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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.
der HErr spricht: Wer mich liebet/ dem wil
ich mich offenbaren
/ Joh. 14, 21. Erkenne
Gott/ liebe Seele/ erkenne ihn in seinen grossen
Wercken/ und ergetze dich in seinen herrlichen
Gedancken. Erkenne deinen GOtt also/ daß
du dich über ihn freuen könnest/ so lang du das
nicht kanst/ bist du ein Thor.

1.
WAnn man bey sich betrachtet hat/
Und auch erfahren in der That
Deß grossen GOttes Pracht:
So bricht herauß/ spricht Hertz und Mund/
Bekennet frey zu ieder Stund/
HErr GOtt/ du unsre Macht.
2. Groß müssen deine Wercke seyn/
Und wer kan sich wohl finden drein/
Du grosser starcker GOtt?
Wie tieff sind die Gedancken hier!
Laß mich seyn gantz ergeben dir
Im Leben und im Tod.
3. Ein Thörichter der gläubt das nicht/
Sein Thun ist auff die Welt gericht/
Ein Narr gibt nicht drauff acht:
Doch endlich wirds sich finden wohl/
Daß er nur steckt der Narrheit voll/
Wenn GOtt nur seiner lacht.
4. Er

Die andere Betrachtung.
der HErr ſpricht: Wer mich liebet/ dem wil
ich mich offenbaren
/ Joh. 14, 21. Erkenne
Gott/ liebe Seele/ erkenne ihn in ſeinen groſſen
Wercken/ und ergetze dich in ſeinen herrlichen
Gedancken. Erkenne deinen GOtt alſo/ daß
du dich über ihn freuen könneſt/ ſo lang du das
nicht kanſt/ biſt du ein Thor.

1.
WAnn man bey ſich betrachtet hat/
Und auch erfahren in der That
Deß groſſen GOttes Pracht:
So bricht herauß/ ſpricht Hertz und Mund/
Bekennet frey zu ieder Stund/
HErr GOtt/ du unſre Macht.
2. Groß müſſen deine Wercke ſeyn/
Und wer kan ſich wohl finden drein/
Du groſſer ſtarcker GOtt?
Wie tieff ſind die Gedancken hier!
Laß mich ſeyn gantz ergeben dir
Im Leben und im Tod.
3. Ein Thörichter der gläubt das nicht/
Sein Thun iſt auff die Welt gericht/
Ein Narr gibt nicht drauff acht:
Doch endlich wirds ſich finden wohl/
Daß er nur ſteckt der Narrheit voll/
Wenn GOtt nur ſeiner lacht.
4. Er
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[527/0550] Die andere Betrachtung. der HErr ſpricht: Wer mich liebet/ dem wil ich mich offenbaren/ Joh. 14, 21. Erkenne Gott/ liebe Seele/ erkenne ihn in ſeinen groſſen Wercken/ und ergetze dich in ſeinen herrlichen Gedancken. Erkenne deinen GOtt alſo/ daß du dich über ihn freuen könneſt/ ſo lang du das nicht kanſt/ biſt du ein Thor. 1. WAnn man bey ſich betrachtet hat/ Und auch erfahren in der That Deß groſſen GOttes Pracht: So bricht herauß/ ſpricht Hertz und Mund/ Bekennet frey zu ieder Stund/ HErr GOtt/ du unſre Macht. 2. Groß müſſen deine Wercke ſeyn/ Und wer kan ſich wohl finden drein/ Du groſſer ſtarcker GOtt? Wie tieff ſind die Gedancken hier! Laß mich ſeyn gantz ergeben dir Im Leben und im Tod. 3. Ein Thörichter der gläubt das nicht/ Sein Thun iſt auff die Welt gericht/ Ein Narr gibt nicht drauff acht: Doch endlich wirds ſich finden wohl/ Daß er nur ſteckt der Narrheit voll/ Wenn GOtt nur ſeiner lacht. 4. Er

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/550>, abgerufen am 22.11.2024.