ſten ſpricht: Wir wollen zu ihm kom̃en/ und Wohnung bey ihm machen/ Joh. 14. v. 23. Und abermahl: Ich der Hohe und Erhabe- ne/ der ewiglich wohnet/ deß Namen heilig iſt/

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/457>, abgerufen am 22.11.2024.