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Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

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Zweites Kapitel. Principien der Dynamik.
sie dem Gewichtsdruck der Luft das Gleichgewicht halten,
also denselben Elasticitätsdruck ausüben musste.

Auf die Einzelheiten in der Einrichtung und im
Gebrauch der Luftpumpen, welche durch das Boyle-
Mariotte'sche Gesetz leicht zu verstehen sind, wollen
wir hier nicht eingehen.

14. Es bleibt uns nur die Bemerkung übrig, dass die
aerostatischen Entdeckungen des Neuen und Wunderbaren
so viel boten, dass der von denselben ausgehende intellec-
tuelle Reiz nach keiner Richtung hin zu unterschätzen ist.

ZWEITES KAPITEL.
Die Entwickelung der Principien der Dynamik.
1. Galilei's Leistungen.

1. Wir gehen nun an die Besprechung der Grund-
lagen der Dynamik. Dieselbe ist eine ganz moderne
Wissenschaft. Alles, was die Alten, namentlich die
Griechen, in Bezug auf Mechanik dachten, gehört der
Statik an. Gegründet wurde die Dynamik erst durch
Galilei. Dass diese Behauptung richtig sei, erkennen
wir leicht, wenn wir nur einige Sätze der Aristoteliker
der Galilei'schen Zeit betrachten. Zur Erklärung des
Sinkens der schweren und des Steigens der leichten
Körper (z. B. in Flüssigkeiten) wurde angenommen,
dass jedes Ding seinen Ort suche, der Ort schwerer
Körper sei aber unten, der leichter Körper oben. Die
Bewegungen wurden eingetheilt in natürliche, wie die
Fallbewegung, und gewaltsame, wie z. B. die Wurf-
bewegung. Aus einigen wenigen oberflächlichen Er-
fahrungen und Beobachtungen wurde herausphilosophirt,
dass schwere Körper rascher fallen, leichtere langsamer,
oder genauer, dass Körper von grösserm Gewicht
rascher, solche von kleinerm Gewicht langsamer fallen.
Hieraus geht deutlich genug hervor, dass die dyna-

Zweites Kapitel. Principien der Dynamik.
sie dem Gewichtsdruck der Luft das Gleichgewicht halten,
also denselben Elasticitätsdruck ausüben musste.

Auf die Einzelheiten in der Einrichtung und im
Gebrauch der Luftpumpen, welche durch das Boyle-
Mariotte’sche Gesetz leicht zu verstehen sind, wollen
wir hier nicht eingehen.

14. Es bleibt uns nur die Bemerkung übrig, dass die
aerostatischen Entdeckungen des Neuen und Wunderbaren
so viel boten, dass der von denselben ausgehende intellec-
tuelle Reiz nach keiner Richtung hin zu unterschätzen ist.

ZWEITES KAPITEL.
Die Entwickelung der Principien der Dynamik.
1. Galilei’s Leistungen.

1. Wir gehen nun an die Besprechung der Grund-
lagen der Dynamik. Dieselbe ist eine ganz moderne
Wissenschaft. Alles, was die Alten, namentlich die
Griechen, in Bezug auf Mechanik dachten, gehört der
Statik an. Gegründet wurde die Dynamik erst durch
Galilei. Dass diese Behauptung richtig sei, erkennen
wir leicht, wenn wir nur einige Sätze der Aristoteliker
der Galilei’schen Zeit betrachten. Zur Erklärung des
Sinkens der schweren und des Steigens der leichten
Körper (z. B. in Flüssigkeiten) wurde angenommen,
dass jedes Ding seinen Ort suche, der Ort schwerer
Körper sei aber unten, der leichter Körper oben. Die
Bewegungen wurden eingetheilt in natürliche, wie die
Fallbewegung, und gewaltsame, wie z. B. die Wurf-
bewegung. Aus einigen wenigen oberflächlichen Er-
fahrungen und Beobachtungen wurde herausphilosophirt,
dass schwere Körper rascher fallen, leichtere langsamer,
oder genauer, dass Körper von grösserm Gewicht
rascher, solche von kleinerm Gewicht langsamer fallen.
Hieraus geht deutlich genug hervor, dass die dyna-

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[117/0129] Zweites Kapitel. Principien der Dynamik. sie dem Gewichtsdruck der Luft das Gleichgewicht halten, also denselben Elasticitätsdruck ausüben musste. Auf die Einzelheiten in der Einrichtung und im Gebrauch der Luftpumpen, welche durch das Boyle- Mariotte’sche Gesetz leicht zu verstehen sind, wollen wir hier nicht eingehen. 14. Es bleibt uns nur die Bemerkung übrig, dass die aerostatischen Entdeckungen des Neuen und Wunderbaren so viel boten, dass der von denselben ausgehende intellec- tuelle Reiz nach keiner Richtung hin zu unterschätzen ist. ZWEITES KAPITEL. Die Entwickelung der Principien der Dynamik. 1. Galilei’s Leistungen. 1. Wir gehen nun an die Besprechung der Grund- lagen der Dynamik. Dieselbe ist eine ganz moderne Wissenschaft. Alles, was die Alten, namentlich die Griechen, in Bezug auf Mechanik dachten, gehört der Statik an. Gegründet wurde die Dynamik erst durch Galilei. Dass diese Behauptung richtig sei, erkennen wir leicht, wenn wir nur einige Sätze der Aristoteliker der Galilei’schen Zeit betrachten. Zur Erklärung des Sinkens der schweren und des Steigens der leichten Körper (z. B. in Flüssigkeiten) wurde angenommen, dass jedes Ding seinen Ort suche, der Ort schwerer Körper sei aber unten, der leichter Körper oben. Die Bewegungen wurden eingetheilt in natürliche, wie die Fallbewegung, und gewaltsame, wie z. B. die Wurf- bewegung. Aus einigen wenigen oberflächlichen Er- fahrungen und Beobachtungen wurde herausphilosophirt, dass schwere Körper rascher fallen, leichtere langsamer, oder genauer, dass Körper von grösserm Gewicht rascher, solche von kleinerm Gewicht langsamer fallen. Hieraus geht deutlich genug hervor, dass die dyna-

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Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/129>, abgerufen am 24.11.2024.