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Das Newe Testament Deutzsch. [Septembertestament.] Übersetzt von Martin Luther. Wittenberg, 1522.

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Die Epistel
eynem newen leben wandeln. So wyr aber sind sampt yhm gepflantzt
worden/ zu gleychem todt/ so werden wyr auch der aufferstehung
gleych seyn/ Die weyl wyr wissen/ das vnser alter mensch mit yhm
gecreutzigt ist/ auff das da feyre der sundliche leyb/ das wyr fort
mehr der sunde nicht dienen/ Denn wer gestorben ist/ der ist gerecht-
fertiget von den sunden.

Sind wyr aber mit Christo gestorben/ so glewben wyr/ das wyr
auch mit yhm leben werden/ vnd wissen/ das Christus von den tod-
ten erweckt/ hynfurt nicht stirbt/ der tod wirt hynfurt vber yhn nicht
hirschen/ Denn das er gestorben ist/ das ist er der sunden gestorben
zu eynen mal/ das er aber lebet/ das lebet er gotte. Also auch yhr/ hal-
tet euch dafur/ das yhr der sunde gestorben seyd/ vnd gotte lebet/ durch
Jhesum Christ vnsern hern.

Merck die heyligen
haben noch bose lu-
ste ym fleysch/ den
sie nicht folgen.
So last nu die sunde nicht hirschen ynn ewrem sterblichen leybe/ ge-
horsam zuleysten seynen lusten. Auch begebet nicht der sunden ewre gli-
der zu waffen der vngerechtickeit/ sondern begebet euch selbs Gote/
als die da aus den todten lebendig sind/ vnd ewre glidder Gotte zu
waffen der gerechtickeyt. Denn die sund wirt nit hirschen kunden vber
euch/ syntemal yhr nicht seyt vnter den gesetz/ sondern vnter der gnade.So lange die gna-
de regirt/ bleybt das
gewissen frey/ vnd
zwingt die sund ym
fleysch/ Aber onn
gnade regirt sie/ vnd
das gesetz verdam-
met das gew[i]ssen.

Wie denn? sollen wyr sundigen/ die weyl wyr nicht vnter dem ge-
setz/ sondern vnter der gnade sind? das sey ferne von vns/ Wisset yhr
nicht/ wilchem yhr euch begebet zu knechten/ ynn gehorsam/ des kne-
chte seyt yhr/ dem yhr gehorsam seyt? es sey der sunde zum todt/ od-
der dem gehorsam zur rechtfertickeyt. Got sey aber gedanckt/ das yhr
knechte der sunde gewesen seyt/ aber nu gehorsam worden von hertzen
dem furbild der lere/ wilchem yhr ergeben seyt. Denn nu yhr frey
worden seyt von der sunde/ seyt yhr knechte worden der gerechtickeit.

Jch wil menschlich dauon redenn/ vmb der schwacheyt willen
ewris fleyschs/ gleych wie yhr ewre glider begeben habt zu dienste der
vnreynickeyt/ vnd von eyner vnrechtickeyt zu der andern/ also begebt
auch nu ewer glider zu dienste der gerechtickeyt/ das sie heylig wer-
den. Denn da yhr der sunde knechte waret/ da waret yhr frey von
der gerechtickeyt/ was hattet yhr nu zu der zeyt fur eyn frumen? wilches
yhr euch ytzt schemet/ Denn das ende solcher ding/ ist der todt. Nu
yhr aber seyt von den sunden frey/ vnd der gerechtickeyt knechte wor-
den/ habt yhr ewre frucht das yhr heylig werdet/ das ende aber/ das
ewige leben. Denn der tod ist der sunden solt/ aber die gabe gottis ist
das ewige leben ynn Christo Jhesu vnserm hern.

Das Siebend Capitel.

WJsset yhr nicht/ lieben bruder (denn ich rede mit de-
nen/ die das gesetz wissen) das/ das gesetze hirschet
vber den menschen so lange er lebet? Denn eyn weyb/
das vnter dem man ist/ die weyl der man lebt/ ist sie
verpunden an das gesetz/ so aber der man stirbt/ so ist sie loß vom ge-

setz

Die Epiſtel
eynem newen leben wandeln. So wyr aber ſind ſampt yhm gepflantzt
woꝛden/ zu gleychem todt/ ſo werden wyr auch der aufferſtehung
gleych ſeyn/ Die weyl wyr wiſſen/ das vnſer alter menſch mit yhm
gecreutzigt iſt/ auff das da feyre der ſundliche leyb/ das wyr foꝛt
mehr der ſunde nicht dienen/ Deñ wer geſtoꝛben iſt/ der iſt gerecht-
fertiget von den ſunden.

