Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite
Die formelle Entwickelung der Mechanik.

Der D'Alembert'sche Satz liefert wieder die Gleichung
9), da aber aus DF=o, [d]x=o folgt, so zieht sich
dieselbe auf
[Formel 1] zurück, in welcher [d]y ganz willkürlich ist. Daher folgt
[Formel 2] und
[Formel 3] wozu noch 14), d. i.
[Formel 4] kommt.

Es liegt auf der Hand, dass 15) nicht die ganze ge-
leistete Arbeit bei der in der Zeit wirklich eintretenden
Verschiebung, sondern nur jene bei der möglichen auf
der momentan fix gedachten Geraden angibt.

Denken wir uns die Gerade masselos, parallel zu sich
selbst in einer Führung durch die Kraft m[g] bewegt,
so tritt an die Stelle der Gleichung 2)
[Formel 5] ,
und da hier [d]x, [d]y vollkommen willkürlich sind, er-
halten wir die beiden Gleichungen
[Formel 6] [Formel 7] ,
welche dieselben Resultate liefern wie zuvor. Die
scheinbar verschiedene Behandlung solcher Fälle liegt
blos an der kleinen Inconsequenz, welche dadurch ent-
steht, dass man der bequemeren Rechnung wegen nicht

Mach. 29
Die formelle Entwickelung der Mechanik.

Der D’Alembert’sche Satz liefert wieder die Gleichung
9), da aber aus DF=o, [δ]x=o folgt, so zieht sich
dieselbe auf
[Formel 1] zurück, in welcher [δ]y ganz willkürlich ist. Daher folgt
[Formel 2] und
[Formel 3] wozu noch 14), d. i.
[Formel 4] kommt.

Es liegt auf der Hand, dass 15) nicht die ganze ge-
leistete Arbeit bei der in der Zeit wirklich eintretenden
Verschiebung, sondern nur jene bei der möglichen auf
der momentan fix gedachten Geraden angibt.

Denken wir uns die Gerade masselos, parallel zu sich
selbst in einer Führung durch die Kraft m[γ] bewegt,
so tritt an die Stelle der Gleichung 2)
[Formel 5] ,
und da hier [δ]x, [δ]y vollkommen willkürlich sind, er-
halten wir die beiden Gleichungen
[Formel 6] [Formel 7] ,
welche dieselben Resultate liefern wie zuvor. Die
scheinbar verschiedene Behandlung solcher Fälle liegt
blos an der kleinen Inconsequenz, welche dadurch ent-
steht, dass man der bequemeren Rechnung wegen nicht

Mach. 29
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0461" n="449"/>
          <fw place="top" type="header">Die formelle Entwickelung der Mechanik.</fw><lb/>
          <p>Der D&#x2019;Alembert&#x2019;sche Satz liefert wieder die Gleichung<lb/>
9), da aber aus <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">DF=o</hi>, <supplied>&#x03B4;</supplied><hi rendition="#i">x=o</hi></hi> folgt, so zieht sich<lb/>
dieselbe auf<lb/><formula/> zurück, in welcher <hi rendition="#g"><supplied>&#x03B4;</supplied><hi rendition="#i">y</hi></hi> ganz willkürlich ist. Daher folgt<lb/><formula/> und<lb/><formula/> wozu noch 14), d. i.<lb/><formula/> kommt.</p><lb/>
          <p>Es liegt auf der Hand, dass 15) nicht die ganze ge-<lb/>
leistete Arbeit bei der in der Zeit <hi rendition="#g">wirklich</hi> eintretenden<lb/>
Verschiebung, sondern nur jene bei der <hi rendition="#g">möglichen</hi> auf<lb/>
der momentan fix gedachten Geraden angibt.</p><lb/>
          <p>Denken wir uns die Gerade masselos, parallel zu sich<lb/>
selbst in einer Führung durch die Kraft <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">m</hi><supplied>&#x03B3;</supplied></hi> bewegt,<lb/>
so tritt an die Stelle der Gleichung 2)<lb/><formula/>,<lb/>
und da hier <hi rendition="#g"><supplied>&#x03B4;</supplied><hi rendition="#i">x</hi>, <supplied>&#x03B4;</supplied><hi rendition="#i">y</hi></hi> vollkommen willkürlich sind, er-<lb/>
halten wir die beiden Gleichungen<lb/><formula/> <formula/>,<lb/>
welche dieselben Resultate liefern wie zuvor. Die<lb/>
scheinbar <hi rendition="#g">verschiedene</hi> Behandlung solcher Fälle liegt<lb/>
blos an der kleinen Inconsequenz, welche dadurch ent-<lb/>
steht, dass man der bequemeren Rechnung wegen nicht<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#k">Mach.</hi> 29</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[449/0461] Die formelle Entwickelung der Mechanik. Der D’Alembert’sche Satz liefert wieder die Gleichung 9), da aber aus DF=o, δx=o folgt, so zieht sich dieselbe auf [FORMEL] zurück, in welcher δy ganz willkürlich ist. Daher folgt [FORMEL] und [FORMEL] wozu noch 14), d. i. [FORMEL] kommt. Es liegt auf der Hand, dass 15) nicht die ganze ge- leistete Arbeit bei der in der Zeit wirklich eintretenden Verschiebung, sondern nur jene bei der möglichen auf der momentan fix gedachten Geraden angibt. Denken wir uns die Gerade masselos, parallel zu sich selbst in einer Führung durch die Kraft mγ bewegt, so tritt an die Stelle der Gleichung 2) [FORMEL], und da hier δx, δy vollkommen willkürlich sind, er- halten wir die beiden Gleichungen [FORMEL] [FORMEL], welche dieselben Resultate liefern wie zuvor. Die scheinbar verschiedene Behandlung solcher Fälle liegt blos an der kleinen Inconsequenz, welche dadurch ent- steht, dass man der bequemeren Rechnung wegen nicht Mach. 29

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/461
Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/461>, abgerufen am 23.11.2024.