Mangoldt, Hans von: Die Lehre vom Unternehmergewinn. Leipzig, 1855.kräfte eintritt. Läßt sich auch darüber, wie langsam, oder wie kraͤfte eintritt. Laͤßt ſich auch daruͤber, wie langſam, oder wie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0153" n="141"/> kraͤfte eintritt. Laͤßt ſich auch daruͤber, wie langſam, oder wie<lb/> ſchnell dieß geſchieht, welche Ausnahmen beſtehen bleiben und<lb/> welche Wirkungen damit verknuͤpft ſind, keine allgemeine<lb/> Regel aufſtellen, da die Individualitaͤt des Volkes, die Hoͤhe<lb/> ſeiner intellectuellen und moraliſchen Bildung, der Grad ſeiner<lb/> politiſchen Freiheit, die Richtung, Art und Manichfaltigkeit ſeiner<lb/> Beziehungen zum Auslande u. ſ. w. hier die manichfachſten Unter-<lb/> ſchiede begruͤnden werden, ſo darf man doch die erwaͤhnte Er-<lb/> ſcheinung im Allgemeinen als eine Wirkung der natuͤrlichen Ent-<lb/> wickelung bezeichnen. Dadurch aber werden die Renten uͤber-<lb/> haupt und die Unternehmerrente ins Beſondere immer aus-<lb/> ſchließlicher auf Faͤlle einer natuͤrlichen Beſchraͤnktheit der Pro-<lb/> ductionsfactoren zuruͤckgefuͤhrt. Dieß trifft mehr oder weniger<lb/> alle einzelnen Beſtandtheile, die wir in der Unternehmerrente<lb/> unterſchieden haben, beſonders aber die Unternehmerrente im<lb/> engeren Sinne, die dadurch allmaͤhlig ganz verſchwindet. Ferner<lb/> vermindert ſich die Unternehmerrente (i. w. S.) dadurch, daß<lb/> die fortſchreitende Ausbildung des Lohn- und Creditweſens nach<lb/> und nach die Zinsrenten ganz und die Lohnrenten zum bei wei-<lb/> tem groͤßten Theile, naͤmlich ſoweit aus dem Unternehmergewinn<lb/> ausſcheidet, daß unter den letzteren nur noch diejenigen Lohn-<lb/> renten fallen, die ſich auf die Seltenheit ſolcher Faͤhigkeiten be-<lb/> ziehen, welche erſt durch das Unternehmerintereſſe geweckt oder<lb/> vollſtaͤndig ausgebildet werden. So beſchraͤnkt ſich die Unter-<lb/> nehmerrente mehr und mehr auf die Unternehmerlohnrente in<lb/> der angegebenen Begrenzung einerſeits, andererſeits auf die<lb/> Großunternehmerrente und zwar auf beide inſoweit als die maß-<lb/> gebenden Qualificationen thatſaͤchlich nur in einer hinter der<lb/> Nachfrage zuruͤckbleibenden Menge vorhanden ſind. Nun beruht<lb/> aber die Unternehmerlohnrente in der gedachten Begrenzung dar-<lb/> auf, daß einzelne Unternehmer vermoͤge der Ausdehnung, welche<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [141/0153]
kraͤfte eintritt. Laͤßt ſich auch daruͤber, wie langſam, oder wie
ſchnell dieß geſchieht, welche Ausnahmen beſtehen bleiben und
welche Wirkungen damit verknuͤpft ſind, keine allgemeine
Regel aufſtellen, da die Individualitaͤt des Volkes, die Hoͤhe
ſeiner intellectuellen und moraliſchen Bildung, der Grad ſeiner
politiſchen Freiheit, die Richtung, Art und Manichfaltigkeit ſeiner
Beziehungen zum Auslande u. ſ. w. hier die manichfachſten Unter-
ſchiede begruͤnden werden, ſo darf man doch die erwaͤhnte Er-
ſcheinung im Allgemeinen als eine Wirkung der natuͤrlichen Ent-
wickelung bezeichnen. Dadurch aber werden die Renten uͤber-
haupt und die Unternehmerrente ins Beſondere immer aus-
ſchließlicher auf Faͤlle einer natuͤrlichen Beſchraͤnktheit der Pro-
ductionsfactoren zuruͤckgefuͤhrt. Dieß trifft mehr oder weniger
alle einzelnen Beſtandtheile, die wir in der Unternehmerrente
unterſchieden haben, beſonders aber die Unternehmerrente im
engeren Sinne, die dadurch allmaͤhlig ganz verſchwindet. Ferner
vermindert ſich die Unternehmerrente (i. w. S.) dadurch, daß
die fortſchreitende Ausbildung des Lohn- und Creditweſens nach
und nach die Zinsrenten ganz und die Lohnrenten zum bei wei-
tem groͤßten Theile, naͤmlich ſoweit aus dem Unternehmergewinn
ausſcheidet, daß unter den letzteren nur noch diejenigen Lohn-
renten fallen, die ſich auf die Seltenheit ſolcher Faͤhigkeiten be-
ziehen, welche erſt durch das Unternehmerintereſſe geweckt oder
vollſtaͤndig ausgebildet werden. So beſchraͤnkt ſich die Unter-
nehmerrente mehr und mehr auf die Unternehmerlohnrente in
der angegebenen Begrenzung einerſeits, andererſeits auf die
Großunternehmerrente und zwar auf beide inſoweit als die maß-
gebenden Qualificationen thatſaͤchlich nur in einer hinter der
Nachfrage zuruͤckbleibenden Menge vorhanden ſind. Nun beruht
aber die Unternehmerlohnrente in der gedachten Begrenzung dar-
auf, daß einzelne Unternehmer vermoͤge der Ausdehnung, welche
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