Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die andere Betrachtung. hat/ täglich erfähret und noch künfftig zu erfah-ren hoffet. Alle meine Feinde dencken darauff/ wie sie mich nieder stürtzen/ ich werde aber wan- deln für dem HErrn im Lande der Lebendigen. Für dem HErrn wandeln/ und/ wandeln im Lan- de der Lebendigen/ ist nicht weit von einander. Es erfodert zwar eine Beschwerligkeit/ für dem HErrn wandeln/ nemlich/ daß ich in allen mei- nem Thun GOtt für Augen habe/ und auff GOtt sehe/ ob dem mein Weg auch wohlgefalle; es bringt aber mit sich eine grosse Glückseligkeit; Denn wenn ich in allen meinen Wegen auff GOtt sehe/ so sihet auch GOtt auff mich/ und gibt genaue Achtung auff mich/ daß mir kein bö- ses widerfahre. Trotz/ daß mir etwas schade/ wenn der HErr mich bewachet! Für den Au- gen deß HErrn muß alles böse erschrecken und von mir fliehen. Bin ich denn nicht glückselig/ wenn ich wandele für dem HErrn? O wie wohl geschicht mir/ wenn GOtt mich in seiner Furcht und in seiner Hut erhält! Solche Hoffnung habe ich zu GOtt/ ich wil wandeln für dem HErrn/ und zwar im Lande der Lebendigen. Wo ist aber das Land der Lebendigen? Gewiß nirgends anders als da die Qvelle deß Lebens Christus JEsus wohnet; Denn unser Leben ist verborgen in Christo/ Col. 3, 2. Die in Christo kein O o v
Die andere Betrachtung. hat/ täglich erfähret und noch künfftig zu erfah-ren hoffet. Alle meine Feinde dencken darauff/ wie ſie mich nieder ſtürtzen/ ich werde aber wan- deln für dem HErrn im Lande der Lebendigen. Für dem HErrn wandeln/ uñ/ wandeln im Lan- de der Lebendigen/ iſt nicht weit von einander. Es erfodert zwar eine Beſchwerligkeit/ für dem HErrn wandeln/ nemlich/ daß ich in allen mei- nem Thun GOtt für Augen habe/ und auff GOtt ſehe/ ob dem mein Weg auch wohlgefalle; es bringt aber mit ſich eine groſſe Glückſeligkeit; Denn wenn ich in allen meinen Wegen auff GOtt ſehe/ ſo ſihet auch GOtt auff mich/ und gibt genaue Achtung auff mich/ daß mir kein bö- ſes widerfahre. Trotz/ daß mir etwas ſchade/ wenn der HErr mich bewachet! Für den Au- gen deß HErrn muß alles böſe erſchrecken und von mir fliehen. Bin ich denn nicht glückſelig/ wenn ich wandele für dem HErrn? O wie wohl geſchicht mir/ wenn GOtt mich in ſeiner Furcht und in ſeiner Hut erhält! Solche Hoffnung habe ich zu GOtt/ ich wil wandeln für dem HErrn/ und zwar im Lande der Lebendigen. Wo iſt aber das Land der Lebendigen? Gewiß nirgends anders als da die Qvelle deß Lebens Chriſtus JEſus wohnet; Denn unſer Leben iſt verborgen in Chriſto/ Col. 3, 2. Die in Chriſto kein O o v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0608" n="585"/><fw place="top" type="header">Die andere Betrachtung.</fw><lb/> hat/ täglich erfähret und noch künfftig zu erfah-<lb/> ren hoffet. Alle meine Feinde dencken darauff/<lb/> wie ſie mich nieder ſtürtzen/ ich werde aber wan-<lb/> deln für dem HErrn im Lande der Lebendigen.<lb/> Für dem HErrn wandeln/ uñ/ wandeln im Lan-<lb/> de der Lebendigen/ iſt nicht weit von einander. Es<lb/> erfodert zwar eine Beſchwerligkeit/ für dem<lb/> HErrn wandeln/ nemlich/ daß ich in allen mei-<lb/> nem Thun GOtt für Augen habe/ und auff<lb/> GOtt ſehe/ ob dem mein Weg auch wohlgefalle;<lb/> es bringt aber mit ſich eine groſſe Glückſeligkeit;<lb/> Denn wenn ich in allen meinen Wegen auff<lb/> GOtt ſehe/ ſo ſihet auch GOtt auff mich/ und<lb/> gibt genaue Achtung auff mich/ daß mir kein bö-<lb/> ſes widerfahre. Trotz/ daß mir etwas ſchade/<lb/> wenn der HErr mich bewachet! Für den Au-<lb/> gen deß HErrn muß alles böſe erſchrecken und<lb/> von mir fliehen. Bin ich denn nicht glückſelig/<lb/> wenn ich wandele für dem HErrn? O wie wohl<lb/> geſchicht mir/ wenn GOtt mich in ſeiner Furcht<lb/> und in ſeiner Hut erhält! Solche Hoffnung<lb/> habe ich zu GOtt/ ich wil wandeln für dem<lb/> HErrn/ und zwar im Lande der Lebendigen.<lb/> Wo iſt aber das Land der Lebendigen? Gewiß<lb/> nirgends anders als da die Qvelle deß Lebens<lb/> Chriſtus JEſus wohnet; Denn unſer Leben iſt<lb/> verborgen in Chriſto/ <hi rendition="#aq">Col.</hi> 3, 2. Die in Chriſto<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O o v</fw><fw place="bottom" type="catch">kein</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [585/0608]
Die andere Betrachtung.
hat/ täglich erfähret und noch künfftig zu erfah-
ren hoffet. Alle meine Feinde dencken darauff/
wie ſie mich nieder ſtürtzen/ ich werde aber wan-
deln für dem HErrn im Lande der Lebendigen.
Für dem HErrn wandeln/ uñ/ wandeln im Lan-
de der Lebendigen/ iſt nicht weit von einander. Es
erfodert zwar eine Beſchwerligkeit/ für dem
HErrn wandeln/ nemlich/ daß ich in allen mei-
nem Thun GOtt für Augen habe/ und auff
GOtt ſehe/ ob dem mein Weg auch wohlgefalle;
es bringt aber mit ſich eine groſſe Glückſeligkeit;
Denn wenn ich in allen meinen Wegen auff
GOtt ſehe/ ſo ſihet auch GOtt auff mich/ und
gibt genaue Achtung auff mich/ daß mir kein bö-
ſes widerfahre. Trotz/ daß mir etwas ſchade/
wenn der HErr mich bewachet! Für den Au-
gen deß HErrn muß alles böſe erſchrecken und
von mir fliehen. Bin ich denn nicht glückſelig/
wenn ich wandele für dem HErrn? O wie wohl
geſchicht mir/ wenn GOtt mich in ſeiner Furcht
und in ſeiner Hut erhält! Solche Hoffnung
habe ich zu GOtt/ ich wil wandeln für dem
HErrn/ und zwar im Lande der Lebendigen.
Wo iſt aber das Land der Lebendigen? Gewiß
nirgends anders als da die Qvelle deß Lebens
Chriſtus JEſus wohnet; Denn unſer Leben iſt
verborgen in Chriſto/ Col. 3, 2. Die in Chriſto
kein
O o v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |