Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

Drittes Kapitel.
Kraft nicht durch ihre ganze Wirkungsdauer als con-
stant ansehen, so hat nur an die Stelle des Ausdruckes
p[t] der Ausdruck [integral]pdt zu treten. Im übrigen bleibt
die Ueberlegung dieselbe.

Die gleiche Kraft, welche die Bewegungsgrösse des
Projectils vernichtet, wirkt als Gegenkraft auf das Pen-
del. Nehmen wir die Schusslinie (also auch die Kraft)
senkrecht gegen die Pendelaxe und in dem Abstande b
von derselben an, so ist das Moment dieser Kraft bp,
die erzeugte Winkelbeschleunigung [Formel 1] , und die in
der Zeit [t] hervorgebrachte Winkelgeschwindigkeit
[Formel 2] Die lebendige Kraft, welche das Pendel nach Ablauf
der Zeit [t] erlangt hat, ist demnach
[Formel 3]

Vermöge dieser lebendigen Kraft führt das Pendel
den Ausschlag [a] aus, wobei dessen Gewicht Mg, weil
der Schwerpunkt den Abstand a von der Axe hat,
um [Formel 4] erhoben, und dabei die Arbeit
[Formel 5] geleistet wird, welche Arbeit der
erwähnten lebendigen Kraft gleich ist. Durch Gleich-
setzung beider Ausdrücke folgt leicht
[Formel 6] und mit Rücksicht auf die Schwingungsdauer
[Formel 7] und die bereits angewandte goniometrische Reduction
[Formel 8]

Drittes Kapitel.
Kraft nicht durch ihre ganze Wirkungsdauer als con-
stant ansehen, so hat nur an die Stelle des Ausdruckes
p[τ] der Ausdruck [∫]pdt zu treten. Im übrigen bleibt
die Ueberlegung dieselbe.

Die gleiche Kraft, welche die Bewegungsgrösse des
Projectils vernichtet, wirkt als Gegenkraft auf das Pen-
del. Nehmen wir die Schusslinie (also auch die Kraft)
senkrecht gegen die Pendelaxe und in dem Abstande b
von derselben an, so ist das Moment dieser Kraft bp,
die erzeugte Winkelbeschleunigung [Formel 1] , und die in
der Zeit [τ] hervorgebrachte Winkelgeschwindigkeit
[Formel 2] Die lebendige Kraft, welche das Pendel nach Ablauf
der Zeit [τ] erlangt hat, ist demnach
[Formel 3]

Vermöge dieser lebendigen Kraft führt das Pendel
den Ausschlag [α] aus, wobei dessen Gewicht Mg, weil
der Schwerpunkt den Abstand a von der Axe hat,
um [Formel 4] erhoben, und dabei die Arbeit
[Formel 5] geleistet wird, welche Arbeit der
erwähnten lebendigen Kraft gleich ist. Durch Gleich-
setzung beider Ausdrücke folgt leicht
[Formel 6] und mit Rücksicht auf die Schwingungsdauer
[Formel 7] und die bereits angewandte goniometrische Reduction
[Formel 8]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0318" n="306"/><fw place="top" type="header">Drittes Kapitel.</fw><lb/>
Kraft nicht durch ihre ganze Wirkungsdauer als con-<lb/>
stant ansehen, so hat nur an die Stelle des Ausdruckes<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">p</hi><supplied>&#x03C4;</supplied></hi> der Ausdruck <hi rendition="#g"><supplied>&#x222B;</supplied><hi rendition="#i">pdt</hi></hi> zu treten. Im übrigen bleibt<lb/>
die Ueberlegung dieselbe.</p><lb/>
          <p>Die gleiche Kraft, welche die Bewegungsgrösse des<lb/>
Projectils vernichtet, wirkt als Gegenkraft auf das Pen-<lb/>
del. Nehmen wir die Schusslinie (also auch die Kraft)<lb/>
senkrecht gegen die Pendelaxe und in dem Abstande <hi rendition="#i">b</hi><lb/>
von derselben an, so ist das Moment dieser Kraft <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">bp</hi></hi>,<lb/>
die erzeugte Winkelbeschleunigung <formula/>, und die in<lb/>
der Zeit <supplied>&#x03C4;</supplied> hervorgebrachte Winkelgeschwindigkeit<lb/><formula/> Die lebendige Kraft, welche das Pendel nach Ablauf<lb/>
der Zeit <supplied>&#x03C4;</supplied> erlangt hat, ist demnach<lb/><formula/></p>
          <p>Vermöge dieser lebendigen Kraft führt das Pendel<lb/>
den Ausschlag <supplied>&#x03B1;</supplied> aus, wobei dessen Gewicht <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Mg</hi></hi>, weil<lb/>
der Schwerpunkt den Abstand <hi rendition="#i">a</hi> von der Axe hat,<lb/>
um <formula/> erhoben, und dabei die Arbeit<lb/><formula/> geleistet wird, welche Arbeit der<lb/>
erwähnten lebendigen Kraft gleich ist. Durch Gleich-<lb/>
setzung beider Ausdrücke folgt leicht<lb/><formula/> und mit Rücksicht auf die Schwingungsdauer<lb/><formula/> und die bereits angewandte goniometrische Reduction<lb/><formula/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[306/0318] Drittes Kapitel. Kraft nicht durch ihre ganze Wirkungsdauer als con- stant ansehen, so hat nur an die Stelle des Ausdruckes pτ der Ausdruck ∫pdt zu treten. Im übrigen bleibt die Ueberlegung dieselbe. Die gleiche Kraft, welche die Bewegungsgrösse des Projectils vernichtet, wirkt als Gegenkraft auf das Pen- del. Nehmen wir die Schusslinie (also auch die Kraft) senkrecht gegen die Pendelaxe und in dem Abstande b von derselben an, so ist das Moment dieser Kraft bp, die erzeugte Winkelbeschleunigung [FORMEL], und die in der Zeit τ hervorgebrachte Winkelgeschwindigkeit [FORMEL] Die lebendige Kraft, welche das Pendel nach Ablauf der Zeit τ erlangt hat, ist demnach [FORMEL] Vermöge dieser lebendigen Kraft führt das Pendel den Ausschlag α aus, wobei dessen Gewicht Mg, weil der Schwerpunkt den Abstand a von der Axe hat, um [FORMEL] erhoben, und dabei die Arbeit [FORMEL] geleistet wird, welche Arbeit der erwähnten lebendigen Kraft gleich ist. Durch Gleich- setzung beider Ausdrücke folgt leicht [FORMEL] und mit Rücksicht auf die Schwingungsdauer [FORMEL] und die bereits angewandte goniometrische Reduction [FORMEL]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/318
Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/318>, abgerufen am 17.07.2024.