Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Die Entwickelung der Principien der Dynamik. schwemmend die Flotte auch in Bewegung. Am ganzenKüsten- und Ufersaum erschallte das Beifallsklatschen der Soldaten und Schiffsleute, die mit maassloser Freude ihre unverhoffte Rettung feierten. Woher doch, fragten sie verwundert, so plötzlich diese grosse Meeres- flut zurückgekehrt? wohin sie gestern entwichen sei? und wie die Beschaffenheit dieses bald zwieträchtigen, bald dem Gesetze bestimmter Zeiten gehorchenden Ele- mentes? Da der König aus dem Hergang des Geschehenen schloss, dass nach Sonnenuntergang der bestimmte Zeit- punkt eintrete, so fuhr er, um der Flut zuvorzukommen, gleich nach Mitternacht mit einigen wenigen Schiffen den Fluss hinunter, und als er dessen Mündung hinter sich hatte, schiffte er noch, sich endlich am Ziel seiner Wünsche sehend, 400 Stadien weit in das Meer hinein. [Abbildung]
Fig. 137. Dann brachte er den Gottheiten des Meeres und jenerGegend ein Opfer und kehrte zur Flotte zurück." 8. Wesentlich ist bei Erklärung der Flut, dass die Wir betrachten an der Erde E, welcher der Mond Die Entwickelung der Principien der Dynamik. schwemmend die Flotte auch in Bewegung. Am ganzenKüsten- und Ufersaum erschallte das Beifallsklatschen der Soldaten und Schiffsleute, die mit maassloser Freude ihre unverhoffte Rettung feierten. Woher doch, fragten sie verwundert, so plötzlich diese grosse Meeres- flut zurückgekehrt? wohin sie gestern entwichen sei? und wie die Beschaffenheit dieses bald zwieträchtigen, bald dem Gesetze bestimmter Zeiten gehorchenden Ele- mentes? Da der König aus dem Hergang des Geschehenen schloss, dass nach Sonnenuntergang der bestimmte Zeit- punkt eintrete, so fuhr er, um der Flut zuvorzukommen, gleich nach Mitternacht mit einigen wenigen Schiffen den Fluss hinunter, und als er dessen Mündung hinter sich hatte, schiffte er noch, sich endlich am Ziel seiner Wünsche sehend, 400 Stadien weit in das Meer hinein. [Abbildung]
Fig. 137. Dann brachte er den Gottheiten des Meeres und jenerGegend ein Opfer und kehrte zur Flotte zurück.‟ 8. Wesentlich ist bei Erklärung der Flut, dass die Wir betrachten an der Erde E, welcher der Mond <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0211" n="199"/><fw place="top" type="header">Die Entwickelung der Principien der Dynamik.</fw><lb/> schwemmend die Flotte auch in Bewegung. Am ganzen<lb/> Küsten- und Ufersaum erschallte das Beifallsklatschen<lb/> der Soldaten und Schiffsleute, die mit maassloser<lb/> Freude ihre unverhoffte Rettung feierten. Woher doch,<lb/> fragten sie verwundert, so plötzlich diese grosse Meeres-<lb/> flut zurückgekehrt? wohin sie gestern entwichen sei?<lb/> und wie die Beschaffenheit dieses bald zwieträchtigen,<lb/> bald dem Gesetze bestimmter Zeiten gehorchenden Ele-<lb/> mentes? Da der König aus dem Hergang des Geschehenen<lb/> schloss, dass nach Sonnenuntergang der bestimmte Zeit-<lb/> punkt eintrete, so fuhr er, um der Flut zuvorzukommen,<lb/> gleich nach Mitternacht mit einigen wenigen Schiffen<lb/> den Fluss hinunter, und als er dessen Mündung hinter<lb/> sich hatte, schiffte er noch, sich endlich am Ziel seiner<lb/> Wünsche sehend, 400 Stadien weit in das Meer hinein.<lb/><figure><head><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">Fig. 137.</hi></hi></head></figure><lb/> Dann brachte er den Gottheiten des Meeres und jener<lb/> Gegend ein Opfer und kehrte zur Flotte zurück.‟</p><lb/> <p>8. Wesentlich ist bei Erklärung der Flut, dass die<lb/> Erde als starrer Körper nur <hi rendition="#g">eine</hi> bestimmte Beschleu-<lb/> nigung gegen den Mond annehmen kann, während die<lb/> beweglichen Wassertheile auf der dem Monde zuge-<lb/> wandten und abgewandten Seite <hi rendition="#g">verschiedene</hi> Be-<lb/> schleunigungen erhalten können.</p><lb/> <p>Wir betrachten an der Erde <hi rendition="#i">E</hi>, welcher der Mond<lb/><hi rendition="#i">M</hi> gegenübersteht, drei Punkte <hi rendition="#i">A, B, C</hi>. Die Beschleu-<lb/> nigung der drei Punkte gegen den Mond, wenn wir sie<lb/> als freie Punkte ansehen, ist beziehungsweis <formula/>,<lb/><formula/>. Die gesammte Erde als starrer Körper nimmt<lb/> hingegen die Beschleunigung <supplied>φ</supplied> an. Die Beschleunigung<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [199/0211]
Die Entwickelung der Principien der Dynamik.
schwemmend die Flotte auch in Bewegung. Am ganzen
Küsten- und Ufersaum erschallte das Beifallsklatschen
der Soldaten und Schiffsleute, die mit maassloser
Freude ihre unverhoffte Rettung feierten. Woher doch,
fragten sie verwundert, so plötzlich diese grosse Meeres-
flut zurückgekehrt? wohin sie gestern entwichen sei?
und wie die Beschaffenheit dieses bald zwieträchtigen,
bald dem Gesetze bestimmter Zeiten gehorchenden Ele-
mentes? Da der König aus dem Hergang des Geschehenen
schloss, dass nach Sonnenuntergang der bestimmte Zeit-
punkt eintrete, so fuhr er, um der Flut zuvorzukommen,
gleich nach Mitternacht mit einigen wenigen Schiffen
den Fluss hinunter, und als er dessen Mündung hinter
sich hatte, schiffte er noch, sich endlich am Ziel seiner
Wünsche sehend, 400 Stadien weit in das Meer hinein.
[Abbildung Fig. 137.]
Dann brachte er den Gottheiten des Meeres und jener
Gegend ein Opfer und kehrte zur Flotte zurück.‟
8. Wesentlich ist bei Erklärung der Flut, dass die
Erde als starrer Körper nur eine bestimmte Beschleu-
nigung gegen den Mond annehmen kann, während die
beweglichen Wassertheile auf der dem Monde zuge-
wandten und abgewandten Seite verschiedene Be-
schleunigungen erhalten können.
Wir betrachten an der Erde E, welcher der Mond
M gegenübersteht, drei Punkte A, B, C. Die Beschleu-
nigung der drei Punkte gegen den Mond, wenn wir sie
als freie Punkte ansehen, ist beziehungsweis [FORMEL],
[FORMEL]. Die gesammte Erde als starrer Körper nimmt
hingegen die Beschleunigung φ an. Die Beschleunigung
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |