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Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.

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craments ist noch nicht gar geschehen / das ist / der Todt vnd Aufferstehung am Jüngsten Tage / ist noch fürhanden.

Zum Achten / also ist der Mensch gantz rein vnnd vnschüldig Sacramentlich / das ist nicht anders gesagt / denn er hat das Zeichen Gottes / die Tauffe / damit angezeigt wird / seine Sünde sollen alle Todt seyn / vnnd er in Gnaden auch sterben / vnd am Jüngsten Tage Aufferstehen / reine ohn Sünde vnschüldig / ewiglich zu leben. Also ists des Sacrament halben war / daß er ohn Sünde vnschüldig sey. Aber dieweil nu das noch nicht volbracht ist / vnd er noch lebt im sündlichen Fleisch / so ist er nicht ohn Sünde / noch rein aller dinge / sondern angefangen rein vnnd vnschüldig zu werden.

Darumb wenn der Mensch zu seinen Jahren kömpt / so regen sich die natürlichen sündlichen Begirden / Zorns / Vnkeuscheit / Liebe / Geitz / Hoffart vnd der gleichen / der keines nicht were / so die Sünde im Sacrament alle erseufft vnd Todt

craments ist noch nicht gar geschehen / das ist / der Todt vnd Aufferstehung am Jüngsten Tage / ist noch fürhanden.

Zum Achten / also ist der Mensch gantz rein vnnd vnschüldig Sacramentlich / das ist nicht anders gesagt / denn er hat das Zeichen Gottes / die Tauffe / damit angezeigt wird / seine Sünde sollen alle Todt seyn / vnnd er in Gnaden auch sterben / vnd am Jüngsten Tage Aufferstehen / reine ohn Sünde vnschüldig / ewiglich zu leben. Also ists des Sacrament halben war / daß er ohn Sünde vnschüldig sey. Aber dieweil nu das noch nicht volbracht ist / vnd er noch lebt im sündlichen Fleisch / so ist er nicht ohn Sünde / noch rein aller dinge / sondern angefangen rein vnnd vnschüldig zu werden.

Darumb wenn der Mensch zu seinen Jahren kömpt / so regen sich die natürlichen sündlichen Begirden / Zorns / Vnkeuscheit / Liebe / Geitz / Hoffart vnd der gleichen / der keines nicht were / so die Sünde im Sacrament alle erseufft vnd Todt

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[0162] craments ist noch nicht gar geschehen / das ist / der Todt vnd Aufferstehung am Jüngsten Tage / ist noch fürhanden. Zum Achten / also ist der Mensch gantz rein vnnd vnschüldig Sacramentlich / das ist nicht anders gesagt / denn er hat das Zeichen Gottes / die Tauffe / damit angezeigt wird / seine Sünde sollen alle Todt seyn / vnnd er in Gnaden auch sterben / vnd am Jüngsten Tage Aufferstehen / reine ohn Sünde vnschüldig / ewiglich zu leben. Also ists des Sacrament halben war / daß er ohn Sünde vnschüldig sey. Aber dieweil nu das noch nicht volbracht ist / vnd er noch lebt im sündlichen Fleisch / so ist er nicht ohn Sünde / noch rein aller dinge / sondern angefangen rein vnnd vnschüldig zu werden. Darumb wenn der Mensch zu seinen Jahren kömpt / so regen sich die natürlichen sündlichen Begirden / Zorns / Vnkeuscheit / Liebe / Geitz / Hoffart vnd der gleichen / der keines nicht were / so die Sünde im Sacrament alle erseufft vnd Todt

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Zitationshilfe: Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/162>, abgerufen am 19.05.2024.