Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.re denn/ daß es zwischen 2. Sustantiva in der Mit- Reg. 10. Lauter ein sylbige Wörter in einem Verß Reg. 11. Sehr übel stehets/ die Wörter/ wel- cla-
re denn/ daß es zwiſchen 2. Suſtantiva in der Mit- Reg. 10. Lauter ein ſylbige Woͤrter in einem Verß Reg. 11. Sehr uͤbel ſtehets/ die Woͤrter/ wel- cla-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0058" n="46"/> re denn/ daß es zwiſchen 2. <hi rendition="#aq">Suſtantiva</hi> in der Mit-<lb/> ten eingeſchloſſen wuͤrde/ <hi rendition="#aq">e. g.</hi> des Himmels blau-<lb/> es Feld/ die Blumen-reiche Matten. etc. Tſcherning<lb/><hi rendition="#aq">l. c. p. 106. Sacer. l. c. p. 43, §.</hi> 45.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg.</hi> 10. Lauter ein ſylbige Woͤrter in einem Verß<lb/> znbringen/ und alſo durch lauter Flick-Woͤrter einen<lb/> Verß bereiten/ verſtellet mehr/ als es zieret. Es<lb/> ſind aber Flick-Woͤrter: wohl/ ſchon/ jetzt/ fein/ hier/<lb/> ſo/ eben/ dann/ wenn/ thun/ nun/ gar/ wohl/<lb/> lobeſan/ davon <supplied>/</supplied> Herꝛ Schillenus in dem Sprach-<lb/> Verderber/ wie auch in ſeinem Gegner des Eh-<lb/> ren-Krantzes teutſcher Sprache viel zeiget. Tſcher-<lb/> ning Sprach-Kunſt der Poeſie <hi rendition="#aq">pag. 95. Sacer l. c.<lb/> pag. 34. §. 37. &c. Bauſanias in Becl. f.</hi> 105. und Lo-<lb/> henſtein in ſeinem <hi rendition="#aq">Arminio P. 1. p.</hi> 450. meldet/ daß<lb/> viel Nachtigalen umb das Grab <hi rendition="#aq">Orphei</hi> niſten ſollen/<lb/> welche aber weit lieblicher ſingten/ als die uͤbrigen/<lb/> die anderswo im Lande heckten. Ob <hi rendition="#aq">Orpheus</hi><lb/> durch ſeine Aſche die Lieblichkeit des Geſanges bele-<lb/> be/ ſtell ich jetzt dahin/ aber das iſt gewiß/ daß die-<lb/> jenigen/ welche ſich bey der Gelehrten Schrifften<lb/> auff halten/ in welchen ſie/ oder vielmehr ihr hoch-<lb/> begabter Geiſt gleichſam begraben iſt/ unvermerckter<lb/> Weiſe ihrer Wohlredenheit behaͤglichſt nachahmen/<lb/> und ſtat der Flickſaͤtze die <hi rendition="#aq">Phraſiologiam puram</hi><lb/> mehr gewohnen/ als erlernen/ anzuwenden. Hars-<lb/> doͤrffer <hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 27. Tſcherning <hi rendition="#aq">l, c. p. 99. Buchler.<lb/> inſtituta Poet. p.</hi> 50.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Reg.</hi> 11. Sehr uͤbel ſtehets/ die Woͤrter/ wel-<lb/> che kurtz vorher geweſen/ (im Fall es nicht <hi rendition="#aq">per Ex-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">cla-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0058]
re denn/ daß es zwiſchen 2. Suſtantiva in der Mit-
ten eingeſchloſſen wuͤrde/ e. g. des Himmels blau-
es Feld/ die Blumen-reiche Matten. etc. Tſcherning
l. c. p. 106. Sacer. l. c. p. 43, §. 45.
Reg. 10. Lauter ein ſylbige Woͤrter in einem Verß
znbringen/ und alſo durch lauter Flick-Woͤrter einen
Verß bereiten/ verſtellet mehr/ als es zieret. Es
ſind aber Flick-Woͤrter: wohl/ ſchon/ jetzt/ fein/ hier/
ſo/ eben/ dann/ wenn/ thun/ nun/ gar/ wohl/
lobeſan/ davon / Herꝛ Schillenus in dem Sprach-
Verderber/ wie auch in ſeinem Gegner des Eh-
ren-Krantzes teutſcher Sprache viel zeiget. Tſcher-
ning Sprach-Kunſt der Poeſie pag. 95. Sacer l. c.
pag. 34. §. 37. &c. Bauſanias in Becl. f. 105. und Lo-
henſtein in ſeinem Arminio P. 1. p. 450. meldet/ daß
viel Nachtigalen umb das Grab Orphei niſten ſollen/
welche aber weit lieblicher ſingten/ als die uͤbrigen/
die anderswo im Lande heckten. Ob Orpheus
durch ſeine Aſche die Lieblichkeit des Geſanges bele-
be/ ſtell ich jetzt dahin/ aber das iſt gewiß/ daß die-
jenigen/ welche ſich bey der Gelehrten Schrifften
auff halten/ in welchen ſie/ oder vielmehr ihr hoch-
begabter Geiſt gleichſam begraben iſt/ unvermerckter
Weiſe ihrer Wohlredenheit behaͤglichſt nachahmen/
und ſtat der Flickſaͤtze die Phraſiologiam puram
mehr gewohnen/ als erlernen/ anzuwenden. Hars-
doͤrffer l. c. p. 27. Tſcherning l, c. p. 99. Buchler.
inſtituta Poet. p. 50.
Reg. 11. Sehr uͤbel ſtehets/ die Woͤrter/ wel-
che kurtz vorher geweſen/ (im Fall es nicht per Ex-
cla-
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