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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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In seinem Thun und Stand/
Damit ihn dort nicht brennet/
Was man die Hölle nennet. etc.

Reg. 11. Der Weibliche Verß kan mit keinem
einsylbigten Worte gemacht werden/ obgleich die
Zahl der Sylben eintrifft/ e. g. in den Jambisch 5.
Sylbigten:

Was schmertzet leid ich. Da es heist.
Was schmertzt ich leide.

Allein in den Männlichen geht es ordentlich an/ als:

Der Erden schwangres Feld. Tscherning. l. c. p. 91.

Reg. 12. In Weib- und Männlichen Verssen
können nicht zusammen reimen H. Ch. und G. e. g.
Tagen und Sachen/ Augen und brauchen/ leihet und
neiget/ Steigen und Leichen/ Smaragd und Macht/
steigt und kreicht/ Tag und nach/ schweig und Reich.
Noch weniger G. und Jod. Neigen und Liebereyen.
Desgleichen G. und K. vid. Reg. 5. Denn hier gilt
Sacers Ausspruch: Wann ich Versse wil schreiben/ so
muß ich auch nicht ohne Reimung schreiben/ son-
dern mich der Poeten Ordnung gleich stellen. Anti-
genidas
sprach wohl: Mihi Cano & Musis. Aber
er sang nicht wider die Kunst/ welches alle zu ob-
servi
ren haben/ die die edle Dicht-Kunst lieben/
daß sie nicht daraus einen Schand-Fleck machen. Wie
der Saalbader Hans Sachs in dem Liede/ warum
betrübstu dich mein Hertz/ ferner reimet:

Weil du mein GOTT und Vater bist/
Dein Kind wirstu verlassen nicht
Du Väterliches Hertz.
Ich
In ſeinem Thun und Stand/
Damit ihn dort nicht brennet/
Was man die Hoͤlle nennet. ꝛc.

Reg. 11. Der Weibliche Verß kan mit keinem
einſylbigten Worte gemacht werden/ obgleich die
Zahl der Sylben eintrifft/ e. g. in den Jambiſch 5.
Sylbigten:

Was ſchmertzet leid ich. Da es heiſt.
Was ſchmertzt ich leide.

Allein in den Maͤnnlichen geht es ordentlich an/ als:

Der Erden ſchwangres Feld. Tſcherning. l. c. p. 91.

Reg. 12. In Weib- und Maͤnnlichen Verſſen
koͤnnen nicht zuſammen reimen H. Ch. und G. e. g.
Tagen und Sachen/ Augen und brauchen/ leihet und
neiget/ Steigen und Leichen/ Smaragd und Macht/
ſteigt und kreicht/ Tag und nach/ ſchweig und Reich.
Noch weniger G. und Jod. Neigen und Liebereyen.
Desgleichen G. und K. vid. Reg. 5. Denn hier gilt
Sacers Ausſpruch: Wann ich Verſſe wil ſchreiben/ ſo
muß ich auch nicht ohne Reimung ſchreiben/ ſon-
dern mich der Poeten Ordnung gleich ſtellen. Anti-
genidas
ſprach wohl: Mihi Cano & Muſis. Aber
er ſang nicht wider die Kunſt/ welches alle zu ob-
ſervi
ren haben/ die die edle Dicht-Kunſt lieben/
daß ſie nicht daraus einen Schand-Fleck machen. Wie
der Saalbader Hans Sachs in dem Liede/ warum
betruͤbſtu dich mein Hertz/ ferner reimet:

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Dein Kind wirſtu verlaſſen nicht
Du Vaͤterliches Hertz.
Ich
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[74/0086] In ſeinem Thun und Stand/ Damit ihn dort nicht brennet/ Was man die Hoͤlle nennet. ꝛc. Reg. 11. Der Weibliche Verß kan mit keinem einſylbigten Worte gemacht werden/ obgleich die Zahl der Sylben eintrifft/ e. g. in den Jambiſch 5. Sylbigten: Was ſchmertzet leid ich. Da es heiſt. Was ſchmertzt ich leide. Allein in den Maͤnnlichen geht es ordentlich an/ als: Der Erden ſchwangres Feld. Tſcherning. l. c. p. 91. Reg. 12. In Weib- und Maͤnnlichen Verſſen koͤnnen nicht zuſammen reimen H. Ch. und G. e. g. Tagen und Sachen/ Augen und brauchen/ leihet und neiget/ Steigen und Leichen/ Smaragd und Macht/ ſteigt und kreicht/ Tag und nach/ ſchweig und Reich. Noch weniger G. und Jod. Neigen und Liebereyen. Desgleichen G. und K. vid. Reg. 5. Denn hier gilt Sacers Ausſpruch: Wann ich Verſſe wil ſchreiben/ ſo muß ich auch nicht ohne Reimung ſchreiben/ ſon- dern mich der Poeten Ordnung gleich ſtellen. Anti- genidas ſprach wohl: Mihi Cano & Muſis. Aber er ſang nicht wider die Kunſt/ welches alle zu ob- ſerviren haben/ die die edle Dicht-Kunſt lieben/ daß ſie nicht daraus einen Schand-Fleck machen. Wie der Saalbader Hans Sachs in dem Liede/ warum betruͤbſtu dich mein Hertz/ ferner reimet: Weil du mein GOTT und Vater biſt/ Dein Kind wirſtu verlaſſen nicht Du Vaͤterliches Hertz. Ich

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/86>, abgerufen am 27.11.2024.