Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die andere Betrachtung. ist/ Im 121. Ps. v. 3: Er wird deinen Fußnicht gleiten lassen/ und der dich behütet/ schläffet noch schlummert nicht. Im 128. Psalm v. 1: Wohl dem/ der den HErrn fürch- tet/ und auff seinen Wegen gehet. Im 146. v. 8: Der HErr richtet auff die niederge- schlagen sind. Wenn wir zusammen ziehen/ was in angezogenen Sprüchen gesaget ist/ be- finden wir/ daß Gott mit uns herum gehet/ wie ein Vater mit seinem kleinen schwachen Kinde. Er zeiget uns den Weg. Er leitet uns/ daß wir nicht gleiten oder fallen/ er macht unsere Füsse gleich den Hirschen; Wenn ich in Fallen bin/ hält er mich. Wenn ich niedergeschlagen bin/ wirfft er mich nicht weg/ sondern richtet mich auff/ und in Summa/ kein Fall muß mich stür- tzen/ so groß er ist. Nun so erkenne ich/ daß GOtt meiner See- ben O o jv
Die andere Betrachtung. iſt/ Im 121. Pſ. v. 3: Er wird deinen Fußnicht gleiten laſſen/ und der dich behütet/ ſchläffet noch ſchlummert nicht. Im 128. Pſalm v. 1: Wohl dem/ der den HErrn fürch- tet/ und auff ſeinen Wegen gehet. Im 146. v. 8: Der HErr richtet auff die niederge- ſchlagen ſind. Wenn wir zuſammen ziehen/ was in angezogenen Sprüchen geſaget iſt/ be- finden wir/ daß Gott mit uns herum gehet/ wie ein Vater mit ſeinem kleinen ſchwachen Kinde. Er zeiget uns den Weg. Er leitet uns/ daß wir nicht gleiten oder fallen/ er macht unſere Füſſe gleich den Hirſchen; Wenn ich in Fallen bin/ hält er mich. Wenn ich niedergeſchlagen bin/ wirfft er mich nicht weg/ ſondern richtet mich auff/ und in Summa/ kein Fall muß mich ſtür- tzen/ ſo groß er iſt. Nun ſo erkenne ich/ daß GOtt meiner See- ben O o jv
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Die andere Betrachtung.
iſt/ Im 121. Pſ. v. 3: Er wird deinen Fuß
nicht gleiten laſſen/ und der dich behütet/
ſchläffet noch ſchlummert nicht. Im 128.
Pſalm v. 1: Wohl dem/ der den HErrn fürch-
tet/ und auff ſeinen Wegen gehet. Im 146.
v. 8: Der HErr richtet auff die niederge-
ſchlagen ſind. Wenn wir zuſammen ziehen/
was in angezogenen Sprüchen geſaget iſt/ be-
finden wir/ daß Gott mit uns herum gehet/ wie
ein Vater mit ſeinem kleinen ſchwachen Kinde.
Er zeiget uns den Weg. Er leitet uns/ daß wir
nicht gleiten oder fallen/ er macht unſere Füſſe
gleich den Hirſchen; Wenn ich in Fallen bin/
hält er mich. Wenn ich niedergeſchlagen bin/
wirfft er mich nicht weg/ ſondern richtet mich
auff/ und in Summa/ kein Fall muß mich ſtür-
tzen/ ſo groß er iſt.
Nun ſo erkenne ich/ daß GOtt meiner See-
len wohlthut. Denn ſolte das nicht eine Wohl-
that ſeyn/ daß er meine Seele vom Tode reiſſe/
meine Augen von Threnen/ meinen Fuß vom
Gleiten? Du möchteſt ſagen/ wäre es nicht beſ-
ſer/ daß er mich gaꝛ in keine Angſt und Noth kom-
men lieſſe? Wer alſo fraget/ der weiß noch nicht/
was für Herrligkeit in dem lieben Creutze ver-
borgen lieget. Kürtzlich davon zu reden/ wir
können mit Chriſto zu keiner Herrligkeit erha-
ben
O o jv
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