turen / gleich wie Christus von allen / auch von Gott verlassen war.
Zum Eylfften / dieweil denn solch Werck / nicht in vnser Hand ist / so geschicht es / daß wir es zu weilen bitten / vnd erlangen es doch nicht zu der Stunde / dennoch sol man nicht verzagen oder ablassen. Zu weilen kömpt es / daß wir nicht darumb bitten / wie Gott denn weis vnd wil / denn es wil frey seyn vnnd vngefangen / da wird denn der Mensch betrübt in seinem Gewissen / vnnd mißfelt jhm selbst vbel in seinem Leben.
Vnd mag wol seyn / daß er nicht weis / daß Christus Leyden in jhm solchs wircket / daran er villeicht nicht gedenckt. Gleich wie die andern fast an Christus Leyden gedencken / vnnd doch nicht in jhr selbst Erkentnis draus kommen. Bey jenen ist das Leyden Christi heimlich vnnd warhafftig / Bey diesen scheinbarlich vnnd betrieglich. Vnnd der weise nach / GOtt offt das Blat vmbwendet / daß die nicht das Ley-
turen / gleich wie Christus von allen / auch von Gott verlassen war.
Zum Eylfften / dieweil denn solch Werck / nicht in vnser Hand ist / so geschicht es / daß wir es zu weilen bitten / vnd erlangen es doch nicht zu der Stunde / dennoch sol man nicht verzagen oder ablassen. Zu weilen kömpt es / daß wir nicht darumb bitten / wie Gott denn weis vnd wil / denn es wil frey seyn vnnd vngefangen / da wird denn der Mensch betrübt in seinem Gewissen / vnnd mißfelt jhm selbst vbel in seinem Leben.
Vnd mag wol seyn / daß er nicht weis / daß Christus Leyden in jhm solchs wircket / daran er villeicht nicht gedenckt. Gleich wie die andern fast an Christus Leyden gedencken / vnnd doch nicht in jhr selbst Erkentnis draus kommen. Bey jenen ist das Leyden Christi heimlich vnnd warhafftig / Bey diesen scheinbarlich vnnd betrieglich. Vnnd der weise nach / GOtt offt das Blat vmbwendet / daß die nicht das Ley-
<TEI>
<text>
<body>
<div>
<p><pb facs="#f0144"/>
turen / gleich wie Christus von allen / auch von Gott verlassen war.</p>
<p>Zum Eylfften / dieweil denn solch Werck / nicht in vnser Hand ist / so geschicht es / daß wir es zu weilen bitten / vnd erlangen es doch nicht zu der Stunde / dennoch sol man nicht verzagen oder ablassen. Zu weilen kömpt es / daß wir nicht darumb bitten / wie Gott denn weis vnd wil / denn es wil frey seyn vnnd vngefangen / da wird denn der Mensch betrübt in seinem Gewissen / vnnd mißfelt jhm selbst vbel in seinem Leben.</p>
<p>Vnd mag wol seyn / daß er nicht weis / daß Christus Leyden in jhm solchs wircket / daran er villeicht nicht gedenckt. Gleich wie die andern fast an Christus Leyden gedencken / vnnd doch nicht in jhr selbst Erkentnis draus kommen. Bey jenen ist das Leyden Christi heimlich vnnd warhafftig / Bey diesen scheinbarlich vnnd betrieglich. Vnnd der weise nach / GOtt offt das Blat vmbwendet / daß die nicht das Ley-
</p>
</div>
</body>
</text>
</TEI>
[0144]
turen / gleich wie Christus von allen / auch von Gott verlassen war.
Zum Eylfften / dieweil denn solch Werck / nicht in vnser Hand ist / so geschicht es / daß wir es zu weilen bitten / vnd erlangen es doch nicht zu der Stunde / dennoch sol man nicht verzagen oder ablassen. Zu weilen kömpt es / daß wir nicht darumb bitten / wie Gott denn weis vnd wil / denn es wil frey seyn vnnd vngefangen / da wird denn der Mensch betrübt in seinem Gewissen / vnnd mißfelt jhm selbst vbel in seinem Leben.
Vnd mag wol seyn / daß er nicht weis / daß Christus Leyden in jhm solchs wircket / daran er villeicht nicht gedenckt. Gleich wie die andern fast an Christus Leyden gedencken / vnnd doch nicht in jhr selbst Erkentnis draus kommen. Bey jenen ist das Leyden Christi heimlich vnnd warhafftig / Bey diesen scheinbarlich vnnd betrieglich. Vnnd der weise nach / GOtt offt das Blat vmbwendet / daß die nicht das Ley-