Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Magirus, Johannes: Ein Leichpredig gehalten bey der Leich, des ... Matthei Grabißgaden, der Artzney Doctorii, und Fürstlichen Wirtembergischen Hoffmedici. Tübingen, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

Sap. 4.auß dem Büchlin der Weißheit Cap. 4. nämlich / daß Gott die Frommen durch den tod auß dem Gottlosen hauffen wegnemme / auff daß sie nicht in Sünden vnd sicherheit fallen / vnd also mit den Gottlosen nit in die zeitlich Straff allein / sonder auch in das ewig verderben gerathen. Er wirdt hingeruckt (der Gerecht) sagt die Weißheit Cap. 4. daß die boßheit nicht seinen verstand verkehre / noch falsche Lehr sein Seel betrüge. Denn / spricht sie ferner / die bösen Psal. 73.Exempel verfüren vnd verderben eim das gute. Asaph / der ohn zweifel ein frommer Mann gewest ist / wie es seine schöne Psalmen gnugsam bezeugen / klagt dises von jm selbs / er wer schier vom Gottlosen hauffen verführet worden / dz er jrem Exempel vnd bösen leben gefolget hette / Psal. 73.

Ey sagstu / dem kan Gott wol thun / dann er kan die frommen regieren durch seinen Geist / vnd kan sie in der Gottsforcht stercken vnd bestendig erhalten / auch mitten vnder den Bösen. Ist also vnuonnötten / daß sie deßhalben sterben / damit sie nicht verführt werden. Antwort. Dises ist war. Phil. 1.Dann Gott ists / der das gute Werck / des Glaubens vnnd der Gottseligkeit / bey den seinen nicht allein anfahet / sonder auch bstendiglich volführet / biß auff den tag Jesu Christi. Philip. 1. Aber noch ist ein vrsach fürhanden / vnnd zwar schier die fürnembste / darumb Gott in vorstehendem vnglück / die seinen durch den Todt hinnimpt / auff daß sie / nämlich mit jhrem Gebett Gottes Zorn / vnnd Straffen vber den Gottlosen hauffen beschlossen / nicht auffhalten. Dann daß der Frommen gläubig vnnd ernstlich Gebett / Gottes Straffen möge verhindern / dessen haben wir 1. Mos. 18.Zeugnuß vnd Exempel in Gottes Wort. 1. Mos. 18. Hatte Gott beschlossen / Sodoma vnd die genachbarte Stätt / von wegen jhres Gottlosen lebens außzutilgen / aber er

Sap. 4.auß dem Büchlin der Weißheit Cap. 4. nämlich / daß Gott die From̃en durch den tod auß dem Gottlosen hauffen wegnem̃e / auff daß sie nicht in Sünden vnd sicherheit fallen / vñ also mit den Gottlosen nit in die zeitlich Straff allein / sonder auch in das ewig verderben gerathen. Er wirdt hingeruckt (der Gerecht) sagt die Weißheit Cap. 4. daß die boßheit nicht seinen verstand verkehre / noch falsche Lehr sein Seel betrüge. Deñ / spricht sie ferner / die bösen Psal. 73.Exempel verfüren vnd verderben eim das gute. Asaph / der ohn zweifel ein frommer Mann gewest ist / wie es seine schöne Psalmẽ gnugsam bezeugen / klagt dises võ jm selbs / er wer schier vom Gottlosen hauffen verführet worden / dz er jrem Exempel vnd bösen leben gefolget hette / Psal. 73.

Ey sagstu / dem kan Gott wol thun / dañ er kan die frommen regieren durch seinen Geist / vñ kan sie in der Gottsforcht stercken vnd bestendig erhalten / auch mitten vnder den Bösen. Ist also vnuonnötten / daß sie deßhalben sterbẽ / damit sie nicht verführt werden. Antwort. Dises ist war. Phil. 1.Dann Gott ists / der das gute Werck / des Glaubens vnnd der Gottseligkeit / bey den seinẽ nicht allein anfahet / sonder auch bstendiglich volführet / biß auff den tag Jesu Christi. Philip. 1. Aber noch ist ein vrsach fürhanden / vnnd zwar schier die fürnembste / darumb Gott in vorstehendem vnglück / die seinen durch den Todt hinnimpt / auff daß sie / nämlich mit jhrem Gebett Gottes Zorn / vnnd Straffen vber den Gottlosen hauffen beschlossen / nicht auffhalten. Dann daß der Frommen gläubig vnnd ernstlich Gebett / Gottes Straffen möge verhindern / dessen haben wir 1. Mos. 18.Zeugnuß vñ Exempel in Gottes Wort. 1. Mos. 18. Hatte Gott beschlossen / Sodoma vnd die genachbarte Stätt / von wegen jhres Gottlosen lebens außzutilgen / aber er

