Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.kung. Die Erschütterung des Erdbodens kan unmög- Bey Donnerwettern bekommt der Erdboden aus- Auch *) Diese sonderbare und unglückliche Begebenheit, hätte bey- nahe den Wetterableitern einen tödlichen Soß gegeben; wenn man nicht bald den Fehler eingesehen hätte, den der seel. Richmann machte. Er häufte nehmlich das aus der Wetterwolke strömende Feuer, an seinem Cylinder an; F 5
kung. Die Erſchuͤtterung des Erdbodens kan unmoͤg- Bey Donnerwettern bekommt der Erdboden auſ- Auch *) Dieſe ſonderbare und ungluͤckliche Begebenheit, haͤtte bey- nahe den Wetterableitern einen toͤdlichen Soß gegeben; wenn man nicht bald den Fehler eingeſehen haͤtte, den der ſeel. Richmann machte. Er haͤufte nehmlich das aus der Wetterwolke ſtroͤmende Feuer, an ſeinem Cylinder an; F 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0105" n="89"/> kung. Die Erſchuͤtterung des Erdbodens kan unmoͤg-<lb/> lich dieſe Fruchtbarkeit hervorbringen, ſonſt muͤßte ei-<lb/> ne ſtaͤrkere Erſchuͤtterung, die der Pflug und das Grab-<lb/> ſcheid macht, und durch welche der Erboden gar umge-<lb/> kehrt wird, eine groͤſere Fruchtbarkeit geben. Die<lb/> Fruchtbarkeit des Erdbodens entſtehet durch das elecri-<lb/> ſche oder Blitzfeuer, welches bey Donnerwettern mit<lb/> dem Regen auf den Erdboden faͤllt. Zum Beweiß<lb/> deſſen haben Naturforſcher zwey Blumentoͤpfe mit ei-<lb/> nerley Erde angefuͤllt; beyde mit einerley Saamen be-<lb/> ſaͤet; beyde an einerley Ort gehalten; beyde auf einer-<lb/> ley Art behandelt; den einen aber beſtaͤndig electriſirt,<lb/> und den andern nicht. Der Saame in dem Topf<lb/> welcher electriſirt wurde, gieng weit ehender auf,<lb/> wuchs geſchwinder fort, und die Pflanzen waren weit<lb/> lebhafter und vollkommener.</p><lb/> <p>Bey Donnerwettern bekommt der Erdboden auſ-<lb/> ſerordentlich viel electriſches Feuer. Schon der Wind<lb/> der von einer Wetterwolke kommt, bringt viel electri-<lb/> ſches Feuer; welches man ſehen kan, wenn man einen<lb/> blechernen Cylinder <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 1. der an ſeidenen Schnuͤren<lb/> aufgehaͤngt iſt, oder auf glaͤſernen Fuͤßen ſteht; an<lb/> einen erhabenen Ort gegen ein heranziehendes Wetter<lb/> ſtellet. Er wird mit electriſchem Feuer geladen, und<lb/> giebt Funken. Richmann, ein Petersburger Ge-<lb/> lehrter wurde durch den Funken eines ſolchen Cylin-<lb/> ders gar getoͤdet. <note xml:id="seg2pn_2_1" next="#seg2pn_2_2" place="foot" n="*)">Dieſe ſonderbare und ungluͤckliche Begebenheit, haͤtte bey-<lb/> nahe den Wetterableitern einen toͤdlichen Soß gegeben;<lb/> wenn man nicht bald den Fehler eingeſehen haͤtte, den<lb/> der ſeel. Richmann machte. Er haͤufte nehmlich das aus<lb/> der Wetterwolke ſtroͤmende Feuer, an ſeinem Cylinder<lb/> <fw place="bottom" type="catch">an;</fw></note></p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 5</fw> <fw place="bottom" type="catch">Auch</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0105]
kung. Die Erſchuͤtterung des Erdbodens kan unmoͤg-
lich dieſe Fruchtbarkeit hervorbringen, ſonſt muͤßte ei-
ne ſtaͤrkere Erſchuͤtterung, die der Pflug und das Grab-
ſcheid macht, und durch welche der Erboden gar umge-
kehrt wird, eine groͤſere Fruchtbarkeit geben. Die
Fruchtbarkeit des Erdbodens entſtehet durch das elecri-
ſche oder Blitzfeuer, welches bey Donnerwettern mit
dem Regen auf den Erdboden faͤllt. Zum Beweiß
deſſen haben Naturforſcher zwey Blumentoͤpfe mit ei-
nerley Erde angefuͤllt; beyde mit einerley Saamen be-
ſaͤet; beyde an einerley Ort gehalten; beyde auf einer-
ley Art behandelt; den einen aber beſtaͤndig electriſirt,
und den andern nicht. Der Saame in dem Topf
welcher electriſirt wurde, gieng weit ehender auf,
wuchs geſchwinder fort, und die Pflanzen waren weit
lebhafter und vollkommener.
Bey Donnerwettern bekommt der Erdboden auſ-
ſerordentlich viel electriſches Feuer. Schon der Wind
der von einer Wetterwolke kommt, bringt viel electri-
ſches Feuer; welches man ſehen kan, wenn man einen
blechernen Cylinder Fig. 1. der an ſeidenen Schnuͤren
aufgehaͤngt iſt, oder auf glaͤſernen Fuͤßen ſteht; an
einen erhabenen Ort gegen ein heranziehendes Wetter
ſtellet. Er wird mit electriſchem Feuer geladen, und
giebt Funken. Richmann, ein Petersburger Ge-
lehrter wurde durch den Funken eines ſolchen Cylin-
ders gar getoͤdet. *)
Auch
*) Dieſe ſonderbare und ungluͤckliche Begebenheit, haͤtte bey-
nahe den Wetterableitern einen toͤdlichen Soß gegeben;
wenn man nicht bald den Fehler eingeſehen haͤtte, den
der ſeel. Richmann machte. Er haͤufte nehmlich das aus
der Wetterwolke ſtroͤmende Feuer, an ſeinem Cylinder
an;
F 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |