Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.freylich nicht übereinstimmen, und ich muß selbst ge- Das bißherige betrift nur die mechanischen Wür- bar- J 3
freylich nicht uͤbereinſtimmen, und ich muß ſelbſt ge- Das bißherige betrift nur die mechaniſchen Wuͤr- bar- J 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0149" n="133"/> freylich nicht uͤbereinſtimmen, und ich muß ſelbſt ge-<lb/> ſtehen, daß Gott dieſes im Großen nicht thut. So-<lb/> lange die Welt ſtehet, hat Gott z. B. in dem Lauf der<lb/> Himmelskoͤrper; in der Abwechslung der Jahreszei-<lb/> ten; und in der Einrichtung, nach welcher die Pflan-<lb/> zen, Thiere und Menſchen fortgeflanzet werden, u. d. g.<lb/> noch nicht die geringſte Aenderung gemacht. Man<lb/> kann auch wohl annehmrn, daß Gott allwiſſend und<lb/> allmaͤchtig genug ſeye; daß er gleich bey der Schoͤpfung<lb/> auf den Lauf der Dinge in der Welt auch der allerge-<lb/> ringſten, wie ſie nehmlich nach ſeiner Abſicht bis ans<lb/> Ende der Welt gehen ſollten, Ruͤckſicht nehmen, und<lb/> ſeinen Plan darnach habe machen koͤnnen. Von der<lb/> Allwiſſenheit Gottes laͤßt ſich ohnehin nichts anderes<lb/> gedenken, und die Schrift ſcheint damit uͤbereinzuſtim-<lb/> men, da ſie uns lehret, daß Gott nach ſeinem ewi-<lb/> gen Rathſchluß alles zuvor geordnet habe. Indeſſen<lb/> glaube ich, wird doch nicht gelaͤugnet werden koͤnnen; daß<lb/> Gott ohne Wunder zu thun, und ohne Kraͤnkung ſei-<lb/> ner Allmacht und Vorherwiſſenheit, erſt in der Folge<lb/> der Zeit den Naturwuͤrkungen eine andere Lenkung ſollte<lb/> geben koͤnnen, als ſie gewoͤhnlich haben. Denn wann<lb/> Gott gleich von Ewigkeit ſchon beſchloſſen hat, wie<lb/> alles — auch das geringſte in der Welt gehen ſoll; ſo<lb/> kan doch in der Folge der Zeit zur Ausfuͤhrung ſeines<lb/> groſſen Plans hie und da noͤthig ſeyn; daß die Natur-<lb/> wuͤrkungen auf etwas anderes, als ſonſt gewoͤhnlich<lb/> war, gelenket und angewendet werden.</p><lb/> <p>Das bißherige betrift nur die mechaniſchen Wuͤr-<lb/> kungen der Elemente und der ſinnloſen Geſchoͤpfe, de-<lb/> ren ſich Gott zur Regierung der Welt bedienet, z. E.<lb/> der Winde, des Regens, Sonnenſcheins, Frucht-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 3</fw><fw place="bottom" type="catch">bar-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [133/0149]
freylich nicht uͤbereinſtimmen, und ich muß ſelbſt ge-
ſtehen, daß Gott dieſes im Großen nicht thut. So-
lange die Welt ſtehet, hat Gott z. B. in dem Lauf der
Himmelskoͤrper; in der Abwechslung der Jahreszei-
ten; und in der Einrichtung, nach welcher die Pflan-
zen, Thiere und Menſchen fortgeflanzet werden, u. d. g.
noch nicht die geringſte Aenderung gemacht. Man
kann auch wohl annehmrn, daß Gott allwiſſend und
allmaͤchtig genug ſeye; daß er gleich bey der Schoͤpfung
auf den Lauf der Dinge in der Welt auch der allerge-
ringſten, wie ſie nehmlich nach ſeiner Abſicht bis ans
Ende der Welt gehen ſollten, Ruͤckſicht nehmen, und
ſeinen Plan darnach habe machen koͤnnen. Von der
Allwiſſenheit Gottes laͤßt ſich ohnehin nichts anderes
gedenken, und die Schrift ſcheint damit uͤbereinzuſtim-
men, da ſie uns lehret, daß Gott nach ſeinem ewi-
gen Rathſchluß alles zuvor geordnet habe. Indeſſen
glaube ich, wird doch nicht gelaͤugnet werden koͤnnen; daß
Gott ohne Wunder zu thun, und ohne Kraͤnkung ſei-
ner Allmacht und Vorherwiſſenheit, erſt in der Folge
der Zeit den Naturwuͤrkungen eine andere Lenkung ſollte
geben koͤnnen, als ſie gewoͤhnlich haben. Denn wann
Gott gleich von Ewigkeit ſchon beſchloſſen hat, wie
alles — auch das geringſte in der Welt gehen ſoll; ſo
kan doch in der Folge der Zeit zur Ausfuͤhrung ſeines
groſſen Plans hie und da noͤthig ſeyn; daß die Natur-
wuͤrkungen auf etwas anderes, als ſonſt gewoͤhnlich
war, gelenket und angewendet werden.
Das bißherige betrift nur die mechaniſchen Wuͤr-
kungen der Elemente und der ſinnloſen Geſchoͤpfe, de-
ren ſich Gott zur Regierung der Welt bedienet, z. E.
der Winde, des Regens, Sonnenſcheins, Frucht-
bar-
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