Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Erstes Kapitel. Principien der Statik. Quecksilbersäule vom Barometerstand, der neue Druck.unter welchem dieselbe Luft jetzt stand. [Abbildung]
Fig. 85. Zur Verdichtung der Luft verwendete [Abbildung]
Fig. 86. führt man beide Versuchsreihen inder einfachsten Weise aus, indem man eine oben geschlossene cylindrische Glasröhre rr an einem verticalen Maas- stab feststellt und mit einer zweiten offenen Glasröhre r'r', die an demsel- ben Maasstab verschiebbar ist, durch einen Kautschuckschlauch kk verbindet. Füllt man die Röhren theilweise mit Quecksilber, so kann man durch Ver- schiebung von r'r' jede beliebige Niveau- differenz der beiden Quecksilberspiegel hervorbringen und die zugehörigen Vo- lumsänderungen der in rr eingeschlosse- nen Luft beobachten. Mariotte fällt es bei Gelegenheit sei- Erstes Kapitel. Principien der Statik. Quecksilbersäule vom Barometerstand, der neue Druck.unter welchem dieselbe Luft jetzt stand. [Abbildung]
Fig. 85. Zur Verdichtung der Luft verwendete [Abbildung]
Fig. 86. führt man beide Versuchsreihen inder einfachsten Weise aus, indem man eine oben geschlossene cylindrische Glasröhre rr an einem verticalen Maas- stab feststellt und mit einer zweiten offenen Glasröhre r′r′, die an demsel- ben Maasstab verschiebbar ist, durch einen Kautschuckschlauch kk verbindet. Füllt man die Röhren theilweise mit Quecksilber, so kann man durch Ver- schiebung von r′r′ jede beliebige Niveau- differenz der beiden Quecksilberspiegel hervorbringen und die zugehörigen Vo- lumsänderungen der in rr eingeschlosse- nen Luft beobachten. Mariotte fällt es bei Gelegenheit sei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0128" n="116"/><fw place="top" type="header">Erstes Kapitel. Principien der Statik.</fw><lb/> Quecksilbersäule vom Barometerstand, der neue Druck.<lb/> unter welchem dieselbe Luft jetzt stand.</p><lb/> <figure> <head> <hi rendition="#i">Fig. 85.</hi> </head> </figure><lb/> <p>Zur Verdichtung der Luft verwendete<lb/> Mariotte eine Heberröhre mit verticalen<lb/> Schenkeln. Ein kürzerer, in welchem die<lb/> Luft sich befand, war am obern Ende ge-<lb/> schlossen, ein längerer, in welchen Queck-<lb/> silber eingegossen wurde, war am obern<lb/> Ende offen. Das Luftvolum wurde an der<lb/> getheilten Röhre abgelesen, und zur beob-<lb/> achteten Niveaudifferenz des Quecksil-<lb/> bers in beiden Schenkeln wurde der Ba-<lb/> rometerstand hinzuaddirt. Gegenwärtig<lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 86.</hi></head></figure><lb/> führt man beide Versuchsreihen in<lb/> der einfachsten Weise aus, indem<lb/> man eine oben geschlossene cylindrische<lb/> Glasröhre <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">rr</hi></hi> an einem verticalen Maas-<lb/> stab feststellt und mit einer zweiten<lb/> offenen Glasröhre <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">r′r′</hi></hi>, die an demsel-<lb/> ben Maasstab verschiebbar ist, durch<lb/> einen Kautschuckschlauch <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">kk</hi></hi> verbindet.<lb/> Füllt man die Röhren theilweise mit<lb/> Quecksilber, so kann man durch Ver-<lb/> schiebung von <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">r′r′</hi></hi> jede beliebige Niveau-<lb/> differenz der beiden Quecksilberspiegel<lb/> hervorbringen und die zugehörigen Vo-<lb/> lumsänderungen der in <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">rr</hi></hi> eingeschlosse-<lb/> nen Luft beobachten.</p><lb/> <p>Mariotte fällt es bei Gelegenheit sei-<lb/> ner Untersuchungen auf, dass auch ein<lb/> kleines Luftquantum, welches von der<lb/> übrigen Luft ganz abgeschlossen ist, also<lb/> von deren Gewicht nicht direct afficirt<lb/> wird, doch die Barometersäule erhält,<lb/> wenn man z. B. den offenen Schenkel<lb/> der Barometerröhre verschliesst. Die einfache Auf-<lb/> klärung, die er natürlich sofort findet, liegt darin, dass<lb/> die Luft vor dem Verschluss so weit comprimirt war, dass<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [116/0128]
Erstes Kapitel. Principien der Statik.
Quecksilbersäule vom Barometerstand, der neue Druck.
unter welchem dieselbe Luft jetzt stand.
[Abbildung Fig. 85.]
Zur Verdichtung der Luft verwendete
Mariotte eine Heberröhre mit verticalen
Schenkeln. Ein kürzerer, in welchem die
Luft sich befand, war am obern Ende ge-
schlossen, ein längerer, in welchen Queck-
silber eingegossen wurde, war am obern
Ende offen. Das Luftvolum wurde an der
getheilten Röhre abgelesen, und zur beob-
achteten Niveaudifferenz des Quecksil-
bers in beiden Schenkeln wurde der Ba-
rometerstand hinzuaddirt. Gegenwärtig
[Abbildung Fig. 86.]
führt man beide Versuchsreihen in
der einfachsten Weise aus, indem
man eine oben geschlossene cylindrische
Glasröhre rr an einem verticalen Maas-
stab feststellt und mit einer zweiten
offenen Glasröhre r′r′, die an demsel-
ben Maasstab verschiebbar ist, durch
einen Kautschuckschlauch kk verbindet.
Füllt man die Röhren theilweise mit
Quecksilber, so kann man durch Ver-
schiebung von r′r′ jede beliebige Niveau-
differenz der beiden Quecksilberspiegel
hervorbringen und die zugehörigen Vo-
lumsänderungen der in rr eingeschlosse-
nen Luft beobachten.
Mariotte fällt es bei Gelegenheit sei-
ner Untersuchungen auf, dass auch ein
kleines Luftquantum, welches von der
übrigen Luft ganz abgeschlossen ist, also
von deren Gewicht nicht direct afficirt
wird, doch die Barometersäule erhält,
wenn man z. B. den offenen Schenkel
der Barometerröhre verschliesst. Die einfache Auf-
klärung, die er natürlich sofort findet, liegt darin, dass
die Luft vor dem Verschluss so weit comprimirt war, dass
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