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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 92. Psalm
ben/ als ein Ding das nur nützlich und anmu-
thig ist/ sondern ich muß es wissen anzusehen als
ein Geschäffte der Hände Gottes/ so kan es mir
seyn ein Weg zu GOtt/ daß sich mein Leib und
Seel über meinem GOtt freue. Betrachte ich/
wie alles stehe in der Hand meines Gottes/ al-
les durch meines GOttes Versehung erhalten
und regieret werde/ daß auch kein Sperling
ohn dem Willen meines GOttes auff die Erden
falle/ werde ich beweget/ die Vorsehung meines
GOttes zu loben/ und mich darinn zu ergetzen.
Betrachte ich die wunderliche Gerichte und Re-
gierung Gottes/ wie alles zu meinem besten ge-
meinet gewesen/ ob ichs zwar zur Zeit meiner
Versuchung nicht gesehen/ solte mich das nicht
frölich singen machen? Was soll ich sagen von
dem Heyl/ das Er uns mitten im Zorn bereitet
hat/ da Er uns seinen Sohn geschenckt? Ge-
denckt man solchen Wercken nach/ kan man da-
durch so frölich werden/ daß man mit heller
Stimme davon singe. In der Offenbahrung
Johannis wird von dem Stuel deß Lamms eine
Stimm gehöret/ als eines grossen Wassers und
eines grossen Donners/ und dieselbe Stimme
war als der Klang der Harffen-Spieler/ die
auff ihren Harffen spielen/ und wie ein neu Lied.
Apoc. 14, 2. Was ist diese Stimme anders als

das

über den 92. Pſalm
ben/ als ein Ding das nur nützlich und anmu-
thig iſt/ ſondern ich muß es wiſſen anzuſehen als
ein Geſchäffte der Hände Gottes/ ſo kan es mir
ſeyn ein Weg zu GOtt/ daß ſich mein Leib und
Seel über meinem GOtt freue. Betrachte ich/
wie alles ſtehe in der Hand meines Gottes/ al-
les durch meines GOttes Verſehung erhalten
und regieret werde/ daß auch kein Sperling
ohn dem Willen meines GOttes auff die Erden
falle/ werde ich beweget/ die Vorſehung meines
GOttes zu loben/ und mich darinn zu ergetzen.
Betrachte ich die wunderliche Gerichte und Re-
gierung Gottes/ wie alles zu meinem beſten ge-
meinet geweſen/ ob ichs zwar zur Zeit meiner
Verſuchung nicht geſehen/ ſolte mich das nicht
frölich ſingen machen? Was ſoll ich ſagen von
dem Heyl/ das Er uns mitten im Zorn bereitet
hat/ da Er uns ſeinen Sohn geſchenckt? Ge-
denckt man ſolchen Wercken nach/ kan man da-
durch ſo frölich werden/ daß man mit heller
Stimme davon ſinge. In der Offenbahrung
Johannis wird von dem Stuel deß Lamms eine
Stim̃ gehöret/ als eines groſſen Waſſers und
eines groſſen Donners/ und dieſelbe Stimme
war als der Klang der Harffen-Spieler/ die
auff ihren Harffen ſpielen/ und wie ein neu Lied.
Apoc. 14, 2. Was iſt dieſe Stimme anders als

das
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[510/0533] über den 92. Pſalm ben/ als ein Ding das nur nützlich und anmu- thig iſt/ ſondern ich muß es wiſſen anzuſehen als ein Geſchäffte der Hände Gottes/ ſo kan es mir ſeyn ein Weg zu GOtt/ daß ſich mein Leib und Seel über meinem GOtt freue. Betrachte ich/ wie alles ſtehe in der Hand meines Gottes/ al- les durch meines GOttes Verſehung erhalten und regieret werde/ daß auch kein Sperling ohn dem Willen meines GOttes auff die Erden falle/ werde ich beweget/ die Vorſehung meines GOttes zu loben/ und mich darinn zu ergetzen. Betrachte ich die wunderliche Gerichte und Re- gierung Gottes/ wie alles zu meinem beſten ge- meinet geweſen/ ob ichs zwar zur Zeit meiner Verſuchung nicht geſehen/ ſolte mich das nicht frölich ſingen machen? Was ſoll ich ſagen von dem Heyl/ das Er uns mitten im Zorn bereitet hat/ da Er uns ſeinen Sohn geſchenckt? Ge- denckt man ſolchen Wercken nach/ kan man da- durch ſo frölich werden/ daß man mit heller Stimme davon ſinge. In der Offenbahrung Johannis wird von dem Stuel deß Lamms eine Stim̃ gehöret/ als eines groſſen Waſſers und eines groſſen Donners/ und dieſelbe Stimme war als der Klang der Harffen-Spieler/ die auff ihren Harffen ſpielen/ und wie ein neu Lied. Apoc. 14, 2. Was iſt dieſe Stimme anders als das

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/533>, abgerufen am 22.11.2024.