Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.An den Christlichen Leser. WEil Doctor Marx zum Lamm (Christlicher lieber Leser) in seinem vnwarhafften Bericht / den Lutherischen vnder andern Mitteldingen / die sie / in haltung des H. Abentmals / nicht nach seinem gefallen gebrauchen / auch dise Stuck hoch verweiset / daß sie / an statt des gemeinen Haußbrots / vngesäurte Ostien brauchen. Item / daß sie die eusserliche Sacramentliche Zeichen nit mit der Hand / sonder mit dem Mund empfangen / vnd rechnet solches für ein sondere Verkehrung des Worts Christi im Abentmal: So hat man (vber das / was droben im Gegenbericht darauff geantwortet worden) zu mehrer Offenbarung der grossen thorheit dises vngesunden Doctors / nachfolgende Epistolam auß Beza / Caluino / Oecolampadio / den fürnembsten Lehrern des Caluinischen Glaubens / zusamen gezogen / jhme D. Marxen vnder Augen stellen wöllen. Welche alle drey dise sein kindische Phantasey nicht allein mit klaren Worten vmbstossen / sonder (das wol mehr ist) so haltet auch Beza darfür / daß bißweilen / wa man Brot vnnd Wein nicht haben könne / im Nachtmal / an statt Brots vnd Weins / ettwas anderer Speiß vnd Tranck / wie auch im H. Tauff (im notfall) an statt des Wassers / ettwas anders flüssigs gebraucht werden möge: (welches doch wir keines wegs billichen) Vnd hette D. Marx (wann er je die Verenderung der vnnotwendigen Stück in den H. Sacramenten an jemanden hette straffen wöllen / billich seine Glaubensgenossen hernemen / vnnd nicht vngeandet hette lassen sollen. Dann wann solches ein Lutherischer Lehrer hette geschriben / hilff Gott / was für ein Geschrey vnd Gespey wurden die Caluinisten darauß treiben? vnnd nicht wissen / wie sie es hoch genug auffmutzen. Vnnd dieweil D. Marx zum Lamm in seinen eignen Caluinischen Scribenten so vbel belesen / vnnd beritten / hette er billich mit seiner vnzeitigen vnd vnreiffen Theologi / vnnd spaten witz daheimen bleiben sollen. Du aber / Christlicher Leser / wöllest dise vneinige Einhelligkeit der Caluinischen Lehrer wol mercken / jhren Schwindelgeist darbey erkennen / vnnd dich von solchen Leuten thun / die nicht bleiben bey den heilsamen worten vnsers HErrn Jesu Christi / demselben in seinen Gnadenschutz dich befehlend. An den Christlichen Leser. WEil Doctor Marx zum Lam̃ (Christlicher lieber Leser) in seinem vnwarhafften Bericht / den Lutherischen vnder andern Mitteldingen / die sie / in haltung des H. Abentmals / nicht nach seinem gefallen gebrauchen / auch dise Stuck hoch verweiset / daß sie / an statt des gemeinen Haußbrots / vngesäurte Ostien brauchen. Item / daß sie die eusserliche Sacramentliche Zeichen nit mit der Hand / sonder mit dem Mund empfangen / vnd rechnet solches für ein sondere Verkehrung des Worts Christi im Abentmal: So hat man (vber das / was droben im Gegenbericht darauff geantwortet worden) zu mehrer Offenbarung der grossen thorheit dises vngesunden Doctors / nachfolgende Epistolam auß Beza / Caluino / Oecolampadio / den fürnembsten Lehrern des Caluinischen Glaubens / zusamen gezogen / jhme D. Marxen vnder Augen stellen wöllen. Welche alle drey dise sein kindische Phantasey nicht allein mit klaren Worten vmbstossen / sonder (das wol mehr ist) so haltet auch Beza darfür / daß bißweilen / wa man Brot vnnd Wein nicht haben könne / im Nachtmal / an statt Brots vnd Weins / ettwas anderer Speiß vnd Tranck / wie auch im H. Tauff (im notfall) an statt des Wassers / ettwas anders flüssigs gebraucht werden möge: (welches doch wir keines wegs billichen) Vnd hette D. Marx (wann er je die Verenderung der vnnotwendigen Stück in den H. Sacramenten an jemanden hette straffen wöllen / billich seine Glaubensgenossen hernemen / vnnd nicht vngeandet hette lassen sollen. Dann wann solches ein Lutherischer Lehrer hette geschriben / hilff Gott / was für ein Geschrey vnd Gespey wurden die Caluinisten darauß treiben? vnnd nicht wissen / wie sie es hoch genug auffmutzen. Vnnd dieweil D. Marx zum Lam̃ in seinen eignen Caluinischen Scribenten so vbel belesen / vnnd beritten / hette er billich mit seiner vnzeitigen vnd vnreiffen Theologi / vnnd spaten witz daheimen bleiben sollen. Du aber / Christlicher Leser / wöllest dise vneinige Einhelligkeit der Caluinischen Lehrer wol mercken / jhren Schwindelgeist darbey erkennen / vnnd dich von solchen Leuten thun / die nicht bleiben bey den heilsamen worten vnsers HErrn Jesu Christi / demselben in seinen Gnadenschutz dich befehlend. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0085" n="83"/> </div> <div> <head>An den Christlichen Leser.