Sind wyr aber mit Chꝛiſto geſtoꝛben/ ſo glewben wyr/ das wyr
auch mit yhm leben werden/ vnd wiſſen/ das Chꝛiſtus von den tod-
ten erweckt/ hynfurt nicht ſtirbt/ der tod wirt hynfurt vber yhn nicht
hirſchen/ Denn das er geſtoꝛben iſt/ das iſt er der ſunden geſtoꝛben
zu eynẽ mal/ das er aber lebet/ das lebet er gotte. Alſo auch yhr/ hal-
tet euch dafur/ das yhr der ſunde geſtoꝛbẽ ſeyd/ vñ gotte lebet/ durch
Jheſum Chꝛiſt vnſern hern.

Merck die heyligẽ
haben noch boſe lu-
ſte ym fleyſch/ den
ſie nicht folgen.
So laſt nu die ſunde nicht hirſchen yñ ewrem ſterblichen leybe/ ge-
hoꝛſam zuleyſten ſeynẽ luſten. Auch begebet nicht der ſundẽ ewre gli-
der zu waffen der vngerechtickeit/ ſondern begebet euch ſelbs Gote/
als die da aus den todten lebendig ſind/ vnd ewre glidder Gotte zu
waffen der gerechtickeyt. Deñ die ſund wirt nit hirſchen kundẽ vber
euch/ ſyntemal yhꝛ nicht ſeyt vnter dẽ geſetz/ ſondern vnter der gnade.So lange die gna-
de regirt/ bleybt das
gewiſſen frey/ vnd
zwingt die ſũd ym
fleyſch/ Aber onn
gnade regirt ſie/ vñ
das geſetz verdam-
met das gew[i]ſſen.

Wie denn? ſollen wyr ſundigen/ die weyl wyr nicht vnter dem ge-
ſetz/ ſondern vnter der gnade ſind? das ſey ferne von vns/ Wiſſet yhꝛ
nicht/ wilchem yhr euch begebet zu knechten/ ynn gehoꝛſam/ des kne-
chte ſeyt yhr/ dem yhr gehoꝛſam ſeyt? es ſey der ſunde zum todt/ od-
der dem gehoꝛſam zur rechtfertickeyt. Got ſey aber gedanckt/ das yhr
knechte der ſunde geweſen ſeyt/ aber nu gehoꝛſam woꝛden von hertzẽ
dem furbild der lere/ wilchem yhr ergeben ſeyt. Denn nu yhr frey
woꝛden ſeyt von der ſunde/ ſeyt yhr knechte woꝛden der gerechtickeit.

Jch wil menſchlich dauon redenn/ vmb der ſchwacheyt willen
ewris fleyſchs/ gleych wie yhr ewre glider begebẽ habt zu dienſte der
vnreynickeyt/ vnd von eyner vnrechtickeyt zu der andern/ alſo begebt
auch nu ewer glider zu dienſte der gerechtickeyt/ das ſie heylig wer-
den. Denn da yhr der ſunde knechte waret/ da waret yhr frey võ
der gerechtickeyt/ was hattet yhr nu zu der zeyt fur eyn frumen? wilches
yhr euch ytzt ſchemet/ Denn das ende ſolcher ding/ iſt der todt. Nu
yhr aber ſeyt von den ſunden frey/ vnd der gerechtickeyt knechte woꝛ-
den/ habt yhr ewre frucht das yhr heylig werdet/ das ende aber/ das
ewige leben. Denn der tod iſt der ſunden ſolt/ aber die gabe gottis iſt
das ewige leben ynn Chꝛiſto Jheſu vnſerm hern.

Das Siebend Capitel.

