Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.wesung nichts besser als ein durch Gelehrsamkeit er- -- -- Mediocribus esse Poetis. Wer
weſung nichts beſſer als ein durch Gelehrſamkeit er- -- -- Mediocribus esſe Poëtis. Wer
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0032" n="20"/> weſung nichts beſſer als ein durch Gelehrſamkeit er-<lb/> langter Lorbeerkrantz. Als der unvergleichliche Poet<lb/><hi rendition="#aq">Pindarus</hi> in ſeiner Schule auff dem Schooß eines von<lb/> ihm ſehr geliebten Knabens eingeſchlaffen/ und ſo<lb/> ſanffte verſchieden/ daß es Niemand gemerckt/ daß<lb/> ſein Leben vergangen waͤre/ ſo ſetzt <hi rendition="#aq">Valerius M. 9.<lb/> 12. extr.</hi> 2. daruͤber dieſe Anmerckung: Es ſey durch<lb/> ſonderbare Guͤte der Goͤtter/ der liebliche Poeſie<lb/> ein ſo ſanfftes Ende gewiedmet. <hi rendition="#aq">Homeri</hi> und <hi rendition="#aq">Vir-<lb/> gilii</hi> Tod beklagte gautz Griechenland/ und <hi rendition="#aq">Alexan-<lb/> der <hi rendition="#i">M</hi>.</hi> bekandte einsmahls/ ihm koͤnte kein froͤlicher<lb/> Bote mit einer guten und ſuͤſſen Zeitung kommen/<lb/> als welcher ſagte/ <hi rendition="#aq">Homerus</hi> waͤre von den Todten<lb/> wieder erſtanden. <hi rendition="#aq">Scipio Africanus</hi> befahl auff ſein<lb/> Grab das Poeten Ennii Ehren-Saͤule/ die er bey Le-<lb/> ben mit ſich in allen Kriegen herumb gefuͤhret/ zuſetzen/<lb/> damit dieſes beruͤhmten Manns Gedaͤchtniß/ ſo wohl<lb/> bey den Todten/ als Lebenden in Ehren durch ſeinen<lb/> Tod kaͤme und ſtetig bliebe. <hi rendition="#aq">Cicer. Orat. pro Ar-<lb/> chia. Valer. L. M. 8. c. 15. petr. Mexiam. Sylv.<lb/> Hiſt. P. 3. pag.</hi> 45. Alſo befahlen <hi rendition="#aq">Arcadius</hi> und <hi rendition="#aq">Ho-<lb/> norius</hi> dem Poeten <hi rendition="#aq">Claudio Claudiano</hi> auffdem Mar-<lb/> ckte <hi rendition="#aq">Trajani</hi> eine herrliche Ehren-Saule auffzu-<lb/> richten/ damit ſein Ruhm nicht mit dem Staube<lb/> verweſte/ <hi rendition="#aq">Conf. Raviſii Textoris officina pag. 317.<lb/> Chemnitz Fxam. Concil. Trid. P. 4. 15. a.</hi> Das iſt<lb/> eben/ was <hi rendition="#aq">Horatius L. de arte Poet. v. 372,</hi> ſagt:</p><lb/> <cit> <quote>-- -- <hi rendition="#aq">Mediocribus esſe Poëtis.<lb/> Non Dii, non Homines, non concesſere columnæ:</hi></quote> <bibl/> </cit><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wer</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0032]
weſung nichts beſſer als ein durch Gelehrſamkeit er-
langter Lorbeerkrantz. Als der unvergleichliche Poet
Pindarus in ſeiner Schule auff dem Schooß eines von
ihm ſehr geliebten Knabens eingeſchlaffen/ und ſo
ſanffte verſchieden/ daß es Niemand gemerckt/ daß
ſein Leben vergangen waͤre/ ſo ſetzt Valerius M. 9.
12. extr. 2. daruͤber dieſe Anmerckung: Es ſey durch
ſonderbare Guͤte der Goͤtter/ der liebliche Poeſie
ein ſo ſanfftes Ende gewiedmet. Homeri und Vir-
gilii Tod beklagte gautz Griechenland/ und Alexan-
der M. bekandte einsmahls/ ihm koͤnte kein froͤlicher
Bote mit einer guten und ſuͤſſen Zeitung kommen/
als welcher ſagte/ Homerus waͤre von den Todten
wieder erſtanden. Scipio Africanus befahl auff ſein
Grab das Poeten Ennii Ehren-Saͤule/ die er bey Le-
ben mit ſich in allen Kriegen herumb gefuͤhret/ zuſetzen/
damit dieſes beruͤhmten Manns Gedaͤchtniß/ ſo wohl
bey den Todten/ als Lebenden in Ehren durch ſeinen
Tod kaͤme und ſtetig bliebe. Cicer. Orat. pro Ar-
chia. Valer. L. M. 8. c. 15. petr. Mexiam. Sylv.
Hiſt. P. 3. pag. 45. Alſo befahlen Arcadius und Ho-
norius dem Poeten Claudio Claudiano auffdem Mar-
ckte Trajani eine herrliche Ehren-Saule auffzu-
richten/ damit ſein Ruhm nicht mit dem Staube
verweſte/ Conf. Raviſii Textoris officina pag. 317.
Chemnitz Fxam. Concil. Trid. P. 4. 15. a. Das iſt
eben/ was Horatius L. de arte Poet. v. 372, ſagt:
-- -- Mediocribus esſe Poëtis.
Non Dii, non Homines, non concesſere columnæ:
Wer
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