Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.der wahr / ewig / Allmächtig Gott in einer Person sey / vnd jetz zur Rechten der Maiestet Gottes sitze / so vermöge er dise sein verheissung vns leisten / vnd haben wir nicht vrsach vmb vorgemelter Artickel willen vom einfältigen verstand diser wort (das ist mein Leib) ab zuweichen. Wie trewlich nun Hanfeld dise vnsere phrases fürbringe / das wölle der Christliche Leser vmm Gottes willen wol in acht nemen. ERstlich sagen wir: der Leib Christi sey warhafftig / leiblichI. / vnd wesentlich im Nachtmal. Aber dise art zureden / ficht Hanfeld nicht an: sonder zwackt allein herauß die zwey wörtlinPag. 74. & 79. corporaliter / vnd substantialiter / oder essentialiter / das ist / leiblich vnnd wesentlich / vnnd flicket dise wörtlin in vnser andere proposition (das Brot des Nachtmals ist warhafftig der Leib Christi) vnd macht ein solche proposition darauß: Brot vnnd Wein sey der Leib vnnd Blut Christi leiblich vnnd wesentlich / oder es sey der wahr vnnd wesentliche Leib vnnd Blut Christi. Vnnd dise wort sollen jhm also da stehen ohn einigePag 79. andere erklärung / das ist / (wesentlich) soll jhm so vil heissen / als (nach dem wesen) daß das Brot des Nachtmals nach seinem wesen Christi Leib worden sey / vnnd dise zwey / Brot vnnd Leib / ein natürliches wesen seien worden. Auff dise Proposition nun / welche wir seinem fürgeben nach / ohn alle erklärung sollen brauchen / setzet er jetz seinen Baw / vnd will den einfältigen Martinum / seinen von jhm selbs geflochtenen Strobutzen / bereden / was vngereimpts vnnd vngehewres darauß mag geschlossen werden / daß selbiges alles auß vnser Lehr folge. Dann er schleußt also: Das Brot desPag. 80. Nachtmals sey / nach vnser meinung vnd außlegung / der wahre / wesentliche / natürliche Leib Christi / vnd kein anderer Leib. Darumm so folge / daßPag 80. das Brot mit dem Sohn GOttes auch persönlich vereinigt sey: daß derPag. 82. & 90. Sohn Gottes zwen wahrer vnd wesentlicher Leib / einen auß Fleisch vnnd Beinen / den andern auß Mehl vnd Brot bestehend / ja vil tausent Leiber / von wegen der vil kleinen Brötlin im Nachtmal hab angenommen: es folge auch / daß das Brot für vns in den Tod sey geben / vnnd Fleischbrot oderPag 85. 86. 88. Brotleib (dann also sollen wir Lutherischen reden) vns erlöset habe: es folgePag. 85. / daß das Brot nicht sey des Leibs zeichen / weil es derselbig Leib selbs wesentlich sey: letstlich folge auch / daß man das Brot soll anbeten / weil es derPag. 83. Fronleichnam vnd vnser HErr Gott sey. Vnd daß daher die Papisten mit der wahr / ewig / Allmächtig Gott in einer Person sey / vnd jetz zur Rechten der Maiestet Gottes sitze / so vermöge er dise sein verheissung vns leisten / vnd haben wir nicht vrsach vmb vorgemelter Artickel willen vom einfältigen verstand diser wort (das ist mein Leib) ab zuweichen. Wie trewlich nun Hanfeld dise vnsere phrases fürbringe / das wölle der Christliche Leser vm̃ Gottes willen wol in acht nemen. ERstlich sagen wir: der Leib Christi sey warhafftig / leiblichI. / vnd wesentlich im Nachtmal. Aber dise art zureden / ficht Hanfeld nicht an: sonder zwackt allein herauß die zwey wörtlinPag. 74. & 79. corporaliter / vnd substantialiter / oder essentialiter / das ist / leiblich vnnd wesentlich / vnnd flicket dise wörtlin in vnser andere proposition (das Brot des Nachtmals ist warhafftig der Leib Christi) vnd macht ein solche proposition darauß: Brot vnnd Wein sey der Leib vnnd Blut Christi leiblich vnnd wesentlich / oder es sey der wahr vnnd wesentliche Leib vnnd Blut Christi. Vnnd dise wort sollen jhm also da stehen ohn einigePag 79. andere erklärung / das ist / (wesentlich) soll jhm so vil heissen / als (nach dem wesen) daß das Brot des Nachtmals nach seinem wesen Christi Leib worden sey / vnnd dise zwey / Brot vnnd Leib / ein natürliches wesen seien worden. Auff dise Proposition nun / welche wir seinem fürgeben nach / ohn alle erklärung sollen brauchen / setzet er jetz seinen Baw / vnd will den einfältigen Martinum / seinen von jhm selbs geflochtenen Strobutzen / bereden / was vngereimpts vnnd vngehewres darauß mag geschlossen werden / daß selbiges alles auß vnser Lehr folge. Dann er schleußt also: Das Brot desPag. 