Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 118. Psalm HErr/ drum ist Er ihr Hülff/ und ihr Heyl/ Ps.34, 7. Kan denn GOtt mein Heyl nicht seyn/ Er lasse mich denn vor plagen? In diesem Hau- se gehets anders nicht her. Wer wil in Christo Jesu seyn/ der muß was leiden. Und eben das Leiden muß ein Anfang seyn zu unser Erbö- hung. Wie wunderlich gehet das offt zu? Wenn aber GOtt diß Wunder-Spiel mit dir anfängt/ muß diß dein Trost und Auffenthalt seyn/ daß du sagest: Der HErr ist meine Hülff und mein Heyl. In Betrachtung dieses Wunder-Spiels/ Hie
über den 118. Pſalm HErr/ drum iſt Er ihr Hülff/ und ihr Heyl/ Pſ.34, 7. Kan denn GOtt mein Heyl nicht ſeyn/ Er laſſe mich denn vor plagen? In dieſem Hau- ſe gehets anders nicht her. Wer wil in Chriſto Jeſu ſeyn/ der muß was leiden. Und eben das Leiden muß ein Anfang ſeyn zu unſer Erbö- hung. Wie wunderlich gehet das offt zu? Wenn aber GOtt diß Wunder-Spiel mit dir anfängt/ muß diß dein Troſt und Auffenthalt ſeyn/ daß du ſageſt: Der HErr iſt meine Hülff und mein Heyl. In Betrachtung dieſes Wunder-Spiels/ Hie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0755" n="732"/><fw place="top" type="header">über den 118. Pſalm</fw><lb/> HErr/ drum iſt Er ihr Hülff/ und ihr Heyl/ <hi rendition="#aq">Pſ.</hi><lb/> 34, 7. Kan denn GOtt mein Heyl nicht ſeyn/<lb/> Er laſſe mich denn vor plagen? In dieſem Hau-<lb/> ſe gehets anders nicht her. Wer wil in Chriſto<lb/> Jeſu ſeyn/ der muß was leiden. Und eben das<lb/> Leiden muß ein Anfang ſeyn zu unſer Erbö-<lb/> hung. Wie wunderlich gehet das offt zu? Wenn<lb/> aber GOtt diß Wunder-Spiel mit dir anfängt/<lb/> muß diß dein Troſt und Auffenthalt ſeyn/ daß du<lb/> ſageſt: Der HErr iſt meine Hülff und mein<lb/> Heyl.</p><lb/> <p>In Betrachtung dieſes Wunder-Spiels/<lb/> führet uns der heilige Geiſt auff das Haupt aller<lb/> Heiligen/ unſern lieben Heyland Chriſtum Je-<lb/> ſum/ und zeiget in deſſelben Exempel/ wie GOtt<lb/> demüthige und helffe/ daß wir deſſen gewiß ſeyn/<lb/> GOtt führe durch Creutz zu Ehren/ und daß<lb/> auch/ Heyl in der Trübſal ſtecke. Wie GOtt<lb/> der himmliſche Vater mit ſeinem Sohn ſpie-<lb/> let/ ſo ſpielet er auch mit allen Heiligen. Was<lb/> weiſſaget aber der Geiſt von CHriſto? <hi rendition="#fr">Der<lb/> Stein/ den die Ban-Leute verworffen/ iſt<lb/> zum Eckſtein worden/ das iſt vom HErrn<lb/> geſchehen/ und iſt ein Wunder vor unſern<lb/> Augen.</hi> Dieſer Spruch wird offt in der hei-<lb/> ligen Schrifft wiederholet/ und allezeit auff<lb/> Chriſtum gezogen. <hi rendition="#aq">Matth.</hi> 21, 42. <hi rendition="#aq">Marc.</hi> 12, 10.<lb/><hi rendition="#aq">Act.</hi> 4, 11. 1. <hi rendition="#aq">Pet.</hi> 2, 7.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Hie</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [732/0755]
über den 118. Pſalm
HErr/ drum iſt Er ihr Hülff/ und ihr Heyl/ Pſ.
34, 7. Kan denn GOtt mein Heyl nicht ſeyn/
Er laſſe mich denn vor plagen? In dieſem Hau-
ſe gehets anders nicht her. Wer wil in Chriſto
Jeſu ſeyn/ der muß was leiden. Und eben das
Leiden muß ein Anfang ſeyn zu unſer Erbö-
hung. Wie wunderlich gehet das offt zu? Wenn
aber GOtt diß Wunder-Spiel mit dir anfängt/
muß diß dein Troſt und Auffenthalt ſeyn/ daß du
ſageſt: Der HErr iſt meine Hülff und mein
Heyl.
In Betrachtung dieſes Wunder-Spiels/
führet uns der heilige Geiſt auff das Haupt aller
Heiligen/ unſern lieben Heyland Chriſtum Je-
ſum/ und zeiget in deſſelben Exempel/ wie GOtt
demüthige und helffe/ daß wir deſſen gewiß ſeyn/
GOtt führe durch Creutz zu Ehren/ und daß
auch/ Heyl in der Trübſal ſtecke. Wie GOtt
der himmliſche Vater mit ſeinem Sohn ſpie-
let/ ſo ſpielet er auch mit allen Heiligen. Was
weiſſaget aber der Geiſt von CHriſto? Der
Stein/ den die Ban-Leute verworffen/ iſt
zum Eckſtein worden/ das iſt vom HErrn
geſchehen/ und iſt ein Wunder vor unſern
Augen. Dieſer Spruch wird offt in der hei-
ligen Schrifft wiederholet/ und allezeit auff
Chriſtum gezogen. Matth. 21, 42. Marc. 12, 10.
Act. 4, 11. 1. Pet. 2, 7.
Hie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |