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Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.

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noch einleuchtender zu seyn. Man lade, wie gewöhn-
lich, eine Leidnerflasche. Dann nehme man eine ungela-
dene Flasche, und verbinde durch eine Kette, die zwey
äusern Seiten der geladenen und ungeladenen Flasche.
Mit den Knopf der ungeladenen, fahre man an den
Knopf der geladenen Flasche; so wird der gewöhn-
liche Funke entstehen. Nun ist aber der Funke nicht
in der ungeladenen Flasche geblieben; sondern durch
die ungeladene Flasche, an der äusern Verbindungs-
kette, in das äusere Beleg der geladenen Flasche zu-
rück gegangen. Dieses, glaube ich, beweise augen-
scheinlich, daß ein electrischer Funke durch das Glas
gehen könne, ohne daß er nöthig hat dasselbe zu zer-
schlagen. Ist nun dieses, wie ich nicht zweifle, so
hat das electrische Feuer mit dem entzündeten Feuer
auch dieses gemein, daß es durch das Glas drin-
get.

Wenn nun sowohl das electrische, als auch das
sichtbare entzündete Erdenfeuer, ein und eben dassel-
be Principium und Element ist, wie es auf den höch-
sten Grad der Wahrscheinlichkeit erwiesen worden: so
bleibt kein Zweifel übrig, daß nicht das electrische oder
Blitz Feuer zum wahren Nutzen der Welt sollte erschaf-
fen worden seyn. Der Erdboden, die Pflanzen, alle
Thiere und der Mensch haben dieses Feuer nöthig, um
die ihnen unentbehrliche Wärme zu bekommen. Brau-
chen wir nicht auch das Feuer zum Sehen, zur Be-
reitung unserer Speise, zu unzähligen Handthierungen
und Kunstwerken? Zu allem diesem Feuer ist das elec-
trische oder Blitzfeuer der Urstoff. Es ist deswegen
die gröste Wohlthat für die Welt.

Achtens. Das electrische oder Blitzfeuer ist dem
menschlichen und thierischen Körper unentbehrlich.

Der

noch einleuchtender zu ſeyn. Man lade, wie gewoͤhn-
lich, eine Leidnerflaſche. Dann nehme man eine ungela-
dene Flaſche, und verbinde durch eine Kette, die zwey
aͤuſern Seiten der geladenen und ungeladenen Flaſche.
Mit den Knopf der ungeladenen, fahre man an den
Knopf der geladenen Flaſche; ſo wird der gewoͤhn-
liche Funke entſtehen. Nun iſt aber der Funke nicht
in der ungeladenen Flaſche geblieben; ſondern durch
die ungeladene Flaſche, an der aͤuſern Verbindungs-
kette, in das aͤuſere Beleg der geladenen Flaſche zu-
ruͤck gegangen. Dieſes, glaube ich, beweiſe augen-
ſcheinlich, daß ein electriſcher Funke durch das Glas
gehen koͤnne, ohne daß er noͤthig hat daſſelbe zu zer-
ſchlagen. Iſt nun dieſes, wie ich nicht zweifle, ſo
hat das electriſche Feuer mit dem entzuͤndeten Feuer
auch dieſes gemein, daß es durch das Glas drin-
get.

Wenn nun ſowohl das electriſche, als auch das
ſichtbare entzuͤndete Erdenfeuer, ein und eben daſſel-
be Principium und Element iſt, wie es auf den hoͤch-
ſten Grad der Wahrſcheinlichkeit erwieſen worden: ſo
bleibt kein Zweifel uͤbrig, daß nicht das electriſche oder
Blitz Feuer zum wahren Nutzen der Welt ſollte erſchaf-
fen worden ſeyn. Der Erdboden, die Pflanzen, alle
Thiere und der Menſch haben dieſes Feuer noͤthig, um
die ihnen unentbehrliche Waͤrme zu bekommen. Brau-
chen wir nicht auch das Feuer zum Sehen, zur Be-
reitung unſerer Speiſe, zu unzaͤhligen Handthierungen
und Kunſtwerken? Zu allem dieſem Feuer iſt das elec-
triſche oder Blitzfeuer der Urſtoff. Es iſt deswegen
die groͤſte Wohlthat fuͤr die Welt.

Achtens. Das electriſche oder Blitzfeuer iſt dem
menſchlichen und thieriſchen Koͤrper unentbehrlich.

Der
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[102/0118] noch einleuchtender zu ſeyn. Man lade, wie gewoͤhn- lich, eine Leidnerflaſche. Dann nehme man eine ungela- dene Flaſche, und verbinde durch eine Kette, die zwey aͤuſern Seiten der geladenen und ungeladenen Flaſche. Mit den Knopf der ungeladenen, fahre man an den Knopf der geladenen Flaſche; ſo wird der gewoͤhn- liche Funke entſtehen. Nun iſt aber der Funke nicht in der ungeladenen Flaſche geblieben; ſondern durch die ungeladene Flaſche, an der aͤuſern Verbindungs- kette, in das aͤuſere Beleg der geladenen Flaſche zu- ruͤck gegangen. Dieſes, glaube ich, beweiſe augen- ſcheinlich, daß ein electriſcher Funke durch das Glas gehen koͤnne, ohne daß er noͤthig hat daſſelbe zu zer- ſchlagen. Iſt nun dieſes, wie ich nicht zweifle, ſo hat das electriſche Feuer mit dem entzuͤndeten Feuer auch dieſes gemein, daß es durch das Glas drin- get. Wenn nun ſowohl das electriſche, als auch das ſichtbare entzuͤndete Erdenfeuer, ein und eben daſſel- be Principium und Element iſt, wie es auf den hoͤch- ſten Grad der Wahrſcheinlichkeit erwieſen worden: ſo bleibt kein Zweifel uͤbrig, daß nicht das electriſche oder Blitz Feuer zum wahren Nutzen der Welt ſollte erſchaf- fen worden ſeyn. Der Erdboden, die Pflanzen, alle Thiere und der Menſch haben dieſes Feuer noͤthig, um die ihnen unentbehrliche Waͤrme zu bekommen. Brau- chen wir nicht auch das Feuer zum Sehen, zur Be- reitung unſerer Speiſe, zu unzaͤhligen Handthierungen und Kunſtwerken? Zu allem dieſem Feuer iſt das elec- triſche oder Blitzfeuer der Urſtoff. Es iſt deswegen die groͤſte Wohlthat fuͤr die Welt. Achtens. Das electriſche oder Blitzfeuer iſt dem menſchlichen und thieriſchen Koͤrper unentbehrlich. Der

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Zitationshilfe: Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luz_blitz_1784/118>, abgerufen am 21.11.2024.