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Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.

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Gott erlange. Das meynet er also / daß desselben Menschen Hertz nicht still helt / Darumb kan jhm Gott nichts geben. Der Glaube aber helt das Hertz still / vnnd machets empfehlich Göttlicher Gaben.

Das ander böse Stück ist / daß er seinen aller getrewesten vnnd warhafftigen Gott / für einen Lügener vnd einen losen vngewissen Man achtet / als einen / der seinem zusagen nicht müge oder wolle gnugthun / vnd also durch seinen zweiffel / Gott die Ehre vnd den Namen der Trewe vnd Warheit beraubt. Darinne so schwerlich gesündiget wird / daß auch durch dieselbe Sünde ein Christe zu einem Heyden wird / vnd seinen eigen Gott verleugnet vnd verleuret / Vnd so er darinne bleibet / ewiglich ohn allen Trost muß verdampt seyn.

Wird jhm aber etwas geben / das er bittet / so wird es jhm nicht zur Seligkeit / sondern zu schaden geben / Zeitlich vnd Ewiglich / auch nicht vmbs Gebets willen / sondern aus dem zorn Gottes / daß er be-

Gott erlange. Das meynet er also / daß desselben Menschen Hertz nicht still helt / Darumb kan jhm Gott nichts geben. Der Glaube aber helt das Hertz still / vnnd machets empfehlich Göttlicher Gaben.

Das ander böse Stück ist / daß er seinen aller getrewesten vnnd warhafftigen Gott / für einen Lügener vnd einen losen vngewissen Man achtet / als einen / der seinem zusagen nicht müge oder wolle gnugthun / vnd also durch seinen zweiffel / Gott die Ehre vnd den Namen der Trewe vnd Warheit beraubt. Darinne so schwerlich gesündiget wird / daß auch durch dieselbe Sünde ein Christe zu einem Heyden wird / vnd seinen eigen Gott verleugnet vnd verleuret / Vnd so er darinne bleibet / ewiglich ohn allen Trost muß verdampt seyn.

Wird jhm aber etwas geben / das er bittet / so wird es jhm nicht zur Seligkeit / sondern zu schaden geben / Zeitlich vnd Ewiglich / auch nicht vmbs Gebets willen / sondern aus dem zorn Gottes / daß er be-

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[0083] Gott erlange. Das meynet er also / daß desselben Menschen Hertz nicht still helt / Darumb kan jhm Gott nichts geben. Der Glaube aber helt das Hertz still / vnnd machets empfehlich Göttlicher Gaben. Das ander böse Stück ist / daß er seinen aller getrewesten vnnd warhafftigen Gott / für einen Lügener vnd einen losen vngewissen Man achtet / als einen / der seinem zusagen nicht müge oder wolle gnugthun / vnd also durch seinen zweiffel / Gott die Ehre vnd den Namen der Trewe vnd Warheit beraubt. Darinne so schwerlich gesündiget wird / daß auch durch dieselbe Sünde ein Christe zu einem Heyden wird / vnd seinen eigen Gott verleugnet vnd verleuret / Vnd so er darinne bleibet / ewiglich ohn allen Trost muß verdampt seyn. Wird jhm aber etwas geben / das er bittet / so wird es jhm nicht zur Seligkeit / sondern zu schaden geben / Zeitlich vnd Ewiglich / auch nicht vmbs Gebets willen / sondern aus dem zorn Gottes / daß er be-

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Zitationshilfe: Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/83>, abgerufen am 27.05.2024.