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Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.

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Der thierische und menschliche Körper hat bestän-
dig eine große Menge von diesem Feuer. Von Ka-
tzen ist es bekannt genug, daß sie eine Menge electri-
scher Funken geben, wenn man sie mit der Hand reibt,
welches bey Nachtszeiten sehr sichtbar wird. Der Hr.
Abt Bertholon hat in seiner vortreflichen Abhandlung,
die Electricität aus medicinischen Gesichtspunkten be-
trachtet, Seite 55. folg. verschiedene Beyspiele von
Menschen angeführt, die vorzüglich viel electrisches Feuer
hatten. Ihre Hembden die sie einige Zeit am Leibe
trugen, wurden wenn sie ein wenig bewegt oder gerie-
ben wurden, leuchtend. Ja selbst auf ihrer Haut sahe
man in der Dunkelheit electrisches Feuer, wenn sie sich
ein wenig rieben. Es ist, auch ohne weitere unmit-
telbahre Erfahrungen zu haben, hieraus der sichere
Schluß zu machen; daß da einige Thiere und Men-
schen das electrische Feuer in so hohen Grad besitzen,
alle andere Menschen und Thiere wenigstens eine hin-
längliche Portion von diesem Feuer haben müssen.
Es kan auch nicht anders seyn, da die ganze Luft mit
diesem Feuer angefüllet ist, der Mensch aber, der in
der Luft lebt, ein guter Leiter des electrischen Feuers
ist, folglich eine reichliche Menge davon annimmt.

Da Gott nichts ohne Absicht oder umsonst geschaf-
fen und angeordnet hat; so kan man aus diesem allge-
meinen Grund schon schliesen; daß das electrische
Feuer, welches der menschliche Leib anzunehmen fähig
ist, und würklich beständig besizt, ihm unentbehrlich
seyn müsse. Weil das electrische Feuer, wie ich al-
lererst bewiesen habe, das allgemeine Naturfeuer ist;
so gibt es ohne Zweifel dem Menschen, die zur Be-
wegung seines Bluts und seiner Säfte, nöthige Wär-
me. Vor allem stärkt es die Nerven, als eine der

haupt-
G 4

Der thieriſche und menſchliche Koͤrper hat beſtaͤn-
dig eine große Menge von dieſem Feuer. Von Ka-
tzen iſt es bekannt genug, daß ſie eine Menge electri-
ſcher Funken geben, wenn man ſie mit der Hand reibt,
welches bey Nachtszeiten ſehr ſichtbar wird. Der Hr.
Abt Bertholon hat in ſeiner vortreflichen Abhandlung,
die Electricitaͤt aus mediciniſchen Geſichtspunkten be-
trachtet, Seite 55. folg. verſchiedene Beyſpiele von
Menſchen angefuͤhrt, die vorzuͤglich viel electriſches Feuer
hatten. Ihre Hembden die ſie einige Zeit am Leibe
trugen, wurden wenn ſie ein wenig bewegt oder gerie-
ben wurden, leuchtend. Ja ſelbſt auf ihrer Haut ſahe
man in der Dunkelheit electriſches Feuer, wenn ſie ſich
ein wenig rieben. Es iſt, auch ohne weitere unmit-
telbahre Erfahrungen zu haben, hieraus der ſichere
Schluß zu machen; daß da einige Thiere und Men-
ſchen das electriſche Feuer in ſo hohen Grad beſitzen,
alle andere Menſchen und Thiere wenigſtens eine hin-
laͤngliche Portion von dieſem Feuer haben muͤſſen.
Es kan auch nicht anders ſeyn, da die ganze Luft mit
dieſem Feuer angefuͤllet iſt, der Menſch aber, der in
der Luft lebt, ein guter Leiter des electriſchen Feuers
iſt, folglich eine reichliche Menge davon annimmt.

Da Gott nichts ohne Abſicht oder umſonſt geſchaf-
fen und angeordnet hat; ſo kan man aus dieſem allge-
meinen Grund ſchon ſchlieſen; daß das electriſche
Feuer, welches der menſchliche Leib anzunehmen faͤhig
iſt, und wuͤrklich beſtaͤndig beſizt, ihm unentbehrlich
ſeyn muͤſſe. Weil das electriſche Feuer, wie ich al-
lererſt bewieſen habe, das allgemeine Naturfeuer iſt;
ſo gibt es ohne Zweifel dem Menſchen, die zur Be-
wegung ſeines Bluts und ſeiner Saͤfte, noͤthige Waͤr-
me. Vor allem ſtaͤrkt es die Nerven, als eine der

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G 4
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[103/0119] Der thieriſche und menſchliche Koͤrper hat beſtaͤn- dig eine große Menge von dieſem Feuer. Von Ka- tzen iſt es bekannt genug, daß ſie eine Menge electri- ſcher Funken geben, wenn man ſie mit der Hand reibt, welches bey Nachtszeiten ſehr ſichtbar wird. Der Hr. Abt Bertholon hat in ſeiner vortreflichen Abhandlung, die Electricitaͤt aus mediciniſchen Geſichtspunkten be- trachtet, Seite 55. folg. verſchiedene Beyſpiele von Menſchen angefuͤhrt, die vorzuͤglich viel electriſches Feuer hatten. Ihre Hembden die ſie einige Zeit am Leibe trugen, wurden wenn ſie ein wenig bewegt oder gerie- ben wurden, leuchtend. Ja ſelbſt auf ihrer Haut ſahe man in der Dunkelheit electriſches Feuer, wenn ſie ſich ein wenig rieben. Es iſt, auch ohne weitere unmit- telbahre Erfahrungen zu haben, hieraus der ſichere Schluß zu machen; daß da einige Thiere und Men- ſchen das electriſche Feuer in ſo hohen Grad beſitzen, alle andere Menſchen und Thiere wenigſtens eine hin- laͤngliche Portion von dieſem Feuer haben muͤſſen. Es kan auch nicht anders ſeyn, da die ganze Luft mit dieſem Feuer angefuͤllet iſt, der Menſch aber, der in der Luft lebt, ein guter Leiter des electriſchen Feuers iſt, folglich eine reichliche Menge davon annimmt. Da Gott nichts ohne Abſicht oder umſonſt geſchaf- fen und angeordnet hat; ſo kan man aus dieſem allge- meinen Grund ſchon ſchlieſen; daß das electriſche Feuer, welches der menſchliche Leib anzunehmen faͤhig iſt, und wuͤrklich beſtaͤndig beſizt, ihm unentbehrlich ſeyn muͤſſe. Weil das electriſche Feuer, wie ich al- lererſt bewieſen habe, das allgemeine Naturfeuer iſt; ſo gibt es ohne Zweifel dem Menſchen, die zur Be- wegung ſeines Bluts und ſeiner Saͤfte, noͤthige Waͤr- me. Vor allem ſtaͤrkt es die Nerven, als eine der haupt- G 4

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Zitationshilfe: Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luz_blitz_1784/119>, abgerufen am 21.11.2024.