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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 33. Psalm


und Mond auff Erden außrichten kan/ denn vom
Himmel kommt Sonnenschein/ Regen und
fruchtbare Zeit/ die Schrifft saget davon/ Mal. 3,
10. daß GOtt die Fenster deß Himmels/ auff-
thue/ und herabschütte Segen die Fülle.

Du hast gesehen groß und wunderbahre
Dinge am Himmel und seinen Heer/ das alles
kommt her von dem Wort des HErrn: Der
Himmel ist durchs Wort des HErrn berei-
tet/ und alle sein Heer durch den Geist seines
Mundes.
Da hörest du dreyerley/ das an dem
Himmel gearbeitet habe/ den HErrn/ das
Wort deß HErrn/ und den Geist seines Mun-
des. Das Wort deß HErrn ist der gebietende
Wille GOttes/ der Geist seines Mundes ist die
Krafft und Nachdruck seines Willens. Die lie-
be Antiqvität hat bey diesem Spruch allezeit
angemercket/ das Geheimniß der heiligen Drey-
faltigkeit/ welches wir auch in seinen Würden
billig lassen. Erkenne aber und nimm wohl zu
Hertzen die Krafft und Nachdruck göttliches
Willens/ was für grosse Dinge GOtt durch
sein Wort außrichten kan? Durch sein Wort hat
GOtt nicht allein den Himmel bereitet mit al-
lem seinem Heer/ sondern auch befästiget/ daß er
biß an den jüngsten Tag in seinem Wesen und
Ordnung verbleibe. Da Er solches alles im An-

fang

über den 33. Pſalm


und Mond auff Erden außrichten kan/ deñ vom
Himmel kommt Sonnenſchein/ Regen und
fruchtbare Zeit/ die Schrifft ſaget davon/ Mal. 3,
10. daß GOtt die Fenſter deß Himmels/ auff-
thue/ und herabſchütte Segen die Fülle.

Du haſt geſehen groß und wunderbahre
Dinge am Himmel und ſeinen Heer/ das alles
kommt her von dem Wort des HErrn: Der
Himmel iſt durchs Wort des HErrn berei-
tet/ und alle ſein Heer durch den Geiſt ſeines
Mundes.
Da höreſt du dreyerley/ das an dem
Himmel gearbeitet habe/ den HErrn/ das
Wort deß HErrn/ und den Geiſt ſeines Mun-
des. Das Wort deß HErrn iſt der gebietende
Wille GOttes/ der Geiſt ſeines Mundes iſt die
Krafft und Nachdruck ſeines Willens. Die lie-
be Antiqvität hat bey dieſem Spruch allezeit
angemercket/ das Geheimniß der heiligen Drey-
faltigkeit/ welches wir auch in ſeinen Würden
billig laſſen. Erkenne aber und nimm wohl zu
Hertzen die Krafft und Nachdruck göttliches
Willens/ was für groſſe Dinge GOtt durch
ſein Wort außrichten kan? Durch ſein Wort hat
GOtt nicht allein den Himmel bereitet mit al-
lem ſeinem Heer/ ſondern auch befäſtiget/ daß er
biß an den jüngſten Tag in ſeinem Weſen und
Ordnung verbleibe. Da Er ſolches alles im An-

fang
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[34/0057] über den 33. Pſalm und Mond auff Erden außrichten kan/ deñ vom Himmel kommt Sonnenſchein/ Regen und fruchtbare Zeit/ die Schrifft ſaget davon/ Mal. 3, 10. daß GOtt die Fenſter deß Himmels/ auff- thue/ und herabſchütte Segen die Fülle. Du haſt geſehen groß und wunderbahre Dinge am Himmel und ſeinen Heer/ das alles kommt her von dem Wort des HErrn: Der Himmel iſt durchs Wort des HErrn berei- tet/ und alle ſein Heer durch den Geiſt ſeines Mundes. Da höreſt du dreyerley/ das an dem Himmel gearbeitet habe/ den HErrn/ das Wort deß HErrn/ und den Geiſt ſeines Mun- des. Das Wort deß HErrn iſt der gebietende Wille GOttes/ der Geiſt ſeines Mundes iſt die Krafft und Nachdruck ſeines Willens. Die lie- be Antiqvität hat bey dieſem Spruch allezeit angemercket/ das Geheimniß der heiligen Drey- faltigkeit/ welches wir auch in ſeinen Würden billig laſſen. Erkenne aber und nimm wohl zu Hertzen die Krafft und Nachdruck göttliches Willens/ was für groſſe Dinge GOtt durch ſein Wort außrichten kan? Durch ſein Wort hat GOtt nicht allein den Himmel bereitet mit al- lem ſeinem Heer/ ſondern auch befäſtiget/ daß er biß an den jüngſten Tag in ſeinem Weſen und Ordnung verbleibe. Da Er ſolches alles im An- fang

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/57>, abgerufen am 24.11.2024.