Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.Wetterableiter alle gehoben seyn sollten, unter gegen- Die Wetterableiter machen zur Zeit deßwegen Die
Wetterableiter alle gehoben ſeyn ſollten, unter gegen- Die Wetterableiter machen zur Zeit deßwegen Die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0164" n="148"/> Wetterableiter alle gehoben ſeyn ſollten, unter gegen-<lb/> waͤrtigen Umſtaͤnden bleiben wird, iſt dieſe: daß die<lb/> Anlage der Wetterableiter viele Koſten und Weitlaͤuf-<lb/> tigkeit macht. Ich kenne verſchiedene Perſonen, die<lb/> geneigt waͤren, Wetterableiter an ihre Haͤuſer anbrin-<lb/> gen zu laſſen, die aber bloß die Koſten ſcheuen. Viel-<lb/> leicht lieſe ſich indeſſen dieſe Hinderniß doch zum Theil<lb/> heben. Ich will einen Verſuch wagen!</p><lb/> <p>Die Wetterableiter machen zur Zeit deßwegen<lb/> noch groͤßere Koſten, weil ſie von Gelehrten angelegt<lb/> werden muͤßen, dieſe aber Koſten verurſachen, weil<lb/> ſie theils an den verlangten Ort hinreißen muͤſſen,<lb/> theils man auch ihnen ihre Bemuͤhungen honetter be-<lb/> lohnen muß als einem Zimmermann oder Mauerer.<lb/> Ein Burger oder Bauer wird daher wohl ſchwerlich ſich<lb/> von einem Gelehrten einen Wetterableiter verfertigen<lb/> laſſen. Vieleicht aber waͤre er dazu geneigt, wenn es<lb/> ihm ein Handwerksmann verrichten koͤnnte. Und ſoll-<lb/> te es nicht moͤglich ſeyn, daß ein Mauerer dieſe<lb/> Kunſt lernete? Ich glaube es erfordere weniger Ge-<lb/> ſchicklichket, einen Wetterableiter anzulegen, als nur<lb/> das geringſte Gebaͤude aufzufuͤhren. Man darf nur<lb/> einen einzigen geſehen haben, und nur einige wenige<lb/> Hauptgrundſaͤtze wiſſen; ſo kan mon an ein jedes Ge-<lb/> baͤude einen Wetterableiter gut anlegen. Wenn man<lb/> daher in jeder Stadt, einem geſchickten Mauerer<lb/> die Kunſt Wetterableiter zu bauen lernete; -- wenn<lb/> dann die Herrſchaftliche Bau-Deputation, welche jaͤhr-<lb/> lich die herrſchaftlichen Gebaͤude im Lande beaugen-<lb/> ſcheiniget, die von Zeit zu Zeit angelegten Wetterab-<lb/> leiter beſichtigte und unterſuchte: ſo koͤnnte dem Pub-<lb/> licum die Anlegung der Wetterableiter erleichtert, und<lb/> deſſen ohngeachtet doch gute Arbeit geliefert werden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [148/0164]
Wetterableiter alle gehoben ſeyn ſollten, unter gegen-
waͤrtigen Umſtaͤnden bleiben wird, iſt dieſe: daß die
Anlage der Wetterableiter viele Koſten und Weitlaͤuf-
tigkeit macht. Ich kenne verſchiedene Perſonen, die
geneigt waͤren, Wetterableiter an ihre Haͤuſer anbrin-
gen zu laſſen, die aber bloß die Koſten ſcheuen. Viel-
leicht lieſe ſich indeſſen dieſe Hinderniß doch zum Theil
heben. Ich will einen Verſuch wagen!
Die Wetterableiter machen zur Zeit deßwegen
noch groͤßere Koſten, weil ſie von Gelehrten angelegt
werden muͤßen, dieſe aber Koſten verurſachen, weil
ſie theils an den verlangten Ort hinreißen muͤſſen,
theils man auch ihnen ihre Bemuͤhungen honetter be-
lohnen muß als einem Zimmermann oder Mauerer.
Ein Burger oder Bauer wird daher wohl ſchwerlich ſich
von einem Gelehrten einen Wetterableiter verfertigen
laſſen. Vieleicht aber waͤre er dazu geneigt, wenn es
ihm ein Handwerksmann verrichten koͤnnte. Und ſoll-
te es nicht moͤglich ſeyn, daß ein Mauerer dieſe
Kunſt lernete? Ich glaube es erfordere weniger Ge-
ſchicklichket, einen Wetterableiter anzulegen, als nur
das geringſte Gebaͤude aufzufuͤhren. Man darf nur
einen einzigen geſehen haben, und nur einige wenige
Hauptgrundſaͤtze wiſſen; ſo kan mon an ein jedes Ge-
baͤude einen Wetterableiter gut anlegen. Wenn man
daher in jeder Stadt, einem geſchickten Mauerer
die Kunſt Wetterableiter zu bauen lernete; -- wenn
dann die Herrſchaftliche Bau-Deputation, welche jaͤhr-
lich die herrſchaftlichen Gebaͤude im Lande beaugen-
ſcheiniget, die von Zeit zu Zeit angelegten Wetterab-
leiter beſichtigte und unterſuchte: ſo koͤnnte dem Pub-
licum die Anlegung der Wetterableiter erleichtert, und
deſſen ohngeachtet doch gute Arbeit geliefert werden.
Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |