Mangoldt, Hans von: Die Lehre vom Unternehmergewinn. Leipzig, 1855.Erstes Capitel. Geschichtliche Entwickelung der Lehre vom Unternehmer- gewinn. Unter den Anforderungen, welche an Denjenigen gestellt 1) Wealth of Nations B. I. ch. 6.
Erſtes Capitel. Geſchichtliche Entwickelung der Lehre vom Unternehmer- gewinn. Unter den Anforderungen, welche an Denjenigen geſtellt 1) Wealth of Nations B. I. ch. 6.
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0019" n="[7]"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#b">Erſtes Capitel.</hi><lb/> Geſchichtliche Entwickelung der Lehre vom Unternehmer-<lb/> gewinn.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">U</hi>nter den Anforderungen, welche an Denjenigen geſtellt<lb/> werden, der eine Production unternehmen will, iſt keine, welche<lb/> fruͤher hervortritt und ſich allgemeiner geltend macht, als der<lb/> Beſitz eines Capitals. Man bedarf zur Production Rohſtoffe,<lb/> die meiſtens auch ſchon einen gewiſſen Tauſchwerth haben, alſo<lb/> Capital, Werkzeuge, alſo wieder Capital, Unterhalt, waͤhrend<lb/> man arbeitet, alſo zum dritten Male Capital. Nichts iſt daher<lb/> natuͤrlicher, als ſich den Unternehmer als Capitaliſten, ja das<lb/> Capital als das eigentlich unternehmende Element zu denken.<lb/> Dieß iſt denn auch die Auffaſſung, welche bei <hi rendition="#g">Adam Smith</hi><lb/> hervortritt, und von der ſich eine geraume Zeit hindurch die<lb/> Nationaloͤkonomik nicht frei zu machen vermocht hat. „Sobald<lb/> als ſich Vermoͤgen in den Haͤnden Einzelner angeſammelt hat,“<lb/> ſagt <hi rendition="#g">Smith</hi> <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Wealth of Nations B. I. ch.</hi> 6.</note>, „werden Einige von dieſen es dazu verwenden,<lb/> Arbeitsluſtige, die ſie mit Material und Unterhalt verſehen, ar-<lb/> beiten zu laſſen, um durch den Verkauf ihrer Leiſtung oder durch<lb/> das, was ihre Arbeit dem Werthe des Materials hinzufuͤgt,<lb/> einen Gewinn zu machen.“ Der ſogenannte Ueberſchuß, welcher<lb/> nach Erſtattung des aufgewandten Capitals und Bezahlung der<lb/> Arbeitsloͤhne verbleibt, iſt ihm Gewinn, ohne daß er weiter<lb/> unterſucht, ob derſelbe nicht aus verſchiedenen, nach verſchiedenen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0019]
Erſtes Capitel.
Geſchichtliche Entwickelung der Lehre vom Unternehmer-
gewinn.
Unter den Anforderungen, welche an Denjenigen geſtellt
werden, der eine Production unternehmen will, iſt keine, welche
fruͤher hervortritt und ſich allgemeiner geltend macht, als der
Beſitz eines Capitals. Man bedarf zur Production Rohſtoffe,
die meiſtens auch ſchon einen gewiſſen Tauſchwerth haben, alſo
Capital, Werkzeuge, alſo wieder Capital, Unterhalt, waͤhrend
man arbeitet, alſo zum dritten Male Capital. Nichts iſt daher
natuͤrlicher, als ſich den Unternehmer als Capitaliſten, ja das
Capital als das eigentlich unternehmende Element zu denken.
Dieß iſt denn auch die Auffaſſung, welche bei Adam Smith
hervortritt, und von der ſich eine geraume Zeit hindurch die
Nationaloͤkonomik nicht frei zu machen vermocht hat. „Sobald
als ſich Vermoͤgen in den Haͤnden Einzelner angeſammelt hat,“
ſagt Smith 1), „werden Einige von dieſen es dazu verwenden,
Arbeitsluſtige, die ſie mit Material und Unterhalt verſehen, ar-
beiten zu laſſen, um durch den Verkauf ihrer Leiſtung oder durch
das, was ihre Arbeit dem Werthe des Materials hinzufuͤgt,
einen Gewinn zu machen.“ Der ſogenannte Ueberſchuß, welcher
nach Erſtattung des aufgewandten Capitals und Bezahlung der
Arbeitsloͤhne verbleibt, iſt ihm Gewinn, ohne daß er weiter
unterſucht, ob derſelbe nicht aus verſchiedenen, nach verſchiedenen
1) Wealth of Nations B. I. ch. 6.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |