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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 138. Psalm


HErr/ ein gerechter Richter. Nun gesetzet/
wir hätten einen Gott/ der viel zusagte/ und
wenig hielte. Wie könten wir uns freuen über
all seinen Namen. Nun aber bistu ein HErr/
ein solcher Gott/ der Zusage hält. Damit mache-
stu dein Wort groß und herrlich/ und machest dir
einen herrlichen Namen: Du machest/ daß man
dich hoch preiset/ weil du beweisest dein Wort
mit Wercken. Gott hat sein Wort herrlich ge-
macht unter seinem Volck Israel/ wenn er das-
selbige auß dem Diensthause Egypten geführet/
in der Wüsten geleitet/ im Lande Canaan ge-
schützet. Gott hat sein Wort herrlich gemacht/
wenn er seinen Sohn in die Welt gesandt/ wenn
er ihn läst tödten/ wenn er ihn wieder aufferwe-
cket/ wenn er ihn gesetzet zu der rechten Hand
seiner Krafft/ und uns seinen heiligen Geist
sendet; Gott machet noch sein Wort herrlich in
allen seinen Heiligen. Er versencket uns als in
dem Tod/ aber er machet uns wieder lebendig.
Keiner ist iemahls zu Schanden worden/ der auff
den HErrn trauet. HErr/ wie herrlich ist
dein Name in allen Landen!
Ps. 8, 2.

Es seyn zwar die Historien der Heiligen voll
solcher Exempel/ die bezeugen/ wie Gott sein
Wort mit Wercken beweise. David aber ge-
het in diesem Psalm auff seine eigene Erfahrung.

Was

über den 138. Pſalm


HErr/ ein gerechter Richter. Nun geſetzet/
wir hätten einen Gott/ der viel zuſagte/ und
wenig hielte. Wie könten wir uns freuen über
all ſeinen Namen. Nun aber biſtu ein HErr/
ein ſolcher Gott/ der Zuſage hält. Damit mache-
ſtu dein Wort groß und herrlich/ und macheſt dir
einen herrlichen Namen: Du macheſt/ daß man
dich hoch preiſet/ weil du beweiſeſt dein Wort
mit Wercken. Gott hat ſein Wort herrlich ge-
macht unter ſeinem Volck Iſrael/ wenn er daſ-
ſelbige auß dem Dienſthauſe Egypten geführet/
in der Wüſten geleitet/ im Lande Canaan ge-
ſchützet. Gott hat ſein Wort herrlich gemacht/
wenn er ſeinen Sohn in die Welt geſandt/ wenn
er ihn läſt tödten/ wenn er ihn wieder aufferwe-
cket/ wenn er ihn geſetzet zu der rechten Hand
ſeiner Krafft/ und uns ſeinen heiligen Geiſt
ſendet; Gott machet noch ſein Wort herrlich in
allen ſeinen Heiligen. Er verſencket uns als in
dem Tod/ aber er machet uns wieder lebendig.
Keiner iſt iemahls zu Schanden worden/ der auff
den HErrn trauet. HErr/ wie herrlich iſt
dein Name in allen Landen!
Pſ. 8, 2.

Es ſeyn zwar die Hiſtorien der Heiligen voll
ſolcher Exempel/ die bezeugen/ wie Gott ſein
Wort mit Wercken beweiſe. David aber ge-
het in dieſem Pſalm auff ſeine eigene Erfahrung.

Was
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[780/0803] über den 138. Pſalm HErr/ ein gerechter Richter. Nun geſetzet/ wir hätten einen Gott/ der viel zuſagte/ und wenig hielte. Wie könten wir uns freuen über all ſeinen Namen. Nun aber biſtu ein HErr/ ein ſolcher Gott/ der Zuſage hält. Damit mache- ſtu dein Wort groß und herrlich/ und macheſt dir einen herrlichen Namen: Du macheſt/ daß man dich hoch preiſet/ weil du beweiſeſt dein Wort mit Wercken. Gott hat ſein Wort herrlich ge- macht unter ſeinem Volck Iſrael/ wenn er daſ- ſelbige auß dem Dienſthauſe Egypten geführet/ in der Wüſten geleitet/ im Lande Canaan ge- ſchützet. Gott hat ſein Wort herrlich gemacht/ wenn er ſeinen Sohn in die Welt geſandt/ wenn er ihn läſt tödten/ wenn er ihn wieder aufferwe- cket/ wenn er ihn geſetzet zu der rechten Hand ſeiner Krafft/ und uns ſeinen heiligen Geiſt ſendet; Gott machet noch ſein Wort herrlich in allen ſeinen Heiligen. Er verſencket uns als in dem Tod/ aber er machet uns wieder lebendig. Keiner iſt iemahls zu Schanden worden/ der auff den HErrn trauet. HErr/ wie herrlich iſt dein Name in allen Landen! Pſ. 8, 2. Es ſeyn zwar die Hiſtorien der Heiligen voll ſolcher Exempel/ die bezeugen/ wie Gott ſein Wort mit Wercken beweiſe. David aber ge- het in dieſem Pſalm auff ſeine eigene Erfahrung. Was

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 780. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/803>, abgerufen am 22.11.2024.