Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.Drittens. Da aber bey den Schicksalen nicht Allein auch hier haben wir nicht nöthig zu etwas frey-
Drittens. Da aber bey den Schickſalen nicht Allein auch hier haben wir nicht noͤthig zu etwas frey-
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Drittens. Da aber bey den Schickſalen nicht
nur ganzer Laͤnder, ſondern auch einzelner Menſchen,
Faͤlle vorkommen, die zwar durch die ordentlichen
Wuͤrkungen der Natur entſtehen; die aber nicht ge-
woͤhnlich oder alltaͤglich, ſondern ſelten ſind; — bey
denen man eine ſonderbare Abſicht Gottes bemerken
kann, — und die auch am Ende, wenn ſie ſich auf-
klaͤren, vielfaͤltig eine weiſe und guͤtige Regierung
Gottes verrathen: ſo muß bey der goͤttlichen Regie-
rung uͤber die Welt allerdings noch etwas mehr ſeyn,
als daß Gott nur gleich im Anfang eine ſolche Einrich-
tung gemacht, und die Wuͤrkungen der natuͤrlichen
Dinge unter ſich alſo geordnet habe, daß nach dieſen
alles biß ans Ende der Welt, der Abſicht Gottes ge-
maͤß gehen muͤße.
Allein auch hier haben wir nicht noͤthig zu etwas
uͤbernatuͤrlichen unſere Zuflucht zu nehmen. Gott iſt
der Herr der Natur. So wie ein Kuͤnſtler einerley
Werkzeug zu verſchiedener Entzweck gebraucht; ſo kann
auch Gott die Dinge der Natur zu verſchiedenen Ab-
ſichten anwenden. Oder, ſo wie durch die geringſte
Verruͤckung, die man an dem einen oder andern klei-
nen Glied einer Maſchine vornimmt, durch die nehm-
liche Maſchine eine ganz andere Wirkung hervorge-
bracht wird; ſo darf auch Gott die Dinge in der Natur
nur ein wenig verruͤcken, oder in eine andere Lage und
Ordnung bringen, um dadurch etwas ganz anderes zu
bewuͤrken. Die Dinge bleiben wie ſie ſind; — ſie
bringen noch immer ihre gewoͤhnliche natuͤrliche Wuͤr-
kung hervor, aber ſie werden nur in eine andere Lage
gebracht und auf andere Gegenſtaͤnde gelenket.
Strenge Naturforſcher werden hierinnen mit mir
frey-
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