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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die vierdte Betrachtung.


ISrael hat dennoch GOtt zum Trost/
wer nur reines Hertzens ist. Israel ein
geplagtes Kind/ in Egypten/ in der Wü-
sten/ im Lande Canaan/ aber doch nirgends ohne
Trost und Hülffe gelassen. Gott ist allezeit un-
ser Trost und Hülff/ wenn wir nur könten mit
reinem Hertzen ihm anhangen/ und warum
nicht? seynd wir doch ein Paradyß GOttes/
und ein geistlicher Lustgarte; Höre nur wie der
heilige Geist davon redet: Der Gerechte
wird grünen/ wie ein Palmbaum/ er wird
wachsen wie ein Ceder auff Libanon/ die ge-
pflantzet sind in dem Hause deß HErrn/ wer-
den in den Vorhöfen unsers GOttes grü-
nen. Und wenn sie gleich alt werden/ werden
sie dennoch blühen/ fruchtbar und frisch
seyn. Daß sie verkündigen/ daß der HErr
so fromm ist/ mein Hort/ und ist kein Un-
recht an Ihm
/ v. 13. 14. 15. 16. Mit diesen Wor-
ten wird als in einer anmuthigen Figur der selige
Stand der Gläubigen uns abgebildet/ und die
stets grünenden Pflantzen im Hause deß Herrn
uns für Augen gestellet.

Last uns für erst besehen den Garten und den
Ort/ da die Pflantzen Gottes zu finden seyn.
Er wird hie genennet das Haus deß HErrn
und die Vorhöfe unsers Gottes. Die gepflan-

zet
Die vierdte Betrachtung.


ISrael hat dennoch GOtt zum Troſt/
wer nur reines Hertzens iſt. Iſrael ein
geplagtes Kind/ in Egypten/ in der Wü-
ſten/ im Lande Canaan/ aber doch nirgends ohne
Troſt und Hülffe gelaſſen. Gott iſt allezeit un-
ſer Troſt und Hülff/ wenn wir nur könten mit
reinem Hertzen ihm anhangen/ und warum
nicht? ſeynd wir doch ein Paradyß GOttes/
und ein geiſtlicher Luſtgarte; Höre nur wie der
heilige Geiſt davon redet: Der Gerechte
wird grünen/ wie ein Palmbaum/ er wird
wachſen wie ein Ceder auff Libanon/ die ge-
pflantzet ſind in dem Hauſe deß HErrn/ wer-
den in den Vorhöfen unſers GOttes grü-
nen. Und wenn ſie gleich alt werden/ werden
ſie dennoch blühen/ fruchtbar und friſch
ſeyn. Daß ſie verkündigen/ daß der HErr
ſo fromm iſt/ mein Hort/ und iſt kein Un-
recht an Ihm
/ v. 13. 14. 15. 16. Mit dieſen Wor-
ten wird als in einer anmuthigen Figur der ſelige
Stand der Gläubigen uns abgebildet/ und die
ſtets grünenden Pflantzen im Hauſe deß Herrn
uns für Augen geſtellet.

Laſt uns für erſt beſehen den Garten und den
Ort/ da die Pflantzen Gottes zu finden ſeyn.
Er wird hie genennet das Haus deß HErrn
und die Vorhöfe unſers Gottes. Die gepflan-

zet
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[543/0566] Die vierdte Betrachtung. ISrael hat dennoch GOtt zum Troſt/ wer nur reines Hertzens iſt. Iſrael ein geplagtes Kind/ in Egypten/ in der Wü- ſten/ im Lande Canaan/ aber doch nirgends ohne Troſt und Hülffe gelaſſen. Gott iſt allezeit un- ſer Troſt und Hülff/ wenn wir nur könten mit reinem Hertzen ihm anhangen/ und warum nicht? ſeynd wir doch ein Paradyß GOttes/ und ein geiſtlicher Luſtgarte; Höre nur wie der heilige Geiſt davon redet: Der Gerechte wird grünen/ wie ein Palmbaum/ er wird wachſen wie ein Ceder auff Libanon/ die ge- pflantzet ſind in dem Hauſe deß HErrn/ wer- den in den Vorhöfen unſers GOttes grü- nen. Und wenn ſie gleich alt werden/ werden ſie dennoch blühen/ fruchtbar und friſch ſeyn. Daß ſie verkündigen/ daß der HErr ſo fromm iſt/ mein Hort/ und iſt kein Un- recht an Ihm/ v. 13. 14. 15. 16. Mit dieſen Wor- ten wird als in einer anmuthigen Figur der ſelige Stand der Gläubigen uns abgebildet/ und die ſtets grünenden Pflantzen im Hauſe deß Herrn uns für Augen geſtellet. Laſt uns für erſt beſehen den Garten und den Ort/ da die Pflantzen Gottes zu finden ſeyn. Er wird hie genennet das Haus deß HErrn und die Vorhöfe unſers Gottes. Die gepflan- zet

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/566>, abgerufen am 22.11.2024.