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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die dritte Betrachtung.


gehorsam ist/ so muß auch diß Wort seine Krafft
haben. Wenn der Herr zu mir spricht: Es soll
dir wohl gehen. An dem Vermögen dessen/ der
es gesprochen hat/ darff ich nicht zweiffeln. Der
alle Welt trägt mit seinem kräfftigen Wort/
Heb. 1, 3. solte der auch nicht mich armes Würm-
lein tragen können? Der alle Welt erhält/ sol-
te der auch mich nicht erhalten können/ der ich
sein Eigenthum bin? Komm ich schon an das
Angst-Meer dieser Welt/ so ist Gott ein GOtt/
der das Toben deß Meers stillen kan/ Er weiß
einen Weg durchs Meer zu machen/ er kan
Kühlung verschaffen in einer Feuers-Noth.
Kein Unglück ist so groß/ der Herr kan hindurch
führen. Er heist groß von Rath/ und mäch-
tig von That
/ Jer. am 32. v. 19. dessen rüh-
met sich die Weißheit deß HErrn in den Sprü-
chen Salomonis am 8. v. 14. und spricht: Mein
ist beyde Rath und That/ ich habe Ver-
stand und Macht.
An Israel hats der HErr
bewiesen/ da Er in der Wüsten wallete/ wie Er
sein Volck durch viel Jammer und Elend füh-
ren könne. Darum fürchte dich nicht/ der du
GOttes liebes Eigenthum bist: Wer sich fürch-
tet der ist geschlagen. Weist du in der Noth kein
Hülff noch Rath/ so gedencke an den/ der da
spricht: Mein ist beyde Rath und That; Auff

den
D ij

Die dritte Betrachtung.


gehorſam iſt/ ſo muß auch diß Wort ſeine Krafft
haben. Wenn der Herr zu mir ſpricht: Es ſoll
dir wohl gehen. An dem Vermögen deſſen/ der
es geſprochen hat/ darff ich nicht zweiffeln. Der
alle Welt trägt mit ſeinem kräfftigen Wort/
Heb. 1, 3. ſolte der auch nicht mich armes Würm-
lein tragen können? Der alle Welt erhält/ ſol-
te der auch mich nicht erhalten können/ der ich
ſein Eigenthum bin? Komm ich ſchon an das
Angſt-Meer dieſer Welt/ ſo iſt Gott ein GOtt/
der das Toben deß Meers ſtillen kan/ Er weiß
einen Weg durchs Meer zu machen/ er kan
Kühlung verſchaffen in einer Feuers-Noth.
Kein Unglück iſt ſo groß/ der Herr kan hindurch
führen. Er heiſt groß von Rath/ und mäch-
tig von That
/ Jer. am 32. v. 19. deſſen rüh-
met ſich die Weißheit deß HErrn in den Sprü-
chen Salomonis am 8. v. 14. und ſpricht: Mein
iſt beyde Rath und That/ ich habe Ver-
ſtand und Macht.
An Iſrael hats der HErr
bewieſen/ da Er in der Wüſten wallete/ wie Er
ſein Volck durch viel Jammer und Elend füh-
ren könne. Darum fürchte dich nicht/ der du
GOttes liebes Eigenthum biſt: Wer ſich fürch-
tet der iſt geſchlagen. Weiſt du in der Noth kein
Hülff noch Rath/ ſo gedencke an den/ der da
ſpricht: Mein iſt beyde Rath und That; Auff

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[51/0074] Die dritte Betrachtung. gehorſam iſt/ ſo muß auch diß Wort ſeine Krafft haben. Wenn der Herr zu mir ſpricht: Es ſoll dir wohl gehen. An dem Vermögen deſſen/ der es geſprochen hat/ darff ich nicht zweiffeln. Der alle Welt trägt mit ſeinem kräfftigen Wort/ Heb. 1, 3. ſolte der auch nicht mich armes Würm- lein tragen können? Der alle Welt erhält/ ſol- te der auch mich nicht erhalten können/ der ich ſein Eigenthum bin? Komm ich ſchon an das Angſt-Meer dieſer Welt/ ſo iſt Gott ein GOtt/ der das Toben deß Meers ſtillen kan/ Er weiß einen Weg durchs Meer zu machen/ er kan Kühlung verſchaffen in einer Feuers-Noth. Kein Unglück iſt ſo groß/ der Herr kan hindurch führen. Er heiſt groß von Rath/ und mäch- tig von That/ Jer. am 32. v. 19. deſſen rüh- met ſich die Weißheit deß HErrn in den Sprü- chen Salomonis am 8. v. 14. und ſpricht: Mein iſt beyde Rath und That/ ich habe Ver- ſtand und Macht. An Iſrael hats der HErr bewieſen/ da Er in der Wüſten wallete/ wie Er ſein Volck durch viel Jammer und Elend füh- ren könne. Darum fürchte dich nicht/ der du GOttes liebes Eigenthum biſt: Wer ſich fürch- tet der iſt geſchlagen. Weiſt du in der Noth kein Hülff noch Rath/ ſo gedencke an den/ der da ſpricht: Mein iſt beyde Rath und That; Auff den D ij

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/74>, abgerufen am 21.11.2024.