<lb/></head> <p>WEil Doctor Marx zum Lam̃ (Christlicher lieber Leser) in seinem vnwarhafften Bericht / den Lutherischen vnder andern Mitteldingen / die sie / in haltung des H. Abentmals / nicht nach seinem gefallen gebrauchen / auch dise Stuck hoch verweiset / daß sie / an statt des gemeinen Haußbrots / vngesäurte Ostien brauchen. Item / daß sie die eusserliche Sacramentliche Zeichen nit mit der Hand / sonder mit dem Mund empfangen / vnd rechnet solches für ein sondere Verkehrung des Worts Christi im Abentmal: So hat man (vber das / was droben im Gegenbericht darauff geantwortet worden) zu mehrer Offenbarung der grossen thorheit dises vngesunden Doctors / nachfolgende Epistolam auß Beza / Caluino / Oecolampadio / den fürnembsten Lehrern des Caluinischen Glaubens / zusamen gezogen / jhme D. Marxen vnder Augen stellen wöllen. Welche alle drey dise sein kindische Phantasey nicht allein mit klaren Worten vmbstossen / sonder (das wol mehr ist) so haltet auch Beza darfür / daß bißweilen / wa man Brot vnnd Wein nicht haben könne / im Nachtmal / an statt Brots vnd Weins / ettwas anderer Speiß vnd Tranck / wie auch im H. Tauff (im notfall) an statt des Wassers / ettwas anders flüssigs gebraucht werden möge: (welches doch wir keines wegs billichen) Vnd hette D. Marx (wann er je die Verenderung der vnnotwendigen Stück in den H. Sacramenten an jemanden hette straffen wöllen / billich seine Glaubensgenossen hernemen / vnnd nicht vngeandet hette lassen sollen. Dann wann solches ein Lutherischer Lehrer hette geschriben / hilff Gott / was für ein Geschrey vnd Gespey wurden die Caluinisten darauß treiben? vnnd nicht wissen / wie sie es hoch genug auffmutzen. Vnnd dieweil D. Marx zum Lam̃ in seinen eignen Caluinischen Scribenten so vbel belesen / vnnd beritten / hette er billich mit seiner vnzeitigen vnd vnreiffen Theologi / vnnd spaten witz daheimen bleiben sollen. Du aber / Christlicher Leser / wöllest dise vneinige Einhelligkeit der Caluinischen Lehrer wol mercken / jhren Schwindelgeist darbey erkennen / vnnd dich von solchen Leuten thun / die nicht bleiben bey den heilsamen worten vnsers HErrn Jesu Christi / demselben in seinen Gnadenschutz dich befehlend.</p> </div> </body> </text> </TEI> [83/0085]
An den Christlichen Leser.
WEil Doctor Marx zum Lam̃ (Christlicher lieber Leser) in seinem vnwarhafften Bericht / den Lutherischen vnder andern Mitteldingen / die sie / in haltung des H. Abentmals / nicht nach seinem gefallen gebrauchen / auch dise Stuck hoch verweiset / daß sie / an statt des gemeinen Haußbrots / vngesäurte Ostien brauchen. Item / daß sie die eusserliche Sacramentliche Zeichen nit mit der Hand / sonder mit dem Mund empfangen / vnd rechnet solches für ein sondere Verkehrung des Worts Christi im Abentmal: So hat man (vber das / was droben im Gegenbericht darauff geantwortet worden) zu mehrer Offenbarung der grossen thorheit dises vngesunden Doctors / nachfolgende Epistolam auß Beza / Caluino / Oecolampadio / den fürnembsten Lehrern des Caluinischen Glaubens / zusamen gezogen / jhme D. Marxen vnder Augen stellen wöllen. Welche alle drey dise sein kindische Phantasey nicht allein mit klaren Worten vmbstossen / sonder (das wol mehr ist) so haltet auch Beza darfür / daß bißweilen / wa man Brot vnnd Wein nicht haben könne / im Nachtmal / an statt Brots vnd Weins / ettwas anderer Speiß vnd Tranck / wie auch im H. Tauff (im notfall) an statt des Wassers / ettwas anders flüssigs gebraucht werden möge: (welches doch wir keines wegs billichen) Vnd hette D. Marx (wann er je die Verenderung der vnnotwendigen Stück in den H. Sacramenten an jemanden hette straffen wöllen / billich seine Glaubensgenossen hernemen / vnnd nicht vngeandet hette lassen sollen. Dann wann solches ein Lutherischer Lehrer hette geschriben / hilff Gott / was für ein Geschrey vnd Gespey wurden die Caluinisten darauß treiben? vnnd nicht wissen / wie sie es hoch genug auffmutzen. Vnnd dieweil D. Marx zum Lam̃ in seinen eignen Caluinischen Scribenten so vbel belesen / vnnd beritten / hette er billich mit seiner vnzeitigen vnd vnreiffen Theologi / vnnd spaten witz daheimen bleiben sollen. Du aber / Christlicher Leser / wöllest dise vneinige Einhelligkeit der Caluinischen Lehrer wol mercken / jhren Schwindelgeist darbey erkennen / vnnd dich von solchen Leuten thun / die nicht bleiben bey den heilsamen worten vnsers HErrn Jesu Christi / demselben in seinen Gnadenschutz dich befehlend.
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