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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 146. Psalm
habest/ so prüfe dich. Der HErr liebet die Ge-
rechten. Es mag wohl geschehen/ daß iemand
neben seiner Trübsal und Noth ein böß Gewis-
sen hat/ das bekennen muß/ er habe sich wenig
gekehret an das Leben/ das auß GOtt ist. Wie
wil der sich trösten? Wohlan/ gibt dir GOtt die
Gnade/ daß du so weit kommest in deiner Trüb-
sal/ so bedencke zu erst/ daß du billig tragest/ was
du trägest/ und sprich: Ich wil deß HErrn
Zorn tragen/ denn ich habe wider Ihn ge-
sündiget
/ Mich. 7. v. 9. Hiebey fange auch an/
dich der wahren Gerechtigkeit und eines heili-
gen Wandels anzunehmen: Denn dazu ist uns
der köstliche Schatz deß Blutes JEsu Christi
geschencket/ auff daß/ wenn wir unsere Sünde
erkennen/ wir Gnade finden. Denn das Blut
Jesu Christi deß Sohnes GOttes reiniget
uns von allen unsern Sünden
/ 1. Joh. 1. v. 7.
Hüte dich aber für Heucheley/ sihe als denn ge-
het es dich alles an/ was von Gottes Weise und
Gewohnheit allhie gesaget ist. Warum aber
nimmt sich GOtt der Gerechten so sehr an? Er
liebet sie. Gnug ist es/ wenn ich das höre/ der
HErr liebet dich. Für das Wort wolte ich kein
Königreich nehmen. Die Liebe verbindet GOt-
tes Hertz mit meinem Hertzen. Auß Liebe nimmt
er sich meiner hertzlich an/ und wie solte ich nicht
gute Hoffnung haben/ so mich der Herr liebet?

In

über den 146. Pſalm
habeſt/ ſo prüfe dich. Der HErr liebet die Ge-
rechten. Es mag wohl geſchehen/ daß iemand
neben ſeiner Trübſal und Noth ein böß Gewiſ-
ſen hat/ das bekennen muß/ er habe ſich wenig
gekehret an das Leben/ das auß GOtt iſt. Wie
wil der ſich tröſten? Wohlan/ gibt dir GOtt die
Gnade/ daß du ſo weit kommeſt in deiner Trüb-
ſal/ ſo bedencke zu erſt/ daß du billig trageſt/ was
du trägeſt/ und ſprich: Ich wil deß HErrn
Zorn tragen/ denn ich habe wider Ihn ge-
ſündiget
/ Mich. 7. v. 9. Hiebey fange auch an/
dich der wahren Gerechtigkeit und eines heili-
gen Wandels anzunehmen: Denn dazu iſt uns
der köſtliche Schatz deß Blutes JEſu Chriſti
geſchencket/ auff daß/ wenn wir unſere Sünde
erkennen/ wir Gnade finden. Denn das Blut
Jeſu Chriſti deß Sohnes GOttes reiniget
uns von allen unſern Sünden
/ 1. Joh. 1. v. 7.
Hüte dich aber für Heucheley/ ſihe als denn ge-
het es dich alles an/ was von Gottes Weiſe und
Gewohnheit allhie geſaget iſt. Warum aber
nimmt ſich GOtt der Gerechten ſo ſehr an? Er
liebet ſie. Gnug iſt es/ wenn ich das höre/ der
HErr liebet dich. Für das Wort wolte ich kein
Königreich nehmen. Die Liebe verbindet GOt-
tes Hertz mit meinem Hertzen. Auß Liebe nimmt
er ſich meiner hertzlich an/ und wie ſolte ich nicht
gute Hoffnung haben/ ſo mich der Herr liebet?

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[848/0871] über den 146. Pſalm habeſt/ ſo prüfe dich. Der HErr liebet die Ge- rechten. Es mag wohl geſchehen/ daß iemand neben ſeiner Trübſal und Noth ein böß Gewiſ- ſen hat/ das bekennen muß/ er habe ſich wenig gekehret an das Leben/ das auß GOtt iſt. Wie wil der ſich tröſten? Wohlan/ gibt dir GOtt die Gnade/ daß du ſo weit kommeſt in deiner Trüb- ſal/ ſo bedencke zu erſt/ daß du billig trageſt/ was du trägeſt/ und ſprich: Ich wil deß HErrn Zorn tragen/ denn ich habe wider Ihn ge- ſündiget/ Mich. 7. v. 9. Hiebey fange auch an/ dich der wahren Gerechtigkeit und eines heili- gen Wandels anzunehmen: Denn dazu iſt uns der köſtliche Schatz deß Blutes JEſu Chriſti geſchencket/ auff daß/ wenn wir unſere Sünde erkennen/ wir Gnade finden. Denn das Blut Jeſu Chriſti deß Sohnes GOttes reiniget uns von allen unſern Sünden/ 1. Joh. 1. v. 7. Hüte dich aber für Heucheley/ ſihe als denn ge- het es dich alles an/ was von Gottes Weiſe und Gewohnheit allhie geſaget iſt. Warum aber nimmt ſich GOtt der Gerechten ſo ſehr an? Er liebet ſie. Gnug iſt es/ wenn ich das höre/ der HErr liebet dich. Für das Wort wolte ich kein Königreich nehmen. Die Liebe verbindet GOt- tes Hertz mit meinem Hertzen. Auß Liebe nimmt er ſich meiner hertzlich an/ und wie ſolte ich nicht gute Hoffnung haben/ ſo mich der Herr liebet? In

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 848. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/871>, abgerufen am 22.11.2024.