WJſſet yhr nicht/ lieben bꝛuder (denn ich rede mit de-
nen/ die das geſetz wiſſen) das/ das geſetze hirſchet
vber dẽ menſchen ſo lange er lebet? Deñ eyn weyb/
das vnter dem man iſt/ die weyl der man lebt/ iſt ſie
verpunden an das geſetz/ ſo aber der man ſtirbt/ ſo iſt ſie loſz vom ge-

ſetz
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[[242]/0248] Die Epiſtel eynem newen leben wandeln. So wyr aber ſind ſampt yhm gepflantzt woꝛden/ zu gleychem todt/ ſo werden wyr auch der aufferſtehung gleych ſeyn/ Die weyl wyr wiſſen/ das vnſer alter menſch mit yhm gecreutzigt iſt/ auff das da feyre der ſundliche leyb/ das wyr foꝛt mehr der ſunde nicht dienen/ Deñ wer geſtoꝛben iſt/ der iſt gerecht- fertiget von den ſunden. Sind wyr aber mit Chꝛiſto geſtoꝛben/ ſo glewben wyr/ das wyr auch mit yhm leben werden/ vnd wiſſen/ das Chꝛiſtus von den tod- ten erweckt/ hynfurt nicht ſtirbt/ der tod wirt hynfurt vber yhn nicht hirſchen/ Denn das er geſtoꝛben iſt/ das iſt er der ſunden geſtoꝛben zu eynẽ mal/ das er aber lebet/ das lebet er gotte. Alſo auch yhr/ hal- tet euch dafur/ das yhr der ſunde geſtoꝛbẽ ſeyd/ vñ gotte lebet/ durch Jheſum Chꝛiſt vnſern hern. So laſt nu die ſunde nicht hirſchen yñ ewrem ſterblichen leybe/ ge hoꝛſam zuleyſten ſeynẽ luſten. Auch begebet nicht der ſundẽ ewre gli- der zu waffen der vngerechtickeit/ ſondern begebet euch ſelbs Gote/ als die da aus den todten lebendig ſind/ vnd ewre glidder Gotte zu waffen der gerechtickeyt. Deñ die ſund wirt nit hirſchen kundẽ vber euch/ ſyntemal yhꝛ nicht ſeyt vnter dẽ geſetz/ ſondern vnter der gnade. Merck die heyligẽ haben noch boſe lu ſte ym fleyſch/ den ſie nicht folgen. So lange die gna- de regirt/ bleybt dz gewiſſen frey/ vnd zwingt die ſũd ym fleyſch/ Aber onn gnade regirt ſie/ vñ das geſetz verdam met das gewiſſen. Wie denn? ſollen wyr ſundigen/ die weyl wyr nicht vnter dem ge ſetz/ ſondern vnter der gnade ſind? das ſey ferne von vns/ Wiſſet yhꝛ nicht/ wilchem yhr euch begebet zu knechten/ ynn gehoꝛſam/ des kne- chte ſeyt yhr/ dem yhr gehoꝛſam ſeyt? es ſey der ſunde zum todt/ od- der dem gehoꝛſam zur rechtfertickeyt. Got ſey aber gedanckt/ das yhr knechte der ſunde geweſen ſeyt/ aber nu gehoꝛſam woꝛden von hertzẽ dem furbild der lere/ wilchem yhr ergeben ſeyt. Denn nu yhr frey woꝛden ſeyt von der ſunde/ ſeyt yhr knechte woꝛden der gerechtickeit. Jch wil menſchlich dauon redenn/ vmb der ſchwacheyt willen ewris fleyſchs/ gleych wie yhr ewre glider begebẽ habt zu dienſte der vnreynickeyt/ vnd von eyner vnrechtickeyt zu der andern/ alſo begebt auch nu ewer glider zu dienſte der gerechtickeyt/ das ſie heylig wer- den. Denn da yhr der ſunde knechte waret/ da waret yhr frey võ der gerechtickeyt/ was hattet yhr nu zu der zeyt fur eyn frumen? wilches yhr euch ytzt ſchemet/ Denn das ende ſolcher ding/ iſt der todt. Nu yhr aber ſeyt von den ſunden frey/ vnd der gerechtickeyt knechte woꝛ- den/ habt yhr ewre frucht das yhr heylig werdet/ das ende aber/ das ewige leben. Denn der tod iſt der ſunden ſolt/ aber die gabe gottis iſt das ewige leben ynn Chꝛiſto Jheſu vnſerm hern. Das Siebend Capitel. WJſſet yhr nicht/ lieben bꝛuder (denn ich rede mit de- nen/ die das geſetz wiſſen) das/ das geſetze hirſchet vber dẽ menſchen ſo lange er lebet? Deñ eyn weyb/ das vnter dem man iſt/ die weyl der man lebt/ iſt ſie verpunden an das geſetz/ ſo aber der man ſtirbt/ ſo iſt ſie loſz vom ge ſetz

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Zitationshilfe: Das Newe Testament Deutzsch. [Septembertestament.] Übersetzt von Martin Luther. Wittenberg, 1522, S. [242]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_septembertestament_1522/248>, abgerufen am 27.11.2024.