Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Die weitere Verwendung der Principien u. s. w. Wären beispielsweise die gleichen Kolben mit denGewichten P und belastet, so würde das Gewicht P um die Höhe h sinken, und sich um dieselbe Höhe erheben, sodass die geleistete Arbeit h übrig- bliebe, welche die lebendige Kraft der durchfliessenden Flüssigkeit erzeugen würde. Ein Gas würde sich unter den angegebenen Um- [Abbildung]
Fig. 211. einen Druck überwindet. Die Expansivkraft p und dasVolum w eines Gases stehen in der bekannten Be- ziehung pw=k, wobei k eine Constante ist (so lange die Temperatur des Gases unverändert bleibt). Dehnt sich das Gasvolum unter dem Druck p um dw aus, so ist die geleistete Arbeit [Formel 6] . Bei Ausdehnung von w* bis w, oder von dem Druck p* bis p, finden wir die Arbeit [Formel 7] . Die weitere Verwendung der Principien u. s. w. Wären beispielsweise die gleichen Kolben mit denGewichten P und belastet, so würde das Gewicht P um die Höhe h sinken, und sich um dieselbe Höhe erheben, sodass die geleistete Arbeit h übrig- bliebe, welche die lebendige Kraft der durchfliessenden Flüssigkeit erzeugen würde. Ein Gas würde sich unter den angegebenen Um- [Abbildung]
Fig. 211. einen Druck überwindet. Die Expansivkraft p und dasVolum w eines Gases stehen in der bekannten Be- ziehung pw=k, wobei k eine Constante ist (so lange die Temperatur des Gases unverändert bleibt). Dehnt sich das Gasvolum unter dem Druck p um dw aus, so ist die geleistete Arbeit [Formel 6] . Bei Ausdehnung von w◦ bis w, oder von dem Druck p◦ bis p, finden wir die Arbeit [Formel 7] . <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0393" n="381"/><fw place="top" type="header">Die weitere Verwendung der Principien u. s. w.</fw><lb/> Wären beispielsweise die gleichen Kolben mit den<lb/> Gewichten <hi rendition="#i">P</hi> und <formula notation="TeX"> \frac {P}{2}</formula> belastet, so würde das Gewicht<lb/><hi rendition="#i">P</hi> um die Höhe <hi rendition="#i">h</hi> sinken, und <formula notation="TeX"> \frac {P}{2}</formula> sich um dieselbe<lb/> Höhe erheben, sodass die geleistete Arbeit <hi rendition="#g"><formula notation="TeX"> \frac {P}{2}</formula><hi rendition="#i">h</hi></hi> übrig-<lb/> bliebe, welche die lebendige Kraft der durchfliessenden<lb/> Flüssigkeit erzeugen würde.</p><lb/> <p>Ein Gas würde sich unter den angegebenen Um-<lb/> ständen anders verhalten. Ueberströmt es aus dem<lb/> Gefäss mit der Belastung <hi rendition="#i">P</hi> in jenes mit der Be-<lb/> lastung <formula notation="TeX"> \frac {P}{2}</formula>, so sinkt ersteres Gewicht um <hi rendition="#i">h</hi>, letzteres<lb/> aber, da sich das Gas unter dem halben Druck auf das<lb/> doppelte Volum ausdehnt, steigt um <hi rendition="#g">2<hi rendition="#i">h</hi></hi>, sodass also<lb/> die Arbeit <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Ph</hi>—<formula notation="TeX"> \frac {P}{2}</formula>2<hi rendition="#i">h=o</hi></hi> verrich-<lb/> tet wird. Es muss also im Fall eines<lb/> Gases noch eine <hi rendition="#g">andere</hi> Arbeit ge-<lb/> leistet werden, welche das Durch-<lb/> fliessen bewirkt. Diese Arbeit leistet<lb/> das Gas selbst, indem es sich ausdehnt,<lb/> und durch seine <hi rendition="#g">Expansivkraft</hi><lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 211.</hi></head></figure><lb/> einen Druck überwindet. Die Expansivkraft <hi rendition="#i">p</hi> und das<lb/> Volum <hi rendition="#i">w</hi> eines Gases stehen in der bekannten Be-<lb/> ziehung <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">pw=k</hi></hi>, wobei <hi rendition="#i">k</hi> eine Constante ist (so lange<lb/> die Temperatur des Gases unverändert bleibt). Dehnt<lb/> sich das Gasvolum unter dem Druck <hi rendition="#i">p</hi> um <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">dw</hi></hi> aus, so<lb/> ist die geleistete Arbeit<lb/><formula/>.<lb/> Bei Ausdehnung von <hi rendition="#i">w</hi><hi rendition="#sub">◦</hi> bis <hi rendition="#i">w</hi>, oder von dem Druck<lb/><hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">◦</hi> bis <hi rendition="#i">p</hi>, finden wir die Arbeit<lb/><formula/>.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [381/0393]
Die weitere Verwendung der Principien u. s. w.
Wären beispielsweise die gleichen Kolben mit den
Gewichten P und [FORMEL] belastet, so würde das Gewicht
P um die Höhe h sinken, und [FORMEL] sich um dieselbe
Höhe erheben, sodass die geleistete Arbeit [FORMEL]h übrig-
bliebe, welche die lebendige Kraft der durchfliessenden
Flüssigkeit erzeugen würde.
Ein Gas würde sich unter den angegebenen Um-
ständen anders verhalten. Ueberströmt es aus dem
Gefäss mit der Belastung P in jenes mit der Be-
lastung [FORMEL], so sinkt ersteres Gewicht um h, letzteres
aber, da sich das Gas unter dem halben Druck auf das
doppelte Volum ausdehnt, steigt um 2h, sodass also
die Arbeit Ph—[FORMEL]2h=o verrich-
tet wird. Es muss also im Fall eines
Gases noch eine andere Arbeit ge-
leistet werden, welche das Durch-
fliessen bewirkt. Diese Arbeit leistet
das Gas selbst, indem es sich ausdehnt,
und durch seine Expansivkraft
[Abbildung Fig. 211.]
einen Druck überwindet. Die Expansivkraft p und das
Volum w eines Gases stehen in der bekannten Be-
ziehung pw=k, wobei k eine Constante ist (so lange
die Temperatur des Gases unverändert bleibt). Dehnt
sich das Gasvolum unter dem Druck p um dw aus, so
ist die geleistete Arbeit
[FORMEL].
Bei Ausdehnung von w◦ bis w, oder von dem Druck
p◦ bis p, finden wir die Arbeit
[FORMEL].
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