80. Nachtmals sey / nach vnser meinung vnd außlegung / der wahre / wesentliche / natürliche Leib Christi / vnd kein anderer Leib. Darum̃ so folge / daßPag 80. das Brot mit dem Sohn GOttes auch persönlich vereinigt sey: daß derPag. 82. & 90. Sohn Gottes zwen wahrer vnd wesentlicher Leib / einen auß Fleisch vnnd Beinen / den andern auß Mehl vnd Brot bestehend / ja vil tausent Leiber / von wegen der vil kleinen Brötlin im Nachtmal hab angenommen: es folge auch / daß das Brot für vns in den Tod sey geben / vnnd Fleischbrot oderPag 85. 86. 88. Brotleib (dann also sollen wir Lutherischen reden) vns erlöset habe: es folgePag. 85. / daß das Brot nicht sey des Leibs zeichen / weil es derselbig Leib selbs wesentlich sey: letstlich folge auch / daß man das Brot soll anbeten / weil es derPag. 83. Fronleichnam vnd vnser HErr Gott sey. Vñ daß daher die Papisten mit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0053" n="51"/> der wahr / ewig / Allmächtig Gott in einer Person sey / vnd jetz zur Rechten der Maiestet Gottes sitze / so vermöge er dise sein verheissung vns leisten / vnd haben wir nicht vrsach vmb vorgemelter Artickel willen vom einfältigen verstand diser wort (das ist mein Leib) ab zuweichen. Wie trewlich nun Hanfeld dise vnsere phrases fürbringe / das wölle der Christliche Leser vm̃ Gottes willen wol in acht nemen.</p> <p>ERstlich sagen wir: der Leib Christi sey warhafftig / leiblich<note place="right">I.</note> / vnd wesentlich im Nachtmal. 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der wahr / ewig / Allmächtig Gott in einer Person sey / vnd jetz zur Rechten der Maiestet Gottes sitze / so vermöge er dise sein verheissung vns leisten / vnd haben wir nicht vrsach vmb vorgemelter Artickel willen vom einfältigen verstand diser wort (das ist mein Leib) ab zuweichen. Wie trewlich nun Hanfeld dise vnsere phrases fürbringe / das wölle der Christliche Leser vm̃ Gottes willen wol in acht nemen.
ERstlich sagen wir: der Leib Christi sey warhafftig / leiblich / vnd wesentlich im Nachtmal. Aber dise art zureden / ficht Hanfeld nicht an: sonder zwackt allein herauß die zwey wörtlin corporaliter / vnd substantialiter / oder essentialiter / das ist / leiblich vnnd wesentlich / vnnd flicket dise wörtlin in vnser andere proposition (das Brot des Nachtmals ist warhafftig der Leib Christi) vnd macht ein solche proposition darauß: Brot vnnd Wein sey der Leib vnnd Blut Christi leiblich vnnd wesentlich / oder es sey der wahr vnnd wesentliche Leib vnnd Blut Christi. Vnnd dise wort sollen jhm also da stehen ohn einige andere erklärung / das ist / (wesentlich) soll jhm so vil heissen / als (nach dem wesen) daß das Brot des Nachtmals nach seinem wesen Christi Leib worden sey / vnnd dise zwey / Brot vnnd Leib / ein natürliches wesen seien worden.
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Pag 79. Auff dise Proposition nun / welche wir seinem fürgeben nach / ohn alle erklärung sollen brauchen / setzet er jetz seinen Baw / vnd will den einfältigen Martinum / seinen von jhm selbs geflochtenen Strobutzen / bereden / was vngereimpts vnnd vngehewres darauß mag geschlossen werden / daß selbiges alles auß vnser Lehr folge. Dann er schleußt also: Das Brot des Nachtmals sey / nach vnser meinung vnd außlegung / der wahre / wesentliche / natürliche Leib Christi / vnd kein anderer Leib. Darum̃ so folge / daß das Brot mit dem Sohn GOttes auch persönlich vereinigt sey: daß der Sohn Gottes zwen wahrer vnd wesentlicher Leib / einen auß Fleisch vnnd Beinen / den andern auß Mehl vnd Brot bestehend / ja vil tausent Leiber / von wegen der vil kleinen Brötlin im Nachtmal hab angenommen: es folge auch / daß das Brot für vns in den Tod sey geben / vnnd Fleischbrot oder Brotleib (dann also sollen wir Lutherischen reden) vns erlöset habe: es folge / daß das Brot nicht sey des Leibs zeichen / weil es derselbig Leib selbs wesentlich sey: letstlich folge auch / daß man das Brot soll anbeten / weil es der Fronleichnam vnd vnser HErr Gott sey. Vñ daß daher die Papisten mit
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