Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Magirus, Johannes: Ein Leichpredig gehalten bey der Leich, des ... Matthei Grabißgaden, der Artzney Doctorii, und Fürstlichen Wirtembergischen Hoffmedici. Tübingen, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

Schrifft / die so an Christum vnsern Heiland glauben / welcher im Alten Testament künfftig war / aber im Newen Testament erschinen ist. Dann also hat der Prophet dises wörtlin (Gerecht) droben gebraucht Cap. 53. Durch sein erkentnuß / wirdt er mein Knecht der Gerechte / vil gerecht machen. Denn er tregt jhre Sünd. Nun erkennet man Christum allein durch den Glauben / durch welchen er vns alles / was er von vnsert wegen gethon vnd gelitten hat / schenckt vnd zueignet. Dieweil aber vil sich des Glaubens vnd diser Gerechtigkeit rhümen / die doch keinen rechten Glauben haben / so erklärt sich der Prophet selber / was für gerechte Leut seind / nämlich / die richtig für sich gewandelt haben / das ist / welche sich der Gottsforcht vnd Gerechtigkeit / auß glauben beflissen haben. Dann ein warer Glaub wirdt gespürt vnnd erkennet bey den guten Wercken / wie ein Baum bey den Früchten. So redt nun der Prophet von denen / welche durch den Glauben vor Gott vmb Christus willen / für gerecht gehalten werden / vnd durch jhren auffrichtigen vnärgerlichen wandel / auch für der Welt gerecht seind. Was sagt er denn von jhnen: Der Gerecht kommet vmb / spricht er / das ist / er stirbt dahin / er wirdt weg geraumpt auß diser Welt / vnd es ist mit jhm auß. Sprichstu: Was ist das? Hat nicht Christus den Gläubigen verheissen / daßJoan. 11. sie nimmermehr sterben / oder / wann sie schon sterben / dannoch leben sollen? Wie sagt denn Esaias: Der Gerecht komme vmb? Antwort: Der Prophet redet an disem ort mit der Welt vnnd den vnuerständigen / dann für denen werden die Frommen angesehen als stürben sie / vnd jr hinfahrt würdt für ein verderben gerechnet. Sap. 3. DannSap. 3.

Schrifft / die so an Christum vnsern Heiland glauben / welcher im Alten Testament künfftig war / aber im Newen Testament erschinen ist. Dann also hat der Prophet dises wörtlin (Gerecht) drobẽ gebraucht Cap. 53. Durch sein erkentnuß / wirdt er mein Knecht der Gerechte / vil gerecht machen. Denn er tregt jhre Sünd. Nun erkennet man Christum allein durch den Glauben / durch welchen er vns alles / was er von vnsert wegen gethon vnd gelitten hat / schenckt vnd zueignet. Dieweil aber vil sich des Glaubens vnd diser Gerechtigkeit rhümen / die doch keinen rechten Glauben haben / so erklärt sich der Prophet selber / was für gerechte Leut seind / nämlich / die richtig für sich gewandelt haben / das ist / welche sich der Gottsforcht vnd Gerechtigkeit / auß glauben beflissen haben. Dann ein warer Glaub wirdt gespürt vnnd erkennet bey den guten Wercken / wie ein Baum bey den Früchten. So redt nun der Prophet von denen / welche durch den Glauben vor Gott vmb Christus willen / für gerecht gehalten werden / vnd durch jhren auffrichtigen vnärgerlichen wandel / auch für der Welt gerecht seind. Was sagt er denn von jhnen: Der Gerecht kommet vmb / spricht er / das ist / er stirbt dahin / er wirdt weg geraumpt auß diser Welt / vnd es ist mit jhm auß. Sprichstu: Was ist das? Hat nicht Christus den Gläubigen verheissen / daßJoan. 11. sie nimmermehr sterben / oder / wann sie schon sterben / dannoch leben sollen? Wie sagt denn Esaias: Der Gerecht komme vmb? Antwort: Der Prophet redet an disem ort mit der Welt vnnd den vnuerständigen / dann für denen werden die Frommen angesehen als stürben sie / vnd jr hinfahrt würdt für ein verderben gerechnet. Sap. 3. DannSap. 3.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0009"/>
