Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Erstes Kapitel. den veränderlichen Winkel [a] ein. Bei A greift eineKraft P an, die mit OX den Winkel [g] einschliesst, und bei B an einem längs der Stange verschiebbaren Ring eine Kraft Q unter dem Winkel [b] gegen OX. Wir ertheilen der Stange eine unendlich kleine Drehung, wodurch B und A um [d]s und [d]s1 senkrecht gegen OA fortschreiten, und verschieben den Ring um [d]r längs der Stange. Die variable Strecke OB nennen wir r, und OA=a. Für den Gleichgewichtsfall ha- ben wir [Formel 1] . Da die Verschiebung [d]r auf die übrigen Verschie- [Abbildung]
Fig. 51. [Abbildung]
Fig. 52. virtuelle Moment für sich = 0 sein, und wegen der be-liebigen Grösse von [d]r auch der Coefficient desselben. Es ist also [Formel 2] , oder wenn Q von Null verschieden, [Formel 3] . Ferner haben wir mit Rücksicht darauf, dass 11. Ein nicht zu übersehender Vortheil, den jedes all- Erstes Kapitel. den veränderlichen Winkel [α] ein. Bei A greift eineKraft P an, die mit OX den Winkel [γ] einschliesst, und bei B an einem längs der Stange verschiebbaren Ring eine Kraft Q unter dem Winkel [β] gegen OX. Wir ertheilen der Stange eine unendlich kleine Drehung, wodurch B und A um [δ]s und [δ]s1 senkrecht gegen OA fortschreiten, und verschieben den Ring um [δ]r längs der Stange. Die variable Strecke OB nennen wir r, und OA=a. Für den Gleichgewichtsfall ha- ben wir [Formel 1] . Da die Verschiebung [δ]r auf die übrigen Verschie- [Abbildung]
Fig. 51. [Abbildung]
Fig. 52. virtuelle Moment für sich = 0 sein, und wegen der be-liebigen Grösse von [δ]r auch der Coefficient desselben. Es ist also [Formel 2] , oder wenn Q von Null verschieden, [Formel 3] . Ferner haben wir mit Rücksicht darauf, dass 11. Ein nicht zu übersehender Vortheil, den jedes all- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0070" n="58"/><fw place="top" type="header">Erstes Kapitel.</fw><lb/> den veränderlichen Winkel <supplied>α</supplied> ein. Bei <hi rendition="#i">A</hi> greift eine<lb/> Kraft <hi rendition="#i">P</hi> an, die mit <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">OX</hi></hi> den Winkel <supplied>γ</supplied> einschliesst, und<lb/> bei <hi rendition="#i">B</hi> an einem längs der Stange verschiebbaren Ring<lb/> eine Kraft <hi rendition="#i">Q</hi> unter dem Winkel <supplied>β</supplied> gegen <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">OX</hi></hi>. Wir<lb/> ertheilen der Stange eine unendlich kleine Drehung,<lb/> wodurch <hi rendition="#i">B</hi> und <hi rendition="#i">A</hi> um <hi rendition="#g"><supplied>δ</supplied><hi rendition="#i">s</hi></hi> und <hi rendition="#g"><supplied>δ</supplied><hi rendition="#i">s</hi></hi><hi rendition="#sub">1</hi> senkrecht gegen<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">OA</hi></hi> fortschreiten, und verschieben den Ring um <hi rendition="#g"><supplied>δ</supplied><hi rendition="#i">r</hi></hi><lb/> längs der Stange. Die variable Strecke <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">OB</hi></hi> nennen<lb/> wir <hi rendition="#i">r</hi>, und <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">OA=a</hi></hi>. Für den Gleichgewichtsfall ha-<lb/> ben wir<lb/><formula/>.</p><lb/> <p>Da die Verschiebung <hi rendition="#g"><supplied>δ</supplied><hi rendition="#i">r</hi></hi> auf die übrigen Verschie-<lb/> bungen gar keinen Einfluss hat, so muss das betreffende<lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 51.</hi></head></figure><lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 52.</hi></head></figure><lb/> virtuelle Moment für sich = 0 sein, und wegen der be-<lb/> liebigen Grösse von <hi rendition="#g"><supplied>δ</supplied><hi rendition="#i">r</hi></hi> auch der Coefficient desselben.<lb/> Es ist also<lb/><formula/>,<lb/> oder wenn <hi rendition="#i">Q</hi> von Null verschieden,<lb/><formula/>.</p><lb/> <p>Ferner haben wir mit Rücksicht darauf, dass<lb/><formula/> auch <formula/>,<lb/> oder weil<lb/><formula/>,<lb/> wodurch die Beziehung der beiden Kräfte gegeben ist.</p><lb/> <p>11. Ein nicht zu übersehender Vortheil, den jedes all-<lb/> gemeinere Princip, und so auch das Princip der vir-<lb/> tuellen Verschiebungen gewährt, besteht darin, dass es<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0070]
Erstes Kapitel.
den veränderlichen Winkel α ein. Bei A greift eine
Kraft P an, die mit OX den Winkel γ einschliesst, und
bei B an einem längs der Stange verschiebbaren Ring
eine Kraft Q unter dem Winkel β gegen OX. Wir
ertheilen der Stange eine unendlich kleine Drehung,
wodurch B und A um δs und δs1 senkrecht gegen
OA fortschreiten, und verschieben den Ring um δr
längs der Stange. Die variable Strecke OB nennen
wir r, und OA=a. Für den Gleichgewichtsfall ha-
ben wir
[FORMEL].
Da die Verschiebung δr auf die übrigen Verschie-
bungen gar keinen Einfluss hat, so muss das betreffende
[Abbildung Fig. 51.]
[Abbildung Fig. 52.]
virtuelle Moment für sich = 0 sein, und wegen der be-
liebigen Grösse von δr auch der Coefficient desselben.
Es ist also
[FORMEL],
oder wenn Q von Null verschieden,
[FORMEL].
Ferner haben wir mit Rücksicht darauf, dass
[FORMEL] auch [FORMEL],
oder weil
[FORMEL],
wodurch die Beziehung der beiden Kräfte gegeben ist.
11. Ein nicht zu übersehender Vortheil, den jedes all-
gemeinere Princip, und so auch das Princip der vir-
tuellen Verschiebungen gewährt, besteht darin, dass es
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