Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die dritte Betrachtung. Ich führe dich abermahl auff den Augenschein; Durch lange Erfahrung haben die Himmels- Kündiger erforschet/ wie lange Zeit Sonn und Mond auch andere Planeten zu ihrem Lauff in ihren Circkeln bedürffen/ Krafft solcher Wissen- schafft können sie Stund und Augenblick viel Jahre zuvor zeigen/ an welchen die Planeten entweder zusammen kommen/ oder ihnen ent- gegen gesetzet seyn. Und wenn Sonn und Mond verfinstert werden/ woher kommt dieser beständige Lauff? Das Wort des HErrn zeiget ihnen den Weg. In den allerobersten Sternen kan man allerhand Figuren und Bild- nüssen mercken/ welche nimmer verändert wer- den/ so lange der Himmel stehet/ ungeachtet/ daß ein ieglicher Stern frey für sich hinläuffet/ woher kommet das? Das Wort des HErrn verbindet sie/ von dem Wort und der Ordnung GOttes weichen sie keinen Tittel. Zum sechsten/ sehen wir an dem himmlischen Heer ein überauß schö- nes Liecht und Klarheit. Gedencke hie an den Himmel/ welchen Christus mit seinen Außer- wehlten machen wird an jenem Tage/ denn die Gerechten werden leuchten wie die Sterne in einem himmlischen Glantz. Endlich zum sie- bendenmercken wir die Krafft und Wirckung des himmlischen Heers/ insonderheit/ was Soft und C
Die dritte Betrachtung. Ich führe dich abermahl auff den Augenſchein; Durch lange Erfahrung haben die Himmels- Kündiger erforſchet/ wie lange Zeit Sonn und Mond auch andere Planeten zu ihrem Lauff in ihren Circkeln bedürffen/ Krafft ſolcher Wiſſen- ſchafft können ſie Stund und Augenblick viel Jahre zuvor zeigen/ an welchen die Planeten entweder zuſammen kommen/ oder ihnen ent- gegen geſetzet ſeyn. Und wenn Sonn und Mond verfinſtert werden/ woher kommt dieſer beſtändige Lauff? Das Wort des HErrn zeiget ihnen den Weg. In den alleroberſten Sternen kan man allerhand Figuren und Bild- nüſſen mercken/ welche nimmer verändert wer- den/ ſo lange der Himmel ſtehet/ ungeachtet/ daß ein ieglicher Stern frey für ſich hinläuffet/ woher kommet das? Das Wort des HErrn verbindet ſie/ von dem Wort und der Ordnung GOttes weichen ſie keinen Tittel. Zum ſechſten/ ſehen wir an dem himmliſchen Heer ein überauß ſchö- nes Liecht und Klarheit. Gedencke hie an den Himmel/ welchen Chriſtus mit ſeinen Außer- wehlten machen wird an jenem Tage/ denn die Gerechten werden leuchten wie die Sterne in einem himmliſchen Glantz. Endlich zum ſie- bendenmercken wir die Krafft und Wirckung des himmliſchen Heers/ inſonderheit/ was Soft und C
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0056" n="33"/><fw place="top" type="header">Die dritte Betrachtung.</fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Ich führe dich abermahl auff den Augenſchein;<lb/> Durch lange Erfahrung haben die Himmels-<lb/> Kündiger erforſchet/ wie lange Zeit Sonn und<lb/> Mond auch andere Planeten zu ihrem Lauff in<lb/> ihren Circkeln bedürffen/ Krafft ſolcher Wiſſen-<lb/> ſchafft können ſie Stund und Augenblick viel<lb/> Jahre zuvor zeigen/ an welchen die Planeten<lb/> entweder zuſammen kommen/ oder ihnen ent-<lb/> gegen geſetzet ſeyn. Und wenn Sonn und<lb/> Mond verfinſtert werden/ woher kommt<lb/> dieſer beſtändige Lauff? Das Wort des HErrn<lb/> zeiget ihnen den Weg. In den alleroberſten<lb/> Sternen kan man allerhand Figuren und Bild-<lb/> nüſſen mercken/ welche nimmer verändert wer-<lb/> den/ ſo lange der Himmel ſtehet/ ungeachtet/ daß<lb/> ein ieglicher Stern frey für ſich hinläuffet/ woher<lb/> kommet das? Das Wort des HErrn verbindet<lb/> ſie/ von dem Wort und der Ordnung GOttes<lb/> weichen ſie keinen Tittel. Zum ſechſten/ ſehen<lb/> wir an dem himmliſchen Heer ein überauß ſchö-<lb/> nes Liecht und Klarheit. Gedencke hie an den<lb/> Himmel/ welchen Chriſtus mit ſeinen Außer-<lb/> wehlten machen wird an jenem Tage/ denn die<lb/> Gerechten werden leuchten wie die Sterne in<lb/> einem himmliſchen Glantz. Endlich zum ſie-<lb/> bendenmercken wir die Krafft und Wirckung<lb/> des himmliſchen Heers/ inſonderheit/ was Soft<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [33/0056]
Die dritte Betrachtung.
Ich führe dich abermahl auff den Augenſchein;
Durch lange Erfahrung haben die Himmels-
Kündiger erforſchet/ wie lange Zeit Sonn und
Mond auch andere Planeten zu ihrem Lauff in
ihren Circkeln bedürffen/ Krafft ſolcher Wiſſen-
ſchafft können ſie Stund und Augenblick viel
Jahre zuvor zeigen/ an welchen die Planeten
entweder zuſammen kommen/ oder ihnen ent-
gegen geſetzet ſeyn. Und wenn Sonn und
Mond verfinſtert werden/ woher kommt
dieſer beſtändige Lauff? Das Wort des HErrn
zeiget ihnen den Weg. In den alleroberſten
Sternen kan man allerhand Figuren und Bild-
nüſſen mercken/ welche nimmer verändert wer-
den/ ſo lange der Himmel ſtehet/ ungeachtet/ daß
ein ieglicher Stern frey für ſich hinläuffet/ woher
kommet das? Das Wort des HErrn verbindet
ſie/ von dem Wort und der Ordnung GOttes
weichen ſie keinen Tittel. Zum ſechſten/ ſehen
wir an dem himmliſchen Heer ein überauß ſchö-
nes Liecht und Klarheit. Gedencke hie an den
Himmel/ welchen Chriſtus mit ſeinen Außer-
wehlten machen wird an jenem Tage/ denn die
Gerechten werden leuchten wie die Sterne in
einem himmliſchen Glantz. Endlich zum ſie-
bendenmercken wir die Krafft und Wirckung
des himmliſchen Heers/ inſonderheit/ was Soft
und
C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |