Magirus, Johannes: Baptisterium Oder Taufstein, Das ist: Predigt, Von der heiligen Tauffe/ vber das Euangelium von der Tauffe Jesu Christi vnsers Herrn. Magdeburg, [1611].vmbbracht hatte / vnd eine zeitlang hatte müssen miscriam schmeltzen / mit den Sewen die Trebern essen / vnd also in die eusserste Armut vnd gröste Hungers Not eingerahten / vnd eindencken wird / das in seines Vaters Hause / die Taglöhner Brods die fülle hetten / da schlegt er in sich / kömpt jhm zu Sinne / das er vnklüglich gehandelt / mit dem / das er aller Väterlichen Erbgerechtigkeit sich verziehen vnd begeben hatte / Vnd nimpt jhm für / er wolle sich wieder zu seinem Vater finden / sich demütigen / vmb verzeihung bitten / erlangt also restitutionem, das er h Luc. 15zum Kind wieder auff vnd angenommen wird h. Also sehen wir / das niemand seiner Kind vnd Erbschafft oder deren einige Proprieteten vnd Eigenschafft im geringsten sich gern begibt / sondern da jemand / derselben aus Vnuerstand vnd Vnwissenheit sich verlustig gemacht hette / er mit höchstem vermögen dahin trachte / wie er derselben wieder theil vnnd habhafftig werden könne / Vnd das so viel mehr / so viel grösser er das vnheil zu seyn / vermercket / darin er durch verlust der Kind: vnd Erbschafft sich gestürtzet / vnd so viel grösser den Nutz vnd Frommen zu seyn er erachtet / dessen er durch Wiederbringung der Kind: vnnd Erbschafft wieder theilhafftig werden kan. Nun stehet zwar vnserer Geistlichen vnd Himlischen Kindschafft Recht vnd Gerechtigkeit / nicht in vnserm Gehorsam oder Verdienst / denn es wird vns dieselbe aus Gnaden geschenckt / vnd vmb Christi Verdienst willen durch den Glauben zugerech- vmbbracht hatte / vnd eine zeitlang hatte müssen miscriam schmeltzen / mit den Sewen die Trebern essen / vnd also in die eusserste Armut vnd gröste Hungers Not eingerahten / vnd eindencken wird / das in seines Vaters Hause / die Taglöhner Brods die fülle hetten / da schlegt er in sich / kömpt jhm zu Sinne / das er vnklüglich gehandelt / mit dem / das er aller Väterlichen Erbgerechtigkeit sich verziehen vnd begeben hatte / Vnd nimpt jhm für / er wolle sich wieder zu seinem Vater finden / sich demütigen / vmb verzeihung bitten / erlangt also restitutionem, das er h Luc. 15zum Kind wieder auff vnd angenommen wird h. Also sehen wir / das niemand seiner Kind vnd Erbschafft oder deren einige Proprieteten vnd Eigenschafft im geringsten sich gern begibt / sondern da jemand / derselben aus Vnuerstand vnd Vnwissenheit sich verlustig gemacht hette / er mit höchstem vermögen dahin trachte / wie er derselben wieder theil vnnd habhafftig werden könne / Vnd das so viel mehr / so viel grösser er das vnheil zu seyn / vermercket / darin er durch verlust der Kind: vnd Erbschafft sich gestürtzet / vnd so viel grösser den Nutz vnd From̃en zu seyn er erachtet / dessen er durch Wiederbringung der Kind: vnnd Erbschafft wieder theilhafftig werden kan. Nun stehet zwar vnserer Geistlichen vnd Himlischen Kindschafft Recht vnd Gerechtigkeit / nicht in vnserm Gehorsam oder Verdienst / denn es wird vns dieselbe aus Gnaden geschenckt / vnd vmb Christi Verdienst willen durch den Glauben zugerech- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0110"/> vmbbracht hatte / vnd eine zeitlang hatte müssen miscriam schmeltzen / mit den Sewen die Trebern essen / vnd also in die eusserste Armut vnd gröste Hungers Not eingerahten / vnd eindencken wird / das in seines Vaters Hause / die Taglöhner Brods die fülle hetten / da schlegt er in sich / kömpt jhm zu Sinne / das er vnklüglich gehandelt / mit dem / das er aller Väterlichen Erbgerechtigkeit sich verziehen vnd begeben hatte / Vnd nimpt jhm für / er wolle sich wieder zu seinem Vater finden / sich demütigen / vmb verzeihung bitten / erlangt also restitutionem, das er <note place="left">h Luc. 15</note>zum Kind wieder auff vnd angenommen wird h. Also sehen wir / das niemand seiner Kind vnd Erbschafft oder deren einige Proprieteten vnd Eigenschafft im geringsten sich gern begibt / sondern da jemand / derselben aus Vnuerstand vnd Vnwissenheit sich verlustig gemacht hette / er mit höchstem vermögen dahin trachte / wie er derselben wieder theil vnnd habhafftig werden könne / Vnd das so viel mehr / so viel grösser er das vnheil zu seyn / vermercket / darin er durch verlust der Kind: vnd Erbschafft sich gestürtzet / vnd so viel grösser den Nutz vnd From̃en zu seyn er erachtet / dessen er durch Wiederbringung der Kind: vnnd Erbschafft wieder theilhafftig werden kan.</p> <p>Nun stehet zwar vnserer Geistlichen vnd Himlischen Kindschafft Recht vnd Gerechtigkeit / nicht in vnserm Gehorsam oder Verdienst / denn es wird vns dieselbe aus Gnaden geschenckt / vnd vmb Christi Verdienst willen durch den Glauben zugerech- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0110]
vmbbracht hatte / vnd eine zeitlang hatte müssen miscriam schmeltzen / mit den Sewen die Trebern essen / vnd also in die eusserste Armut vnd gröste Hungers Not eingerahten / vnd eindencken wird / das in seines Vaters Hause / die Taglöhner Brods die fülle hetten / da schlegt er in sich / kömpt jhm zu Sinne / das er vnklüglich gehandelt / mit dem / das er aller Väterlichen Erbgerechtigkeit sich verziehen vnd begeben hatte / Vnd nimpt jhm für / er wolle sich wieder zu seinem Vater finden / sich demütigen / vmb verzeihung bitten / erlangt also restitutionem, das er zum Kind wieder auff vnd angenommen wird h. Also sehen wir / das niemand seiner Kind vnd Erbschafft oder deren einige Proprieteten vnd Eigenschafft im geringsten sich gern begibt / sondern da jemand / derselben aus Vnuerstand vnd Vnwissenheit sich verlustig gemacht hette / er mit höchstem vermögen dahin trachte / wie er derselben wieder theil vnnd habhafftig werden könne / Vnd das so viel mehr / so viel grösser er das vnheil zu seyn / vermercket / darin er durch verlust der Kind: vnd Erbschafft sich gestürtzet / vnd so viel grösser den Nutz vnd From̃en zu seyn er erachtet / dessen er durch Wiederbringung der Kind: vnnd Erbschafft wieder theilhafftig werden kan.
h Luc. 15 Nun stehet zwar vnserer Geistlichen vnd Himlischen Kindschafft Recht vnd Gerechtigkeit / nicht in vnserm Gehorsam oder Verdienst / denn es wird vns dieselbe aus Gnaden geschenckt / vnd vmb Christi Verdienst willen durch den Glauben zugerech-
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Baptisterium Oder Taufstein, Das ist: Predigt, Von der heiligen Tauffe/ vber das Euangelium von der Tauffe Jesu Christi vnsers Herrn. Magdeburg, [1611], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_baptisterium_1611/110>, abgerufen am 17.02.2025. |