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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 116. Psalm
kein Leben/ kein Lust noch Trost wissen zu fin-
den/ die wandeln im todten Lande; Unter den-
selben herrschet Finsterniß und Blindheit/ und
wenn sie sterben/ gerathen in das Land deß ewi-
gen Todes/ in Ach und Weh/ da liegen sie wie
die Schlacht-Schafe/ der Tod naget sie
/
Ps.49.v.15. Das ist das grösseste Unglück. Die
ihr Leben/ ihre Lust und Trost in Christo suchen
und finden/ die gehören zum Lande der Lebendi-
gen. Wessen sich hie die gläubige Seele tröstet/
wenn sie spricht: Ich werde wandeln im Lande der
Lebendigen; Ist eben das/ was sie suchet im 23.
Ps. v. ult. Wenn sie spricht: Ich werde blei-
ben im Hause deß HErrn immerdar
/ nem-
lich hie im Glauben/ dort im Schauen. Wiltu
wissen wie es in diesem Lande/ in diesem Hause
zugehe/ höre was die davon sagen/ die darinnen
zu Hause gehören. Im 84. Ps. v. 3. sprechen
sie: Wohl denen/ die in deinem Hause woh-
nen/ die loben dich immerdar.
Sie finden
so viel gutes in GOtt/ daß sie ihn immerdar zu
loben haben. Im 65. Ps. v. 5: Wohl dem/
den du erwehlest/ und zu dir lässest/ daß er
wohne in deinen Vorhöfen/ der hat reichen
Trost von deinem Hause; Ja sie werden
truncken von den reichen Gütern deines
Hauses/ und du tränckest sie mit
Wollust/

als

über den 116. Pſalm
kein Leben/ kein Luſt noch Troſt wiſſen zu fin-
den/ die wandeln im todten Lande; Unter den-
ſelben herrſchet Finſterniß und Blindheit/ und
wenn ſie ſterben/ gerathen in das Land deß ewi-
gen Todes/ in Ach und Weh/ da liegen ſie wie
die Schlacht-Schafe/ der Tod naget ſie
/
Pſ.49.v.15. Das iſt das gröſſeſte Unglück. Die
ihr Leben/ ihre Luſt und Troſt in Chriſto ſuchen
und finden/ die gehören zum Lande der Lebendi-
gen. Weſſen ſich hie die gläubige Seele tröſtet/
weñ ſie ſpricht: Ich werde wandeln im Lande der
Lebendigen; Iſt eben das/ was ſie ſuchet im 23.
Pſ. v. ult. Wenn ſie ſpricht: Ich werde blei-
ben im Hauſe deß HErrn immerdar
/ nem-
lich hie im Glauben/ dort im Schauen. Wiltu
wiſſen wie es in dieſem Lande/ in dieſem Hauſe
zugehe/ höre was die davon ſagen/ die darinnen
zu Hauſe gehören. Im 84. Pſ. v. 3. ſprechen
ſie: Wohl denen/ die in deinem Hauſe woh-
nen/ die loben dich immerdar.
Sie finden
ſo viel gutes in GOtt/ daß ſie ihn immerdar zu
loben haben. Im 65. Pſ. v. 5: Wohl dem/
den du erwehleſt/ und zu dir läſſeſt/ daß er
wohne in deinen Vorhöfen/ der hat reichen
Troſt von deinem Hauſe; Ja ſie werden
truncken von den reichen Gütern deines
Hauſes/ und du tränckeſt ſie mit
Wolluſt/

als
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[586/0609] über den 116. Pſalm kein Leben/ kein Luſt noch Troſt wiſſen zu fin- den/ die wandeln im todten Lande; Unter den- ſelben herrſchet Finſterniß und Blindheit/ und wenn ſie ſterben/ gerathen in das Land deß ewi- gen Todes/ in Ach und Weh/ da liegen ſie wie die Schlacht-Schafe/ der Tod naget ſie/ Pſ.49.v.15. Das iſt das gröſſeſte Unglück. Die ihr Leben/ ihre Luſt und Troſt in Chriſto ſuchen und finden/ die gehören zum Lande der Lebendi- gen. Weſſen ſich hie die gläubige Seele tröſtet/ weñ ſie ſpricht: Ich werde wandeln im Lande der Lebendigen; Iſt eben das/ was ſie ſuchet im 23. Pſ. v. ult. Wenn ſie ſpricht: Ich werde blei- ben im Hauſe deß HErrn immerdar/ nem- lich hie im Glauben/ dort im Schauen. Wiltu wiſſen wie es in dieſem Lande/ in dieſem Hauſe zugehe/ höre was die davon ſagen/ die darinnen zu Hauſe gehören. Im 84. Pſ. v. 3. ſprechen ſie: Wohl denen/ die in deinem Hauſe woh- nen/ die loben dich immerdar. Sie finden ſo viel gutes in GOtt/ daß ſie ihn immerdar zu loben haben. Im 65. Pſ. v. 5: Wohl dem/ den du erwehleſt/ und zu dir läſſeſt/ daß er wohne in deinen Vorhöfen/ der hat reichen Troſt von deinem Hauſe; Ja ſie werden truncken von den reichen Gütern deines Hauſes/ und du tränckeſt ſie mit Wolluſt/ als

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 586. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/609>, abgerufen am 22.11.2024.