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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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Gesang/ als ein wohlgesetztes Carmen gefält/ so fin-
den sich gleichwohl noch solche Wohl-Thäter und
Liebhaber/ wie der Kayser Justinianus war/ der die
phrases und dicta Homedi als Oracula anzog/ Strabo
L. 13. Geograph.
und die Kunst zu aestimiren wis-
sen.

11 Und gesetzt/ wenn auch kein ander Nutzen dar-
aus entstünde/ als ein geweihtes Lorbeer-Blatt/ wel-
ches Kayser Fridricus II. dem ersten Poeten Cel-
tes hat in einem Krantze gereicht/ dergleichen Krantz
der Kayser Otto I. schon umb daß Jahr 965/ und
also längst vorher unter der Regierung Pabst Leo-
nis VIII.
zu Maintz den Meister-Sängern hat Gül-
ben/ nebst grossen Privilegiis verehrt/ etc. So wäre
doch dieses auch genung/ daß man gewürdigt wür-
de aus Kayserlicher Gnade einen Lorbeer-Krantz zu-
tragen/ (welcher von den Capitolinischen Spielen soll
herstammen/ Rosin. L. V. ant. Rom. c. 18. pag. 751)
Da hingegen Midas sich mit Esels-Eronen muß be-
gnügen lassen. Wie denn Pamphylus, Virgilius,
Horatius, Seneca
und andere es mit ihren auffge-
setzten Lorbeer-Kräntzen bestätigen/ daß nichts bes-
ser ihren Fleiß und Haupt/ als diese könten Zieren/
Mayfart.. Mellific. Orat. Part. 1. pag. 628. Und daß
kein schöner Titul ihnen könte gegeben werden/ als
wenn sie auch der That nach/ wie sie Heinsius und
Cicero Orat. pro Archia nennt/ wären Homines Di-
vini & immortalitate dignissimi, Mayfart. l. c. pag.
617 618, Paulini l. c. Part. 1. pag.
620. Oder wie
sie Strozius und Ennius nennen/ Nobiles, Sacri,

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Geſang/ als ein wohlgeſetztes Carmen gefaͤlt/ ſo fin-
den ſich gleichwohl noch ſolche Wohl-Thaͤter und
Liebhaber/ wie der Kayſer Juſtinianus war/ der die
phraſes und dicta Homedi als Oracula anzog/ Strabo
L. 13. Geograph.
und die Kunſt zu æſtimiren wiſ-
ſen.

11 Und geſetzt/ wenn auch kein ander Nutzen dar-
aus entſtuͤnde/ als ein geweihtes Lorbeer-Blatt/ wel-
ches Kayſer Fridricus II. dem erſten Poeten Cel-
tes hat in einem Krantze gereicht/ dergleichen Krantz
der Kayſer Otto I. ſchon umb daß Jahr 965/ und
alſo laͤngſt vorher unter der Regierung Pabſt Leo-
nis VIII.
zu Maintz den Meiſter-Saͤngern hat Guͤl-
ben/ nebſt groſſen Privilegiis verehrt/ etc. So waͤre
doch dieſes auch genung/ daß man gewuͤrdigt wuͤr-
de aus Kayſerlicher Gnade einen Lorbeer-Krantz zu-
tragen/ (welcher von den Capitoliniſchen Spielen ſoll
herſtammen/ Roſin. L. V. ant. Rom. c. 18. pag. 751)
Da hingegen Midas ſich mit Eſels-Eronen muß be-
gnuͤgen laſſen. Wie denn Pamphylus, Virgilius,
Horatius, Seneca
und andere es mit ihren auffge-
ſetzten Lorbeer-Kraͤntzen beſtaͤtigen/ daß nichts beſ-
ſer ihren Fleiß und Haupt/ als dieſe koͤnten Zieren/
Mayfart.. Mellific. Orat. Part. 1. pag. 628. Und daß
kein ſchoͤner Titul ihnen koͤnte gegeben werden/ als
wenn ſie auch der That nach/ wie ſie Heinſius und
Cicero Orat. pro Archia nennt/ waͤren Homines Di-
vini & immortalitate digniſſimi, Mayfart. l. c. pag.
617 618, Paulini l. c. Part. 1. pag.
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[25/0037] Geſang/ als ein wohlgeſetztes Carmen gefaͤlt/ ſo fin- den ſich gleichwohl noch ſolche Wohl-Thaͤter und Liebhaber/ wie der Kayſer Juſtinianus war/ der die phraſes und dicta Homedi als Oracula anzog/ Strabo L. 13. Geograph. und die Kunſt zu æſtimiren wiſ- ſen. 11 Und geſetzt/ wenn auch kein ander Nutzen dar- aus entſtuͤnde/ als ein geweihtes Lorbeer-Blatt/ wel- ches Kayſer Fridricus II. dem erſten Poeten Cel- tes hat in einem Krantze gereicht/ dergleichen Krantz der Kayſer Otto I. ſchon umb daß Jahr 965/ und alſo laͤngſt vorher unter der Regierung Pabſt Leo- nis VIII. zu Maintz den Meiſter-Saͤngern hat Guͤl- ben/ nebſt groſſen Privilegiis verehrt/ etc. So waͤre doch dieſes auch genung/ daß man gewuͤrdigt wuͤr- de aus Kayſerlicher Gnade einen Lorbeer-Krantz zu- tragen/ (welcher von den Capitoliniſchen Spielen ſoll herſtammen/ Roſin. L. V. ant. Rom. c. 18. pag. 751) Da hingegen Midas ſich mit Eſels-Eronen muß be- gnuͤgen laſſen. Wie denn Pamphylus, Virgilius, Horatius, Seneca und andere es mit ihren auffge- ſetzten Lorbeer-Kraͤntzen beſtaͤtigen/ daß nichts beſ- ſer ihren Fleiß und Haupt/ als dieſe koͤnten Zieren/ Mayfart.. Mellific. Orat. Part. 1. pag. 628. Und daß kein ſchoͤner Titul ihnen koͤnte gegeben werden/ als wenn ſie auch der That nach/ wie ſie Heinſius und Cicero Orat. pro Archia nennt/ waͤren Homines Di- vini & immortalitate digniſſimi, Mayfart. l. c. pag. 617 618, Paulini l. c. Part. 1. pag. 620. Oder wie ſie Strozius und Ennius nennen/ Nobiles, Sacri, imo B 5

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/37>, abgerufen am 21.11.2024.