Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.Fisch / welcher gibt jhm eine Schlangen? Oder so er bittet vmb ein Ey / welcher gibt jhm einen Scorpion? So denn jhr die jhr arg seyd / könnet doch gute Gaben geben ewern Kindern / wie viel mehr wird ewer Himlischer Vater einen guten Geist geben / denen die jhn bitten? Auff diese vnd dergleichen zusagung vnd befehl / muß man sich tröstlich erwegen / vnd mit rechtem vertrawen bitten. Zum Dritten / So jemand also bittet / daß er zweiffelt an der Erhörunge Gottes / vnd allein dahin setzet / auff ebenthewr sein Gebet / es geschehe oder nicht / der thut zwey böse stück. Das erste / daß er sein Gebet selbs zu nicht macht / vnd vmbsonst arbeitet. Denn also spricht S. Jacobus der Apostel: Wer von Gott bitten wil / der bitte also / daß er nicht zweiffel im Glauben / Denn so er zweiffelt / ist er gleich einer Wellen des Meers / die der Wind hin vnd her wiegt / Vnd derselbe Mensch nehme jhm nicht für / daß er etwas von Fisch / welcher gibt jhm eine Schlangen? Oder so er bittet vmb ein Ey / welcher gibt jhm einen Scorpion? So denn jhr die jhr arg seyd / könnet doch gute Gaben geben ewern Kindern / wie viel mehr wird ewer Himlischer Vater einen guten Geist geben / denen die jhn bitten? Auff diese vnd dergleichen zusagung vnd befehl / muß man sich tröstlich erwegen / vnd mit rechtem vertrawen bitten. Zum Dritten / So jemand also bittet / daß er zweiffelt an der Erhörunge Gottes / vnd allein dahin setzet / auff ebenthewr sein Gebet / es geschehe oder nicht / der thut zwey böse stück. Das erste / daß er sein Gebet selbs zu nicht macht / vnd vmbsonst arbeitet. Denn also spricht S. Jacobus der Apostel: Wer von Gott bitten wil / der bitte also / daß er nicht zweiffel im Glauben / Denn so er zweiffelt / ist er gleich einer Wellen des Meers / die der Wind hin vnd her wiegt / Vnd derselbe Mensch nehme jhm nicht für / daß er etwas von <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0082"/> Fisch / welcher gibt jhm eine Schlangen? Oder so er bittet vmb ein Ey / welcher gibt jhm einen Scorpion? So denn jhr die jhr arg seyd / könnet doch gute Gaben geben ewern Kindern / wie viel mehr wird ewer Himlischer Vater einen guten Geist geben / denen die jhn bitten?</p> <p>Auff diese vnd dergleichen zusagung vnd befehl / muß man sich tröstlich erwegen / vnd mit rechtem vertrawen bitten.</p> <p>Zum Dritten / So jemand also bittet / daß er zweiffelt an der Erhörunge Gottes / vnd allein dahin setzet / auff ebenthewr sein Gebet / es geschehe oder nicht / der thut zwey böse stück. Das erste / daß er sein Gebet selbs zu nicht macht / vnd vmbsonst arbeitet. Denn also spricht S. Jacobus der Apostel: Wer von Gott bitten wil / der bitte also / daß er nicht zweiffel im Glauben / Denn so er zweiffelt / ist er gleich einer Wellen des Meers / die der Wind hin vnd her wiegt / Vnd derselbe Mensch nehme jhm nicht für / daß er etwas von </p> </div> </body> </text> </TEI> [0082]
Fisch / welcher gibt jhm eine Schlangen? Oder so er bittet vmb ein Ey / welcher gibt jhm einen Scorpion? So denn jhr die jhr arg seyd / könnet doch gute Gaben geben ewern Kindern / wie viel mehr wird ewer Himlischer Vater einen guten Geist geben / denen die jhn bitten?
Auff diese vnd dergleichen zusagung vnd befehl / muß man sich tröstlich erwegen / vnd mit rechtem vertrawen bitten.
Zum Dritten / So jemand also bittet / daß er zweiffelt an der Erhörunge Gottes / vnd allein dahin setzet / auff ebenthewr sein Gebet / es geschehe oder nicht / der thut zwey böse stück. Das erste / daß er sein Gebet selbs zu nicht macht / vnd vmbsonst arbeitet. Denn also spricht S. Jacobus der Apostel: Wer von Gott bitten wil / der bitte also / daß er nicht zweiffel im Glauben / Denn so er zweiffelt / ist er gleich einer Wellen des Meers / die der Wind hin vnd her wiegt / Vnd derselbe Mensch nehme jhm nicht für / daß er etwas von
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