Schrifft / die so an Christum                      vnsern Heiland glauben / welcher im Alten Testament künfftig war / aber im Newen                      Testament erschinen ist. Dann also hat der Prophet dises wörtlin (Gerecht)                          drobe&#x0303; gebraucht Cap. 53. Durch sein erkentnuß / wirdt er mein                      Knecht der Gerechte / vil gerecht machen. Denn er tregt jhre Sünd. Nun erkennet                      man Christum allein durch den Glauben / durch welchen er vns alles / was er von                      vnsert wegen gethon vnd gelitten hat / schenckt vnd zueignet. Dieweil aber vil                      sich des Glaubens vnd diser Gerechtigkeit rhümen / die doch keinen rechten                      Glauben haben / so erklärt sich der Prophet selber / was für gerechte Leut seind                      / nämlich / die richtig für sich gewandelt haben / das ist / welche sich der                      Gottsforcht vnd Gerechtigkeit / auß glauben beflissen haben. Dann ein warer                      Glaub wirdt gespürt vnnd erkennet bey den guten Wercken / wie ein Baum bey den                      Früchten. So redt nun der Prophet von denen / welche durch den Glauben vor Gott                      vmb Christus willen / für gerecht gehalten werden / vnd durch jhren                      auffrichtigen vnärgerlichen wandel / auch für der Welt gerecht seind. Was sagt                      er denn von jhnen: Der Gerecht kommet vmb / spricht er / das ist / er stirbt                      dahin / er wirdt weg geraumpt auß diser Welt / vnd es ist mit jhm auß.                      Sprichstu: Was ist das? Hat nicht Christus den Gläubigen verheissen / daß<note place="right">Joan. 11.</note> sie nimmermehr sterben / oder / wann                      sie schon sterben / dannoch leben sollen? Wie sagt denn Esaias: Der Gerecht                      komme vmb? Antwort: Der Prophet redet an disem ort mit der Welt vnnd den                      vnuerständigen / dann für denen werden die Frommen angesehen als stürben sie /                      vnd jr hinfahrt würdt für ein verderben gerechnet. Sap. 3. Dann<note place="right">Sap. 3.</note>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0009] Schrifft / die so an Christum vnsern Heiland glauben / welcher im Alten Testament künfftig war / aber im Newen Testament erschinen ist. Dann also hat der Prophet dises wörtlin (Gerecht) drobẽ gebraucht Cap. 53. Durch sein erkentnuß / wirdt er mein Knecht der Gerechte / vil gerecht machen. Denn er tregt jhre Sünd. Nun erkennet man Christum allein durch den Glauben / durch welchen er vns alles / was er von vnsert wegen gethon vnd gelitten hat / schenckt vnd zueignet. Dieweil aber vil sich des Glaubens vnd diser Gerechtigkeit rhümen / die doch keinen rechten Glauben haben / so erklärt sich der Prophet selber / was für gerechte Leut seind / nämlich / die richtig für sich gewandelt haben / das ist / welche sich der Gottsforcht vnd Gerechtigkeit / auß glauben beflissen haben. Dann ein warer Glaub wirdt gespürt vnnd erkennet bey den guten Wercken / wie ein Baum bey den Früchten. So redt nun der Prophet von denen / welche durch den Glauben vor Gott vmb Christus willen / für gerecht gehalten werden / vnd durch jhren auffrichtigen vnärgerlichen wandel / auch für der Welt gerecht seind. Was sagt er denn von jhnen: Der Gerecht kommet vmb / spricht er / das ist / er stirbt dahin / er wirdt weg geraumpt auß diser Welt / vnd es ist mit jhm auß. Sprichstu: Was ist das? Hat nicht Christus den Gläubigen verheissen / daß sie nimmermehr sterben / oder / wann sie schon sterben / dannoch leben sollen? Wie sagt denn Esaias: Der Gerecht komme vmb? Antwort: Der Prophet redet an disem ort mit der Welt vnnd den vnuerständigen / dann für denen werden die Frommen angesehen als stürben sie / vnd jr hinfahrt würdt für ein verderben gerechnet. Sap. 3. Dann Joan. 11. Sap. 3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredig_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredig_1587/9
Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Ein Leichpredig gehalten bey der Leich, des ... Matthei Grabißgaden, der Artzney Doctorii, und Fürstlichen Wirtembergischen Hoffmedici. Tübingen, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredig_1587/9>, abgerufen am 05.05.2024.