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Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.

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den Christi bedencken / die es bedencken / vnnd die Messe hören / die sie nicht hören / vnd die nicht hören / die sie hören.

Zum Zwölfften / bißher sind wir in der Marterwochen gewesen / vnnd haben den Karfreytag recht begangen / Nu kommen wir zu dem Ostertag vnnd Aufferstehung Christi. Wenn der Mensch also seiner gewar worden / vnd gantz erschreckt in jhm selber ist / muß man acht haben / daß die Sünde nicht also im Gewissen bleiben / es würde gewis ein lauter verzweyffeln daraus. Sondern gleich wie sie aus Christo geflossen vnd erkand worden sind / so muß man sie wider auff jhn schütten / vnd das Gewissen ledig machen.

Drumb sihe ja zu / daß du nicht thust / wie die verkerten Menschen / die sich mit jhren Sünden im Hertzen beissen vnnd fressen / vnd streben darnach / daß sie durch gute Werck / oder gnugthuung / hin vnd her lauffen / oder auch mit Ablas sich heraus arbeiten / vnnd der Sünden los werden

den Christi bedencken / die es bedencken / vnnd die Messe hören / die sie nicht hören / vnd die nicht hören / die sie hören.

Zum Zwölfften / bißher sind wir in der Marterwochen gewesen / vnnd haben den Karfreytag recht begangen / Nu kommen wir zu dem Ostertag vnnd Aufferstehung Christi. Wenn der Mensch also seiner gewar worden / vnd gantz erschreckt in jhm selber ist / muß man acht haben / daß die Sünde nicht also im Gewissen bleiben / es würde gewis ein lauter verzweyffeln daraus. Sondern gleich wie sie aus Christo geflossen vnd erkand worden sind / so muß man sie wider auff jhn schütten / vnd das Gewissen ledig machen.

Drumb sihe ja zu / daß du nicht thust / wie die verkerten Menschen / die sich mit jhren Sünden im Hertzen beissen vnnd fressen / vnd streben darnach / daß sie durch gute Werck / oder gnugthuung / hin vnd her lauffen / oder auch mit Ablas sich heraus arbeiten / vnnd der Sünden los werden

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[0145] den Christi bedencken / die es bedencken / vnnd die Messe hören / die sie nicht hören / vnd die nicht hören / die sie hören. Zum Zwölfften / bißher sind wir in der Marterwochen gewesen / vnnd haben den Karfreytag recht begangen / Nu kommen wir zu dem Ostertag vnnd Aufferstehung Christi. Wenn der Mensch also seiner gewar worden / vnd gantz erschreckt in jhm selber ist / muß man acht haben / daß die Sünde nicht also im Gewissen bleiben / es würde gewis ein lauter verzweyffeln daraus. Sondern gleich wie sie aus Christo geflossen vnd erkand worden sind / so muß man sie wider auff jhn schütten / vnd das Gewissen ledig machen. Drumb sihe ja zu / daß du nicht thust / wie die verkerten Menschen / die sich mit jhren Sünden im Hertzen beissen vnnd fressen / vnd streben darnach / daß sie durch gute Werck / oder gnugthuung / hin vnd her lauffen / oder auch mit Ablas sich heraus arbeiten / vnnd der Sünden los werden

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Zitationshilfe: Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/145>, abgerufen am 27.05.2024.