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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die fünffte Betrachtung.
nach der Sonnen zu wenden/ es mag leicht ge-
schehen/ daß ein Strahl der erqvickenden Gna-
de ins blöde Hertz hinein streiche. Dessen sey
versichert/ Christi Freude verlöschet nicht/ wie
Welt-Freude.

Zum andern sprechen die Gläubigen: O
HErr hilff/ O HErr laß wohlgelingen.
Gelobet sey/ der da kommt im Namen deß
HErrn; Wir segnen euch/ die ihr vom Hau-
se deß HErrn seyd
/ vers. 25. 26. Diß ist eine
Glückwündschung/ darinn die Heiligen ihrem
König und dem Messia Glück wündschen. Wie
es in der Welt gebräuchlich ist/ wenn einer was
gutes bekommt/ oder was sonderbahres anfän-
get/ daß man ihm dazu Glück wündschet. Das
erste Stück dieser Glückwündschung lau-
tet also: O HErr hilff/ O HErr laß wohl-
gelingen. Gelobet sey/ der da kommt im Na-
men deß HErrn.
Christus kommt erstlich/ da
Er sich sichtbarlich im Fleisch hat sehen las-
sen/ wie Er auch zu Jerusalem einen sichtbaren
Einzug gehalten; Hernach kommt Er unsicht-
barlich
/ und reitet durchs Evangelium in der
gantzen Welt herum. Er kommt aber/ so offt
Er kommt/ im Namen deß HErrn/ auff dem
Befehl und in der Krafft seines himmlischen
Vaters als ein Gesandter von GOtt/ wie ge-

schrie-

Die fünffte Betrachtung.
nach der Sonnen zu wenden/ es mag leicht ge-
ſchehen/ daß ein Strahl der erqvickenden Gna-
de ins blöde Hertz hinein ſtreiche. Deſſen ſey
verſichert/ Chriſti Freude verlöſchet nicht/ wie
Welt-Freude.

Zum andern ſprechen die Gläubigen: O
HErr hilff/ O HErr laß wohlgelingen.
Gelobet ſey/ der da kommt im Namen deß
HErrn; Wir ſegnen euch/ die ihr vom Hau-
ſe deß HErrn ſeyd
/ verſ. 25. 26. Diß iſt eine
Glückwündſchung/ darinn die Heiligen ihrem
König und dem Meſſia Glück wündſchen. Wie
es in der Welt gebräuchlich iſt/ wenn einer was
gutes bekommt/ oder was ſonderbahres anfän-
get/ daß man ihm dazu Glück wündſchet. Das
erſte Stück dieſer Glückwündſchung lau-
tet alſo: O HErr hilff/ O HErr laß wohl-
gelingen. Gelobet ſey/ der da kom̃t im Na-
men deß HErrn.
Chriſtus kommt erſtlich/ da
Er ſich ſichtbarlich im Fleiſch hat ſehen laſ-
ſen/ wie Er auch zu Jeruſalem einen ſichtbaren
Einzug gehalten; Hernach kommt Er unſicht-
barlich
/ und reitet durchs Evangelium in der
gantzen Welt herum. Er kommt aber/ ſo offt
Er kommt/ im Namen deß HErrn/ auff dem
Befehl und in der Krafft ſeines himmliſchen
Vaters als ein Geſandter von GOtt/ wie ge-

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[751/0774] Die fünffte Betrachtung. nach der Sonnen zu wenden/ es mag leicht ge- ſchehen/ daß ein Strahl der erqvickenden Gna- de ins blöde Hertz hinein ſtreiche. Deſſen ſey verſichert/ Chriſti Freude verlöſchet nicht/ wie Welt-Freude. Zum andern ſprechen die Gläubigen: O HErr hilff/ O HErr laß wohlgelingen. Gelobet ſey/ der da kommt im Namen deß HErrn; Wir ſegnen euch/ die ihr vom Hau- ſe deß HErrn ſeyd/ verſ. 25. 26. Diß iſt eine Glückwündſchung/ darinn die Heiligen ihrem König und dem Meſſia Glück wündſchen. Wie es in der Welt gebräuchlich iſt/ wenn einer was gutes bekommt/ oder was ſonderbahres anfän- get/ daß man ihm dazu Glück wündſchet. Das erſte Stück dieſer Glückwündſchung lau- tet alſo: O HErr hilff/ O HErr laß wohl- gelingen. Gelobet ſey/ der da kom̃t im Na- men deß HErrn. Chriſtus kommt erſtlich/ da Er ſich ſichtbarlich im Fleiſch hat ſehen laſ- ſen/ wie Er auch zu Jeruſalem einen ſichtbaren Einzug gehalten; Hernach kommt Er unſicht- barlich/ und reitet durchs Evangelium in der gantzen Welt herum. Er kommt aber/ ſo offt Er kommt/ im Namen deß HErrn/ auff dem Befehl und in der Krafft ſeines himmliſchen Vaters als ein Geſandter von GOtt/ wie ge- ſchrie-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 751. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/774>, abgerufen am 22.11.2024.