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0014"/><note place="left">Sap. 4.</note>auß dem Büchlin der Weißheit Cap. 4.                      nämlich / daß Gott die From&#x0303;en durch den tod auß dem Gottlosen                      hauffen wegnem&#x0303;e / auff daß sie nicht in Sünden vnd sicherheit                      fallen / vn&#x0303; also mit den Gottlosen nit in die zeitlich Straff                      allein / sonder auch in das ewig verderben gerathen. Er wirdt hingeruckt (der                      Gerecht) sagt die Weißheit Cap. 4. daß die boßheit nicht seinen verstand                      verkehre / noch falsche Lehr sein Seel betrüge. Den&#x0303; / spricht sie                      ferner / die bösen <note place="left">Psal. 73.</note>Exempel verfüren                      vnd verderben eim das gute. Asaph / der ohn zweifel ein frommer Mann gewest ist                      / wie es seine schöne Psalme&#x0303; gnugsam bezeugen / klagt dises vo&#x0303; jm selbs / er wer schier vom Gottlosen hauffen verführet worden                      / dz er jrem Exempel vnd bösen leben gefolget hette / Psal. 73.</p>
        <p>Ey sagstu / dem kan Gott wol thun / dan&#x0303; er kan die frommen                      regieren durch seinen Geist / vn&#x0303; kan sie in der Gottsforcht                      stercken vnd bestendig erhalten / auch mitten vnder den Bösen. Ist also                      vnuonnötten / daß sie deßhalben sterbe&#x0303; / damit sie nicht verführt                      werden. Antwort. Dises ist war. <note place="left">Phil. 1.</note>Dann                      Gott ists / der das gute Werck / des Glaubens vnnd der Gottseligkeit / bey den                          seine&#x0303; nicht allein anfahet / sonder auch bstendiglich                      volführet / biß auff den tag Jesu Christi. Philip. 1. Aber noch ist ein vrsach                      fürhanden / vnnd zwar schier die fürnembste / darumb Gott in vorstehendem                      vnglück / die seinen durch den Todt hinnimpt / auff daß sie / nämlich mit jhrem                      Gebett Gottes Zorn / vnnd Straffen vber den Gottlosen hauffen beschlossen /                      nicht auffhalten. Dann daß der Frommen gläubig vnnd ernstlich Gebett / Gottes                      Straffen möge verhindern / dessen haben wir <note place="left">1. Mos.                          18.</note>Zeugnuß vn&#x0303; Exempel in Gottes Wort. 1. Mos. 18.                      Hatte Gott beschlossen / Sodoma vnd die genachbarte Stätt / von wegen jhres                      Gottlosen lebens außzutilgen / aber er
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0014] auß dem Büchlin der Weißheit Cap. 4. nämlich / daß Gott die From̃en durch den tod auß dem Gottlosen hauffen wegnem̃e / auff daß sie nicht in Sünden vnd sicherheit fallen / vñ also mit den Gottlosen nit in die zeitlich Straff allein / sonder auch in das ewig verderben gerathen. Er wirdt hingeruckt (der Gerecht) sagt die Weißheit Cap. 4. daß die boßheit nicht seinen verstand verkehre / noch falsche Lehr sein Seel betrüge. Deñ / spricht sie ferner / die bösen Exempel verfüren vnd verderben eim das gute. Asaph / der ohn zweifel ein frommer Mann gewest ist / wie es seine schöne Psalmẽ gnugsam bezeugen / klagt dises võ jm selbs / er wer schier vom Gottlosen hauffen verführet worden / dz er jrem Exempel vnd bösen leben gefolget hette / Psal. 73. Sap. 4. Psal. 73. Ey sagstu / dem kan Gott wol thun / dañ er kan die frommen regieren durch seinen Geist / vñ kan sie in der Gottsforcht stercken vnd bestendig erhalten / auch mitten vnder den Bösen. Ist also vnuonnötten / daß sie deßhalben sterbẽ / damit sie nicht verführt werden. Antwort. Dises ist war. Dann Gott ists / der das gute Werck / des Glaubens vnnd der Gottseligkeit / bey den seinẽ nicht allein anfahet / sonder auch bstendiglich volführet / biß auff den tag Jesu Christi. Philip. 1. Aber noch ist ein vrsach fürhanden / vnnd zwar schier die fürnembste / darumb Gott in vorstehendem vnglück / die seinen durch den Todt hinnimpt / auff daß sie / nämlich mit jhrem Gebett Gottes Zorn / vnnd Straffen vber den Gottlosen hauffen beschlossen / nicht auffhalten. Dann daß der Frommen gläubig vnnd ernstlich Gebett / Gottes Straffen möge verhindern / dessen haben wir Zeugnuß vñ Exempel in Gottes Wort. 1. Mos. 18. Hatte Gott beschlossen / Sodoma vnd die genachbarte Stätt / von wegen jhres Gottlosen lebens außzutilgen / aber er Phil. 1. 1. Mos. 18.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredig_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredig_1587/14
Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Ein Leichpredig gehalten bey der Leich, des ... Matthei Grabißgaden, der Artzney Doctorii, und Fürstlichen Wirtembergischen Hoffmedici. Tübingen, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredig_1587/14>, abgerufen am 05.05.2024.